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nahe der Menschenwohnungen und Fallenstellen erneuter Lektüre und Erwägung des dort Avsgesprochenen
wohl auch. Legt dichte, undurchdringliche Dorn. aufzufordern. Es muß dieser Belastung des Konfir-
gebüsche an und erhaltet die Weidenpflanzung mationstages mit allen möglichen Geschenken und
weiteren Rat weiß ich nicht. F. P. Fr itt Side rst n EURO t
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i : h soll. Sollten nicht einmal die Vorstände der Kirchen-
Dircktor Dr. Jur. Gustav p ( s. . gemeinden, sollte nicht einmal die Synode gegen diese
Am 1. April ist Herr Direktor Dr. Pabst in den dyit der religiösen Bedeutung der Konfirmation in
Ruhestand getreten. 42 Jahre hat er im lübeckischn gFziderspruch stehenden Unsitten ihre Stimme erheben!
Staatsdienst gestanden. Von 1866 bis 1889 war Gewiß hätten sie dazu ein Recht, wir möchten sagen,
er Oberbeamter am Stadt: und Landamt, von 1889 g, ist ihre Pflicht. Doch dazu ist es in diesem
bis 1900 hat er die Stelle eines Oberbeamten am Jahre zu spät. Aber dazu ist es noch Zeit, daß alle
früheren Hypothekenamt bekleidet. Als im Jahre hie, die jenen Artikel mit Befriedigung gelesen haben,
1871 ein statistisches Bureau am S'adt- und Land fir ihre Person ihn schon in diesem Jahre in die
amt geschaffen wurde, ward Herr Dr. Pabst mit YWirklichkeit umzuseßen sich bemühen. Denn wer will,
seiner Leitung betraut. Diese Leitung hat er auth kann auch gegen den Strom schwimmen. 1024.
nach seinem Übergang ans Hypothekenamt und nach Ms "ol. Zz\]h
seiner Versetzung in den einstweiligen Ruhestand bis Literarische Gesellschaft.
in die legte Woche beibehalten; die Arbeit am Die zweite dramatische Veranstaltung der Gesell-
Statistischen Amt ist somit seine hauptsächlichste Lebens. schaft brachte Geibels „Meister Andrea". Bes! nders
aufgabe gewesen. Herr Dr. Pabst hat unsere amtliche die Fastnachtsstimmung des ersten Aktes wurde von
Statistik begründet und aus kleinen Anfängen ständig den Spielenden vorzüglich getroffen. Hier leuchtete
weiter und weiter entwickell. Wenn der Senat im auch aus der manchmal etwas zaghaften Linienführung
Jahre 1893 dem Statistischen Bureau den Namen der einzelnen Darsteller ein fröhlicher Übermut heraus.
„Amt" gab und Herrn Dr. Pabst zum „Direktor Der zweite Akt litt unter einem allzusehr
ernannte, so hat er dadurch nur den veränderten Ver- schleppenden Zeitmaß.
hältnissen –~ daß sie sich veränderten, war zum Manche Einzelleislungen waren trefflich, insbesondere
großen Teil des Herrn Dr. Pabst allerpersönlichses die des Andrea selbst, sowie die des Buffalmaco.
Verdienst + Rechnung getragen. Als Direktor hat Das Dekorative war in beiden Akten stimmungs-
dann Herr Dr. Pabst alles getan, seinem Amt nach dhyoll und mit Farbenfreude versorgt. Eine Augenweide
innen und nach außen Ansehen und Stellung zu ver war die gediegene Pracht des Zimmers aus dem
schaffen. Die gebührende Anerkennung blieb nicht gj;weiten Akte.
aus, es sei nur erwähnt, daß Herr Dr. Pabst im Der anziehende Reiz des Geibelschen Luslspiels
Jahre 1902 zum Mitglied des Internationalen pj]ligerte lebendig in die Gemüter der Zuhörer. Im
Statistischen Instituts gewählt wurde, eine Ehre, die xsten Akte besonder. Dort webt die leichte,
nur wenigen zuteil wird. Als Herr Dr. Pabst vor heschwingende Abendlust Italiens. Sie umflimmert
zwei Jahren sein vierzigjähriges Dienstjubiläum fein in Gewirre rascher, törichter, verliebter, wein- und
konnte, durfte er sich hier in Lübeck und von seien schalkheitsfroher Menschen. Sie wirbeln durcheinander,
seiner Fachgenossen in ganz Deutschland vieler freund toll und ausgelassen, symmetrisch gevändigt durch des
licher und anerkennender Wünsche erfreuen. Nun hat Dichters Macht der sicheren Schönheitslinie.
er sich ins Privatleben zurückgezogen, um in seinen Im zweiten Akte sprengt das fast unglaubhafte
alten Tagen der wohlverdienten Ruhe zu genießen. Thema beinahe den Schein der Geschehensmöglichkeit.
Möge ihm ein schöner, sonniger Lebensabend be- Aber über allem schwebt die Freude farbigen
schieden sein! 416. Fabulierens, welche noch stets die Herzen in holden
Zauberbann zu zwingen wußte. A. Jorns.
Unsitten am Palmsonntage. Ö ] Kypsilalon Möller
Manche, hoffentlich recht viele Leser der Lütectshen Ehm ww nt hu) Lu UL Diesen Blätin:
Blätter werden sicherlich mit lebhafter ? “rich kleinere Ausstellungen farbiger ausländischer, nament-
[; nzcsiumvt viren qere r F uber s rrzuqe zu lich französischer Radierungen einer kurzen Besyrecus
[§. " hir heute noch einmal auf das h! per. Ich habe jedesmal yu. dit zereutuy!
dort Gesagte zurückkommen, so geschieht es zunächst, but nstlerisch und técnish höchst d. p " cuer-
um der Schreiber jener Heilen zu danken, dh e Leistungen bingewiesen und könnte mic Üsrzi|uapp-
endlich ei ausgesprochen, was vielen Eltern holen. Soviel joll aber auch heute bei aller Knapp
u yet. ict und sodann, um zu heit an Raum und Zeit gesagt werden: die jetige