Full text: Lübeckische Blätter. 1907 ; Verhandlungen der Bürgerschaft. 1907 (49)

65C eine nicht fortzuleugnende kulturelle Einbuße gebracht. wird. Denn nicht die Freizügigkeit, die Terrain- Die geistige Anspannung aller Kräfte in dem ge- und Bauspekulation allein können eine Ertlärung steigerten wirtschaftlichen Kampfe um die materiellen für das Bauelend unserer Zeit ergeben, vielmehr Güter hat eine verminderte Pflege der Kräfte des müssen für die Verbildung und Verwahrlosung des Gemütes, eine lieblose Gleichgültigkeit gegen die Geschmacks noch andere seelische Momente mit zur Harmonie der Eindrücke hervorgerufen, die unser Erklärung — wenn sie möglich ist + herangezogen Äuge täglich von dem engeren und weiteren Bille werden. In Wort und Bild ließ Herr Meißner f wirre ut U. e te res hen gutei uta mdr rte ec iccCllOotlhsn U Verhältnis sowohl des Schöpfenden als des Ge- hunderte ohne eigene schöpferische Gedanken durch- nießenden zu den Werken menschlicher Kultur besteht, peitschte. Und da erschienen denn auch alle die verschwunden, jedenfalls aber von dem natürlichen guten Bekannten aus Schultze-Naumburgs Werbe- Gemeingut aller zu einem unverstandenen oder an-. schriften wieder; die falschen Giebel, die durch Anker gefeindeten Besitz weniger geworden. Noch vor mühsam gegen das Umwehen geschützt werden, die fünfzig Jahren zeigte jedes Haus, jedes Stück Haus- Stacheltürme im Nähmaschinenstil, die schwindel- rat das schlichte innere Wesen, das uns ihnen, fast haften Dächer, die Palastarchitektur in Gips und als wären es Menschen, nahe kommen läßt, kurz: Zement, die unmotivierten Gesimse, die Stacheldraht- künstlerische Kultur. Und heute? Da sieht es in gzäune, eine Blütenlese modernen Bauschunds, die unseren Landen und innerhalb unserer vier Wände durch die gegenübergestellten guten Beispiele aus wahrlich anders aus. Unser Hausrat ist weit ent- älterer Zeit in ihrer ganzen Hohlheit und Aufge- fernt von Ehrlichkeit, Gediegenheit und Behaglichkeit, blasenheit so recht eindringlich zu jedem redete, der es fehlt die Ausdruckskultur. Stellt man wie der hehen und hören wollte. Der Redner sparte nicht Vortragende nach Schultze-Naumburgs Beisspiel das mit kräftigen Vergleichen und manch herzhaftes Ge- gute Alte aus unserer Großväter und Urgroßväter lächter erhob sich. Denn komisch, als Satire wirken Zeit im Bilde neben die Gedärmverschlingungen so- viele dieser ohne Sinn und Verstand entworfenen genannter Jugendstilmöbel oder die mit Stil.. Bauten, wenn sie neben einem guten, ehrlich- ornamenten längst vergangener Zeiten materialwidrig schlichten Bau gezeigt werden. Auch unser behängten neuen gotischen oder Renaissancemöbel Lübeck, das vielgerühmte, vor zehn bis fünfzehn schlimmster Ausführung, so wird auch dem, der sich Jahren sicher noch die schönste alte norddeutsche nie mit diesen Zeitfragen beschäftigt hat, die Hohl. Stadt, erschien im Bilde und zeigte sich von seinen heit und das verlogene Proßentum solcher Menschen- guten und schlechten Seiten. Ja den s
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