Full text: Lübeckische Blätter. 1908 ; Stenographische Berichte über die Verhandlungen der Bürgerschaft zu Lübeck im Jahre 1908 (50)

derzeitigen Beschluß bestehen bleibt, und behalte mir noch viel mehr avführen. Jch will mich aber kurz danach das weitere vor. fassen, und werde zu § 5 diesbezügliche Anträge . Senator Dr. Fehling: Schon bei der Ver.. sstellen. handlung im Bürgerausschuß hat der ständige Senats- Dr. Baethcke: Ich habe leider nicht genau ver- kommissar Gelegenheit genommen, zu betonen, daß stehen können, was der Herr Vorredner gesagt hat. der Senat weit davon entfernt gewesen ist, durch Ich habe aus seinen Worten nur entnehmen können, seine Verordnung vom 24. Dezember den Rechten daß nach der Vorlage sehr viele neue Wege gebaut der Bürgerschast irgendwie zu nahe treten zu wollen. werden sollen, die völlig überflüssig sind. Darin be- Ob die vorgeschriebene Gebühr von 25 Pf., diese finde ich mich vollständig mit ihm in Uberein- einmalige kleine Zahlung für Lösung der Legitimations- stimmung. Auf Seite 46 und 47 der Vorlage wird karte, wirklich nach unserm Staatsrecht zu den Ab- eine so kolossale Summe für neue Radfahrwege in gaben aller Art, direkten und indirekten Steuern, Vorschlag gebracht, daß man gewaltige Abstriche von denen Art. 50 unsrer Verfassung spricht, zu davon machen muß. Die Summe von / 130000, rechnen ist, erscheint trop den im Bürgerausschuß die dort zusammengestellt ist, entspricht nicht im ent- gepflogenen Erörterungen auch heute noch dem Senat ferntesten dem Bedürfnis, wie es vorliegt. Vor un- zweifelhaft. Der Herr Vorredner hat ja auch selbst gefähr zwei Jahren hat eine Kommission des Bürger- mitgeteilt, daß die von ihm um Auskunft angegangenen ausschusses getagt, der auch ich angehörte und in der Rechtsverständigen nicht übereinstimmten. Nichts. Herr Direktor Otte Vorsizender war. Diese hat in destoweniger hat der Senat, als er von den Bee. Drucksache 1906 Nr. XXV berechnet, was überhaupt denken des Bürgerausschusses Kenntnis erhielt, seine noch an Radfahrwegen ausgeführt werden müßte und Justizkommisssion beauftragt, diese Rechtsfrage und was für Kosten bei der Herstellung neuer Radfahr- die damit zusammenhängenden Fragen noch einnal wege unter Erhaltung der bestehenden in Frage zu prüfen. Je nach dem Ausfall dieser Prüfung kämen. Sie hat ferner nachgewiesen, daß mit der und der daran anschließenden abermaligen Beratung H erabsetzung der bisher bestehenden Abgaben auf des Senats wird sich ergeben, ob der Senat die. F 2 und A 1 vollkommen den Ansprüchen genügt Mitgenehmigung der Bürgerschaft einholen zu sollen würde, die gestellt werden könnten. Ja, es schien glaubt, oder ob er etwa seine abweichenden Gründe der Kommission sogar zweifelhaft, ob diese Summe der Bürgerschaft nochmals darlegen zu follen sih nicht noch zu hoch wäre, und deshalb sollte eine entschließkt. Unter diesen Umständen möchte ich Revision innerhalb drei Jahre vorgenommen werden. glauben, daß die Bürgerschaft sich nichts vergeben Wenn ich mir heute die Liste ansehe, die ich auf würde, wenn sie ihre Aktion verschöbe, bis die Er- Seite 46 und 47 der Vorlage finde, so muß ich mich klärung des Senats vorliegt. vor allem über eins wundern. Jch habe so ziemlich Möller: Wohl keine Steuer hat in Lübeck so jeder Kommission angehört, die über die Radfahr- viel böses Blut erregt wie die Radfahrsteue. Er- wege Beschluß gefaßt hat, und in jedem Jahre sind freulicherweise hat sie jezt einen kleinen Ruck be- solche Anträge abgelehnt worden, bei denen es sich kommen. Ich bin der Meinung, daß wir mit dieser darum handelte, einen 1 Meter breiten Kopfstein- Steuer bald ein Ende machen müssen. Keine Stadt streifen in den Straßen anzulegen. Man hat stets in ganz Deutschland schlägt so erhebliche Summen gesagt, daß ein solches Pflaster gar keinen Wert habe, aus den Radfahrern heraus wie wir. Ich bin de weil es von den Wagen nicht respektiert werden Meinung, daß, wenn auch noch einige Pläne da sind, würde, und daß es sich dabei um fortgeworfenes die Senatsvorlage weist ja 26 Wege auf, die neu Geld handele. Deshalb haben wir im vorigen Jahre angelegt werden sollen, es doch nicht nötig ist, sie gz. B. den Streifen in der Hafenstraße abgelehnt und allgemein weiter auszubauen. Ausnahmsweise müßte. in der Fährstraße ebenfalls. Ich wundere mich, daß meiner Meinung nach der Radfahrweg von der neuen die Baudeputation immer noch die Kourage hat, Kaserne bis Brandenbaum, wo die Radfahrer viel derartige Sachen von neuem an die Bürgerschaft zu unter den Sohlnägeln zu leiden haben, baldigst aus. bringen, nachdem sie wiederholt abgelehnt worden gebaut werden. Im übrigen werden unter den vor. sind und wohl noch öster abgelehnt werden. In geschlagenen Wegen sich viele vermeiden lassee. Es Nr. 1 handelt es sich für die Obertrave um ein befinden sich unter ihnen Straßen, die für Radfahrer 1 Meter breites Kopfsteinpflaster, bei Nr. 2 für den fast gar nicht in Frage kommen. Ich werde mir bei großen Bauhof und bei Nr. 3 um ein solches für der Spezialberatung erlauben, zu § 5 einen Antrag den Mühlendamm. Dann kommt die Kronsforder zu stellen, der die Radfahrordnung beseitigen wil. Allee, wo der Radfahrweg schon hergestellt worden Man könnte ja über Kleinigkeiten, Laternen usw. ist, und so geht es weiter. Von andrer Seite ist 120
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