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(# M 75—100) pro 1000 Stück; der Gesamt. wurde endlich beschlossen, eine Ausstellung von
erlös betrug 1905 etwas über 4 Millionen Mark. Fayencen für die im Herbst hier stattfindenden Ver-
sammlungen bei der Museumsverwaltung in Anregung
zu bringen. Freund.
' Verein für Lübeckische Geschichte e D.
. und Altertumskunde. Vom Kanzleigebäude und von audern
: Ip der ordentlichen Sihung am 19. d. M.. welché Fragen der Erhaltung unsres Stadtbildes.
' sich eines außerordentlich starken Besuchs zu erfreuen Vortrag,
. hatte, wurden zunächst die in besonderen Runde gehalten am 4. Februar in der Gesellschaft zur Beförderung
. schreiben den Mitgliedern bekanntgegebenen Statuten- gemeinnütziger Tätigkeit von Baudirektor B a l z er.
! sztzzngen "Z rtrurs. ftr 190: n Ju einer einfachen Erzählung des Schriftstellers
Dann folgte der Vortrag des Herrn Major Wilhelm Raabe findet sich eine Stelle, welche uns
Haevernick über die Stockelsdorfer Fayencemanufaktue. mitten in die Behandlung unsres Themas hinein-
Eine schöne Ausstellung von Fayencen, Tellern, führt.
Vasen, Kacheln usw. aus der Sammlung des Herrn Der Dichter schildert uns, wie er in einer alten
Vortragenden und aus dem Museum diente zuu Stadt auf der Suche nach einem Bekannten in eine
z Erläuterung der Technik und Kunstgeschichte dieses nwmalerische Hofanlage hineingerät und fährt dann
y Zweiges der Keramik. wörtlich fort.
] Die deutsche Fayenceindustrie ist im wesertlichen „Innerhalb einer der hundert eingeweideartig
in Anlehnung an Delfter Manufakturen im Anfang ineinander geschlungenen und gewundenen Gassen der
. des 18. Jahrhunderts zur Nachahmung des chinesischn Stadt fand ich mich vor einem schwarzen verwitterten
Porzellans entstanden. und weiter verwitternden Torbogen, der bis dahin
In Hamburg war wahrscheinlich schon vor dr für mich durchaus noch nicht dagewesen war, und
Mitte des 18. Jahrhunderts vorübergehend eine den ich also um so verwunderter betrachtete. Das
Fabrik; von besonderer Bedeutung aber wurden für war noch Renaissance; aber die Wölbung durch-
den Norden die in Schleswig und etwas später in schreitend, fand 1ch mich nicht im neunzehnten, nicht
Eckernförde und Kiel gegründeten Manufakturen, im sechzehnten, sondern im unverfälschten fünfzehnten
i weil an den beiden letzten Joh. Buchwald als Säkulo und stand von neuem till in begreiflichem
Techniker und Abraham Leihamer als Maler ihre Erstaunen.
Wirksamkeit entfalteten. Alter schwarzer Holz. und Ziegelbau im unregel-
Als beide 1770 in die in Stockelsdorf gegründete nmüäßigen Viered um mich her! Und welch’ ein
Fabrik eintraten, begann das an der alten Technik Holzbau. lad t Ö
festhaltende Töpferamt zu Lübeck einen zähen und Da liefen sie, die Wände entlang, übereinander,
oft erfolgreichen Kampf gegen die neue Keramik und nebeneinander hin, die Wunderwerkte mittelalterlicher
ihre Vertreter, da sich auch der Rat der Stadt af &Zimmermannsarbeit in Ernst und Humor, und war-
jeine Seite gestellt hatte. Um 1788 muß die Fabrik teten geduldig auf den Photographierapparat, und der
eingegangen sein; doch sezte Buchwald und nach im grüne Baum neben dem sehr modernen, durch die
sein Bruder ihre Arbeit, wenn auch nur in kleinem allermodernste Dampfkraftwassserkunst gespeiste Brunnen
Maßstabe, in Schwartau fort. In der französischen wartete mit ihnen. IU
Zeit gelang es Hans Jürgen Buchwald 1811 auf Ob das mannigfache Volt, welches diesen Hof
Grund eines Patents, in Lübeck eine Fayencefabrik bewohnte, eine Ahnung davon hatte, wie überraschend
zu errichten, die dem Töpferamt eine recht unbequeme uwalerisch und tulturhistorisch interessant es behauset
Konkurrenz bereitete, bis Buchwald von seinen Gegnern war, kann ich nicht sagen. Die Kinder, die um den
wirtschastlich so geschädigt wurde, daß er sein Geschäft HVrunnen und den Baum herumtkrochen und hüpften
aufgeben mußte. und den Schutt der Jahrhunderte zu ihrem evigen
Der Vortrag, in dem auch die Tragik eine Spiel verwendeten, wußten es jedenfalls nicht. Aber
Familiengeschichte. zur vollen Geltung kam, rief eine es war ein kluges, gewitzigtes Geschlecht, welches auf
lebhafte Debatte hervor, in der neben einer Reihe alle nötigen Fragen, die man an es zu stellen hatte,
von Fragen aus der Technik des Tonbrennens die die nötige Auskunft geben konnte, wenn es wollte.