Full text: Lübeckische Blätter. 1908 ; Stenographische Berichte über die Verhandlungen der Bürgerschaft zu Lübeck im Jahre 1908 (50)

f u 1 den Verhandlungen mit Herrn Geheimrat Dr. und wenn wir Gelegenheit haben, alle Wasch- Hoffmann zwei Säge vorliest, aber einen kurzen, einrichtungen in Lübeck 'zusammenzulegen, wird man aber wichtigen Zwischensat ausläßt. Herr Professor vielleicht in dieser Hinsicht noch sparen können. Dr. Baethcke hat den ersten Sat vorgelesen: „Ich Da die Möglichkeit gegeben ist, über eine derartige denke nicht daran, Ihnen zu raten, nach diesr Anlage nachher besonders zu beschließen, wird es Richtung hin an Ihren Plänen eine Anderung zu keine Schwierigkeiten machen, wenn wir dem Antrag treffen“, und hat dann fortgefahren „Bei uns handelt. des Herrn Stender folgen. Ich möchte aber es sich gleich um 1800 Kranke, bei Fhnen nur um dringend davor warnen, jetzt einen Antrag auf 250 resp. 500.0 HDazwischen aber hat Herr Kommissionsberatung anzunehmen, sondern bitten, Geheimrat Hoffmann gesagt: „Jm Gegenteil, ich die Vorlage so anzunehmen, wie sie uns vorgeschlagen halte Ihre Pläne für richtig.“ Dann haben die ist, und dazu das Ersuchen des Herrn Stender. beiden anderen Herren Vorredner auch recht viel v. Scha >: Ich muß mich wundern und ander- zwischen den Zeilen des Gutachtens in Berlin qseits auch freuen über den Mut, der hier herrscht, gelesen und behaupten, man habe nach dem Gut. die Vorlage ohne weiteres zu bewilligen. Freuen achten den Eintruck, daß Herr Geheimrat Hoffmann über die große Zuversicht zu der Steuerkraft unserer ein sehr liebenswürdiger Herr sei, er halte aber die. Bevölkerung. Es ist gewiß kein Nachteil, wenn man Sache für uns doch für zu teuer. Nach dem Mut besitzt, es fragt sich nur, ob er auch richtig Kommisssionsbericht ist aber von dem Vorsitzenden angewendet wird. Wenn nun die Herren sagen, der Kommission direkt an Herrn Geheimrat Hoffmann die Bürgerschaftsmitglieder hätten früher reden eine diesbezügliche Anfrage gerichtet, und ich möchte können, es sei lange genug darüber gesprochen Ihnen aus der Antwort nur zwei Sätze vorlesen. worden, vor Jahren hätte man beschlossen, die Sie lauten: „Es ist das Bescheidenste, was jemand, Anstalt dort hinaus zu legen usw., so muß ich der sich draußen ein Haus baut, machen würde.“ sagen, daß damals unsere Finanzen weit besser Und zum Schluß sagt er: „Von Opulenz kaun waren als heute. Damals hatten wir keine 50 bis eigentlich gar nicht die Rede sein, denn es ist das 55 Millionen Mark Anleihen wie hente zu verzinsen. Schlichteste, was Sie überhaupt machen können." Ich bin namentlich nach der überaus ernsten Debatte Nach diesen Worten glaube ich nicht, daß wir noh in der letzten Bürgerausschußsitung recht ängstlich die Möglichkeit haben werden, dabei viel zu sparen. geworden. Es waren ernsie Worte, die die Herren Die Kommission ist allseitig sehr gelobt worden. Dr. Ziehl und Dr. v. Brocken gesprochen haben. Ich muß auch sagen, der Kommissionsberichtt war Die haben uns vieles erzählt, worüber man wohl einer der interessantesten und anregendsten, die ich nachdenken muß. Ich wäre sonst gar nicht zu seit langer Zeit gelesen habe. Aber auch diesere meinem heutigen Antrag gekommen! Bedarf und Kommission, die so eifrig gearbeitet hat, ist es nickt Deckung, das ist die Quintessenz; Der Senat gelungen, viel zu sparen. Ihre ganze Sparsamkeit wollte nur über die Deckung beraten haben, der hat im wesentlichen darin bestanden, daß sie ein HBöürgerausschuß aber sagte, wir wollen auch wissen, Gebäude gestrichen hat, nämlich für die Abteilung welchen Bedarf wir haben, denn wir wollen nicht für Psychisch-Nervöse. Eine neue Kommission würde mehr bewilligen als nötig ist, und darum muß der meiner Meinung nach auch nicht mehr herausstreichen Bedarf begrenzt werden. Ob er aber begrenzt wird, können. Sie würde aber vor allen Dingen Zeit wenn wir als Kleinstaat von 100000 Einwohnern ohne gebrauchen, und Zeit ist gerade bei diesem Projekt weiteres .f 2000000 für eine einzige Anstalt ausgeben, durchaus nicht mehr zu verlieren. möchte ich bezweifeln, des weiteren, ob wir es verant- Schließlich möchte ich noch ein paar Worte zu worten können, daß uns die Irrenanstalt über die Hälfte der Anregung von Herrn Stender sagen, die ich fir der geplanten Gewerbesteuer verschlingt. Ich muß sehr beachtenswert halte. Ich möchte Ihnen deshalb mich wundern, daß einige Herren diesen kolossalen empfehlen, diesen Antrag anzunehmen. In einer Mut besitzen. Sie wollen keine Kommisssions- ähnlichen Situation haben wir uns befunden bei beratung haben, während der Antrag Stender schon dem Hallenschwimmbad. Auch dort ist die Anregung fast Kommissionsberatung bedingt. Herr Stender gegeben, eine Zentralwaschanstalt einzurichten. Man will auch etwas abändern, denn er will ein Gebäude ist damals nur deswegen davon abgegangen, weil in streichen, und vom Senatstisch wird gesagt, das dem Gebäude, das damals in Frage kam, keine könne eventuell gemacht werden. Vor allen Dingen Räume vorhanden waren, um größere Anlagen steht auch die andere Anregung des Herrn Stender unterzubringen. Aber im Prinzip kann ich dem mit der Zentralwaschanstalt, die ich für ganz vor- nur recht geben, daß es richtig ist, hier zu zentralisierene, züglich halte, in einem engen Zusammenhange mit J-
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