Full text: Lübeckische Blätter. 1908 ; Stenographische Berichte über die Verhandlungen der Bürgerschaft zu Lübeck im Jahre 1908 (50)

In der Generaldebatte ergreist das Wort M 500, welche die Kommission sich ales Anteil v. Scha >: Wir haben es heute wiederum mit nur für die Wohnung in der neuen Anstalt heraus. einer Millionenvorlage zu tun, die in ihren finanziellen gerechnet hat, kommen Sie auf die Summe von Folgen für unser Budget ganz bedeutend schwer. A 1455 für jeden einzelnen Insassen der Irren- wiegender ist als die Vorlage, über die wir uns anstalt pro Jahr. Wenn Sie ferner bedenken, daß vor 14 Tagen in zweitägiger Debatte gestritten der Anschlag heute nur auf 278 Betten geht und haben. Damals handelte es sich um ein Verkehrs. nach dem Bericht vom Jahre 1907 237 Kranke unternehmen, heute um ein Wohltätigkeitsunter. dagewesen sind, werden Sie mir zugeben mäüssen, nehmen. Die Kosten für dieses Unternehmen, das daß, bevor die Anstalt bei dreijähriger Bauzeit fertig wir heute beschliegen sollen, sind uns jährlich wird, die Zahl der Kranken mindestens auf 270 mindestens dreimal so hoch wie der Kostenzuschuß, bis 280 zu berechnen ist. Also mit andern Worten: den wir für die Brücke hätten zahlen müssen. Aber HYn dem Augenblick, in dem die neue Anstalt fertig es handelt sich um ein Wohltätigkeitsunternehmen, gebaut ist, wird der Senat gezwungen werden, sofort und wir müssen uns deshalb bereit finden lassen, mit dem Antrage an die Bürgerschaft heranzutreten, möglichst große Mittel zur Verfügung zu stellee, CGeld zu bewilligen, um dieselbe vergrößern zu die sich jedoch im Rahmen unserer finanziellen Ver.. können. Es ist auch zum Ausdruck gekommen im hältnisse zu bewegen haben. Ich verweise Sie auf Erläuterungsbericht, daß wir uns vor haldigen kost- den Kommissionsbericht. Die Herren haben ganz spieligen Ergänzungsbauten hüten sollten; also Vor- vorzüglich gearbeitet und wir können ihnen nur sicht. Die Verhandlungen, die mit dem Herrn unsere höchste Anerkennung für ihre Arbeit aue. Geh. Baurat Dr. Hoffmann in Berlin geführt sprechen. Es sind Abstriche von f 70 000 er- worden sind, haben sich allgemein auf der Grundlage zielt, was allerdings in Anbetracht der großen des Pavillonsystems bewegt. Sowie wir die heutige Summe von zirka / 2000 000 nur dreieinhalb Vorlage genehmigen, wo es sich doch um eine Art Prozent bedeutet, also durchaus keine erheblice von Villenkolonie handelt, ist es natürlich nicht Summe im Verhältnis des ganzen Objektes dar. mehr möglich, die Bausumme noch viel zu ver- stelle. Die Herren haben sich gewissermaßen an kleinern. Dazu kommen aber noch . 1.30 000 das Pavillonsystem gebunden, welches natürlicher. für Inventar und noch andere Sachen, die bisher weise bedeutend mehr Kosten verursacht, als wenn nicht berücksichtigt sind. Ich glaube, daß die Gas- wir den Bau in anderer Weise ausführen. Ich rohrleitung und die elektrischen Kabel von Lübeck bitte Sie, auf Seite 2 des Kommissionsberichtes dorthinaus auch noch nicht berechnet sind, ich weiß unter B nachzulesen, daß die Baukosten sich rund es aber nicht bestimmt. Jedenfalls handelt es sich auf & 2000 000 stellen werden. Dafür werden noch um so viele hinzukommende Einzelheiten, daß an jährlichen Zinsen J 80 000 zu rechnen sein. ich die Ansicht der Kommission, wir könnten mit Die bauliche Unterhaltung der Anstalt wird teuer einer Bausumme von / 2 000 000 auskommen, sein, denn es handelt sich um nicht weniger als nicht teile. Ich möchte glauben, es wird uns gehen 30 Baulichkeiten. Die maschinellen Anlagen haben wie mit dem Theaterbau. Wenn die Jrrenanstalt auch einen hohen Wert, zirka eine viertel Million, fertig gebaut ist, werden wir nicht zwei Millionen, so daß für bauliche Instandhaltung und Amortisation sondern zweieinhalb Millionen Mark zu zahlen mindestens \¿ 60 000 jährlich hinzutreten werden. haben. Diese Erfahrung haben wir oft gemacht, und Rechnen Sie diese Summe zu den Zinsen von ich befürchte, daß wir auch diesmal die gleiche A 80 000, kommen wir auf / 140 000. Darin machen werden. Ich bitte von vornherein auszu- sind nicht eingerechnet die Ausgaben für Wirtschafts. schalten, als ob ich etwa weniger Humanität besäße und Verwaltungskosten, und die spielen selbstredend dals der Senat und als wenn ich den Insassen den bei einer so großen Anstalt, zumal sie auch sehr wunderschönen villenartigen Ban nicht gönnte. Das weit von der Stadt entfernt liegt, eine ganz ger ist bei mir gänzlich ausgeschlossen. Aber ich glaube, waltige Rolle. Nach dem Bericht der jezigen wir haben alle auch eine gewisse Pflicht unsern Irrenanstalt vom Jahre 1907 hat der Staat einn Steuerzahlern gegenüber zu erfüllen, die nämlich, Jahreszuschuß von M 81 435 geleistet, die zu möglichst sparsam zu wirtschaften. Nun machen vorbenannten A 140 000 zugerechnet werden Sie endlich mal den Anfang! Wir reden und reden müssen. Also zusammen zirka ./ 220 000. Es immer von Sparsamkeit. Ja, in der Theorie hört kommen nach demselben Bericht die Kosten für den sich das wunderschön an. Lassen Sie uns aber einzelnen Kranken nur für Verpflegung, Unterhaltung endlich zur Praxis übergehen und etwas ausführen, usw. auf M 955,63. Wenn Sie dazu rechnen die bei dem wir nachher sagen können: Hier haben wir 586
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