j –â–Ÿ Verhandl. d. Bürgerschaft am 15. April 1907.
nen nicht in eine höhere Stufe kommen, wenn sie in der lassen unter den Bureaukratismus. Er will es gern
ten Volksschule aus der dritten Klasse abgegangen sind. unterstützen, daß seine jungen Leute etwas lernen,
mit Jedenfalls ist es unbedingt notwendig, daß in den will aber nicht in jeder Weise majorisiert werden.
ing Realschulen und den anderen Schulen darauf hingewirkt Ich will hier nicht auf Details eingehen, ich könnte
aß wird, daß die jungen Leute für das spätere Leben sonst eine Menge Fälle, die Unzufriedenheit verur-
elt besser vorgebildet werden als es heute der Fall ist. sacht haben, nennen. Ich möchte nur an die Be-
1be Besonders großen Wert lege ich darauf, daß die hörde die freundliche Bitte richten, wenn wir zu
eu- Jungen besseren Rechenunterricht haben als heute. einer Neuordnung der Schule kommen, dafür zu
die Was man jetzt von von den Jungen sieht, ist zum sorgen, daß auch Leute aus dem tleinen Kaufmanns-
em Teil traurig. stande mit zur Beratung herangezogen werden. Die
zu Senator Dr. Eschenburg: Den Ausführungen Vorstände des hiesigen Detaillistenvereins und des
es des Herrn Vorredners über die Notwendigkeit, daß Rabattsparvereins Lubeca werden gern Personen
ot- gehörig gerechnet und auf die realen Fächer mehr nennen, die geeignet sind, zum Vorteil der Schule
en. Wert gelegt werde, will ich durchaus nicht entgegen- und des Kaufmannsstandes dort mitzuwirken.
aß treten. Wir haben früher bei unsern höheren Schulen, Dr. Müller: Ich kann nur betonen, daß ja
en- insonderheit beim Gymnasium, mit seminaristisch ge. vielleicht theoretisch erörtert werden könnte, ob einige
Ile bildeten Lehrern ausgezeichnete Erfahrungen gemacht. der akademisch gebildeten Lehrer durch Elementar-
(Hört, hörtl) Aber wir müssen uns jett in das lehrer ersesgt werden könnten, daß aber eine solche
Je- Schema hineinfinden, welches durch das Schreiben des Prüfung praktisch gegenstandslos ist. Es handelt
m, Reichskanzlers vom 31. März 1878 vorgeschrieben sich um eine Schule, die Ostern 1909 zum ersten
en iste. Es ist eine bestimmte Anzahl akademisch ge- Male ihre Entlassungsprüfung halten wird, und die
'er bildeter Lehrer gefordert, und mehr verlangen wir dann vom Reichskanzleramt als eine nach der Wehr-
ur auch nicht für unsere Realschule. Wir erhalten sonskt drdnung zur Ausstellung von Berechtigungsscheinen
t- nicht die Berechtigung, die wir doch für die Schule für den Einjährigendienst berechtigte Schule anerkannt
er anstreben. werden soll. Herrn von Schack gegenüber möchte ich
rt- v. Scha >: Wir haben noch keine klare Ant- dabei bemerken, daß an der neuen Realschule die
ke wort darüber bekommen, ob die Schüler der neuen Militärberechtigung durch eine Prüfung, von der
ir Realschule in derselben Weise wie die Dr. Reimannschen allerdings Dispensationen stattfinden können, auch
It Schüler ein Einjährigenexramen machen müssen, wenn später zu erwerben sein wird, und daß die erwähnten
m sie aus Klasse 1 abgehen, oder ob sie gewissermaßen Dispensationen nur bei öffentlichen Anstalten, nicht
n, ihr Zeugnis ersitzen können. Deshalb wäre es sehr aber bei Privatschulen möglich sind. Zur Sache
e gut, wenn der Antrag Dahms auf Kommissions. selbst kann ich nur wiederholen, daß wir dabei be-
t, beratung angenommen würde, damit die Sache auf. stimmten, vom Reichskanzleramte erlassenen, für alle
q geklärt wird. Sodann ist wieder die kaufmännische Bundesstaaten geltenden Vorschriften gegenüberstehen,
[é Fortbildungsschule zur Sprache gekommen. Ich und daß Ostern 1909 nach der ersten Schlußprüfung
'! kann auch nicht umhin, das, was von Herrn Dahms der Anstalt an den Reichskanzler zu berichten und
it und Herrn Pape gesagt ist, zu bestätigen. Es auch nachzuweisen sein wird, daß an der neuen
!U herrscht über die kaufmännische Fortbildungsschule, Realschule Oberlehrer in der erforderlichen Zahl
? speziell in Detaillistenkcreisen, eine gewisse Un. vorhanden sind, daß daher meines Erachtens eine
zussriedenheit. Es wird in manchen Fällen etwas Kommissionsberatung gegenstandslos ist. Dann
rigoros vorgegangen und nicht genügend darauf ge- möchte ich noch ein paar Worte zu den Prüfungen
achtet, daß Prinzipal und Schule Hand in Hand inder kaufmännischen Fortbildungsschule sagen.
gehen sollen. Bei jeder andern Schule wird stes. Herr Kommerzienrat Scharff hat gemeint, daß das
betont, Haus und Schule müßten Hand in Hand eine Angelegenheit sei, in die die Bürgerschaft kaum
gehen. Bei der kaufmännischen Fortbildungsschule hineinzureden habe. Immerhin ist die Bürgerschaft
scheint gerade das umgekehrte Prinzip zu walten. der Ort, wo es angebracht ist, vermeintliche oder
Es ist nicht richtig, wenn von eiten der Schul- wirkliche Übelstände zur Sprache zu bringen. Daher
leitung kleine Wünsche der Prinzipale unbeachtet möchte auch ich erwähnen, daß das dort ausgeübte
] gelassen werden. Wünsche, die so minimal sind, daß Prüfungsverfahren Widerspruch finden muß. Es ist
sie mit Leichtigkeit erfüllt werden können, werden richtig, was Herr Kommerzienrat Scharff ausgeführt
einfach beiseite geschoben. Das geht nicht; der hat, daß die jungen Leute, die in die kaufmännische
Kaufmann will eine gewisse Bewegungsfreiheit, Ell. gdFortbildungsschule eintreten, von sehr verschieden-
bogenfreiheit, haben. Er will sich nicht einpferchen artiger Vorbildung sind. Es kann darum auch
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