Full text: Lübeckische Blätter. 1907 ; Verhandlungen der Bürgerschaft. 1907 (49)

AT GB Schmuck vertragen. Das diesjährige Sedanturnen Aber Schwamm drüber, diese eine weniger ge- war in gleicher Weise veranstaltet, wie dieses im schickte Darstellung hat dem vorzüglichen künstlerischen vergangenen Jahre eingerichtet war. Hatte aber Rufe Fräulein Campmanns sselbstverständlich nicht das der glänzende Verlauf im ersten Jahre zu der geringste anhaben können. Das derbe Genre ist aber Hoffnung berechtigt, bei kommenden Veranstaltungen nicht ihre Sache. Dem ganzen fehlte der flotte Zug, an diesem Tage vorläufig wenigstens alle Volks. das frischdreiste Drauflos-.Tempo, welches einzig und und Mittelschulen zu vereinigen, so war diese allein derartigen Unterhaltungsstücken zu wirklich Hoffnung doch vergebens. Es war dieselbe Zahl unterhaltender Wirkung verhilft. Diese (in jedem der Schulen wie im Vorjahre. Möge uns die Er- künstlerischen Sinne faden) Stücke sind ausschließlich wartung nicht täuschen, im nächsten Jahre vollzählig für die Bühnendarstellung geschrieben, Schauspieler- auf dem Plane zu erscheinen. Von den einzelnen stücke, Rollenstücke. Gut gegeben (in raschem Tempo) Übungen und den erreichten Resultaten berichteten können sie sehr amüsant sein. Durchgängig ein flotter die Tageszeitungen. Es sei hier nur nochmals aus- Rhythmus, vergleichbar dem Walzer- und Marsschtakt gesprochen, daß der Ober-Schulbehörde für die der Operette (unterbrochen durch zeitweilige sentimentale Unterstützung und Förderung der Sache der tiefste KRitardandos), das ist die geeignete Spielart für das Dank gebührt. Hätte das Polizeiamt von Beginn Trothasche Stück. an, wie dieses auch zugesagt war, einige Beamte Das Wilhelmtheaterensemble schleppte zu sehr. den Veranstaltern zur Unterstüzung, besonders Beispielsweise war Herr Widmann geradezu etwas für die Aufrechterhaltung der Absperrung, zur Seite langweilig. Verschiedene Nebenrollen waren unglücklich gegeben, so wäre die ganze Feier, die oft durch das besezt. Natürlich waren auch gute Leistungen da- Andrängen der Zuschauer zu leiden hatte, ungestört zwischen. Herr Homburg machte eine sympathische und ungehindert erledigt worden. Möchten der Figur. Herr Braay war vorzüglich. Nur ~ warum guten Sache recht viele Freunde erstehen, damit wir die Bismarckmaske? Ich weiß nicht, ob der Autor davon zurückkommen, unseren Schülern am Sedan- sie vorschreibt. (Ich halte es für einen Vorzug, tage nur mit Worten von der vergangenen großen von Autoren wie Trotha, Blumenthal, Kadelburg usw. Zeit zu erzählen. Wir wollen nicht nur Worte, möglichst wenig zu wissen.) Aber wenn auch der sondern diese in die Tat umsseßen, damit an der Autor eine solche Maske vorschreibt, weg damit; sie ständigen Wehrhaftigkeit und Erstarkung des deutschen ist eine Geschmacklosigkeit. Tüchtig spielten die Herren Volkes und der Jugend arbeiten. Die Güter der Falck und Norden. Die Damenrollen waren angemessen Vergangenheit mit denen der Gegenwart tatkräftig besett. A. Jorns. vereinigen, dann sind wir auf einer Bahn der ge- : . 2 . u; sunden Weiterentwicklung. Dasselbe will auch der Fünftes Orgelkonzert in der St. Marienkirche. Schulrat Kerschensteiner, der in seiner staatsbürger- In dem stimmungsvollen Konzerte, das durch die lichen Erziehung der deutschen Jugend schreibt: „Jn Mitwirkung der Vereinigung für kirchlichen Chorgesang allen Fällen aber gilt es, in der Jugend die hin- erhöhte Anziehungskraft ausgeübt hatte, brachte Herr gebende Liebe für das Vaterland zu pflegen. Hier Lichtwark nur zwei Orgelwerke zu Gehör: Bachs sind die starken Wurzeln unserer Kraft.“ 1111. monumentales Präludium und Fuge in a-moll und Mrs: . «G. Schumanns Passacaglia b-moll über B-A-C-M, Theater und Musik. ein ernstes, gediegenes Werk, das, klassischen Bahnen Wilhelmtheater. „Hofgunst." CEin unter- folgend, doch modernen Geist in die altehrwürdige haltender Abend ? Leider nicht ganz nach Erwartung. Form der Passacaglia zu gießen weiß. ~ Das Ganze war diesmal etwas flau. Es soll Herr Tödten steuerte zum Programm zwei geit aber nicht viel gegen die Aufführung gesagt werden. liche Lieder bei. Philipp Emanuel Bachs „Die Nicht jede Vorstellung einer variationsreichen Saison Himmel rühmen des Ewigen Ehre“ würde als Kom- kann gleich propper und rund herauskommen. Und position sicher weit mehr geschätzt werden, wenn ihr Feldhusen hat Treffliches gebracht. nicht ein Beethoven mit seinem den ganzen Stimmungs- Die Vorstellung wurde zum Benefiz für Fräulein gehalt der Gellertschen Worte ausschöpfenden, gleich Campmann gegeben. Daher ein zahlreicher Besuch falls für eine Stimme komponierten Liede allzu sehr zum Danke der bescheidenen, liebenswürdigen und im Wege stände. Herr Tödten, dessen künstlerisch tüchtigen Künstlerin. Ihre Vicky war nicht von der Entwicklung man nur mit lebhaftester Anteilnahme derben Munterkeit, die das Stück verlangt, zu zart, verfolgen kann, sang das Werk mit ebenso schöner zu leise, und leider nicht ganz sicher. Bei der Ab- Stimme wie geläutertem Verständnis und erfreulicher kanzelung der Oberhofmeistein im dritten Akte Beherrschung des Stils. Ob das bekannte, den stolperte sie bedenklich über den Text. „Notenbüchlein von Anna Magdalena Bach“ ett
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.