diese Umstände sind es, die verursachen, daß die Was mich veranlaßt, noch einmal auf diese Sache eim
Stadthalle nicht mehr besucht wird: die ungünstigen weiter einzugehen, ist der Unistand, daß Herr Wissell kön
Lokalitäten, die schlechte Akustik und das ungünstizke nochmals mit den Steuerzahlern kommt, von denen wel
Sehen für die letzten Plätze. Aber beim Theater nur ein geringer Teil von diesem Raum Gebrauch da!
ist es anders. Da sollen wir jedem einzelnen die machen werde. Ich möchte dabei daran erinnern, hal
Gelegenheit geben, es zu besuchen, es soll gewisser- daß wir in den letzten Jahren das Einkommensteuer- Ab
maßen dieses Bildungsmittel die Leute zu sich heran- geses zweimal geändert haben. Wir haben unsere sch.
ziehen. Das geschieht aber so nicht. Sie bringen Einkommensteuer beide Male wesentlich erhöht, ohne ho
das Streben, das Theater zu besuchen, durch diese die Erhöhung auf die Schultern der schwächeren we
Pläne nicht ins Volk hinein, im Gegenteil, durch Kreise zu legen (W i ss e l 1: Wandergewerbel) Wir M
ungünstige Plätze verekeln Sie es den Leuten, ins sind hierin weiter gegangen wie die meisten anderen da
Theater zu gehen. (Lebhafter Widerspruch) Der Staaten. Ich glaube, daß in diesem Punkte unser sei
eine der Herren Vorredner vom Senatstisch hat Einkommensteuergesez wohl als mustergültig hin- T
gesagt, bekanntlich steige die Wärme nach oben. gestellt werden kann. Wenn jetzt das Theater Kosten dit
Sehen Sie sich nur die Vorlage an! Dicht unter macht, so ist das richtig Es soll eben eine Bildungs- we
der Decke sitzen sie auf ihren Plätzen eingezwängt. stätte sein, von der alle profitieren. Diese Kojten ra’
Wenn sie da eine Stunde oder auch nur eine halbe werden aber schwerlich auf die Schultern gelegt N
Stunde sitzen, sind sie so kaput, daß sie das Be- werden, welche Herr Wissell hier anführte, denn von P
dürfnis haben, sich ergehen zu können. Aber für den gesamten Ausgaben, die das Staatswohl erfordert, sa
diese Leute fehlt sogar die Wandelhalle, und wenn wird nur em verschwindend kleiner Beitrag von diejen kö
sie einmal die Glieder bewegen wollen, müssen sie Schultern aufgebracht. (Sehr richtig ) Dasjenige B
schließlich erst die Treppe hinuntergehen. Da brauchten aber, was hier für die schwachen Schultern geleistet so
Sie auch für den ersten Rang keine Wandelhalle, wird, ist unendlich viel mehr, als was sie selbjt bei- H
wenn sie für diejenigen nicht notwendig ist, die auf tragen könnten. Das mußte einmal ausgesprochen gr
den obersten Pläßen sitzen. Für diese ist sie not- werden, weil hier wieder das Schlagwort von den S
wendig, aber die Raumverhältnisse sind so klein, daß schwachen Schultern gebraucht wurde. Das von de
man für diese Leute die notwendige Wandelhalle Herrn Wisssell Angeführte ist aber wirklich nicht der gt
absolut nicht schaffen kann. Sie haben diese lezten Fall. (Lebhaftes sehr richtig.) Ö
Plätze auch nur dadurch schaffen können, daß Sie Senator Heinr. Evers: Bei der Entscheidung zt.
sie um die Hälfte mindestens weiter haben zurück- über den Bau eines Theaters muß man sich darüber ni
legen müssen, weit über das Treppenhaus der unteren klar werden, wie groß das Theater werden muß, T
Ränge hinaus. Das ist kein Theater, das den und zwar ausgehend von der Zuschauerzahl. In ki
billigerweise zu sstellenden Anforderungen genügt. der Vorlage des Senates zu seinem ersten Antrage so
Der Saalbau wird Zinsen fressen, die die Steuer- war klar angegeben, in welcher Größe ein Theater m
zahler aus ihrer Tasche zuzulegen haben, im Theater errichtet werden sollte. Trotzdem ist 1n der Theater- di
hat man für das Volk, für die unteren Schichten baukommission sehr einvehend über diese Frage 2
die wenigsten, die schlechtesten Plätze hergestellt. diskutiert worden. Es gingen auch dort die Ansichten li
Anstatt dem bestehenden Bedürfnis entgegenzukommen, einestells dahin, daß man ein Theater für einen iy
es noch zu wecken, nehmen Sie das abjolut äußerste, größeren Zuschauerraum bauen müßte. Die Theater- e
was Sie haben können, mit einem Worte, Sie baukommission hat sich schließlich einstimmig dahin d
schinden die Plätze heraus, sonst wäre es Ihnen entschieden, nachdem sie alles geprüft hatte, daß ein s
nicht einmal möglich gewesen, diese Platzzahl zu Theaterraum für 950 bis 1000 Personen den Ver- w
erzielen. Ich kann nicht verantworten, hier für ein hältnissen von Lubeck entspräche. Es kann nicht auf n
Projekt zu stimmen, das meines Erachtens das Inter. das alte Theater zurückgegriffen werden, weill die n
esse der kleinen Leute nicht im entferntesten wahrt. damaligen Verhältnisse meines Erachtens gar nicht
Wer den einen Steuerzahler nicht anders behanden mit den heutigen zu vergleichen sinn. Es mag
will wie den andern, wird meines Erachtens für zugegeben werden, daß das alte Theater kaum
dieses Projekt nicht stimmen können. 850 Plätze gehabt hat, es sind aber 850 in Anspruch ö
Senator E sch en burg: Über das Inventar ist genommen. Die Leute sind, wie hier schon aus- tt
zurzeit noch nicht viel zu sagen. Ich denke, in der gesprochen wurde, ins Theater hineingepfercht worden. t
Praxis wird sich nachher die Sache so gestalten, wee. Das Theater wird aber nicht nur für einzelne Aus-
sie heute beim Ratsweinkeller geregelt ist. Auch dort nahmetage gebaut. Dann würden Sie ein viel
ist das Möblement gestellt, und das übrige Inventar größeres Theater hier bauen müssen, vielleicht ein
ist Sache des Pächters. solches fur 1200 oder 1500U Perjsonen, um an
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