Hqssiatischen Bergschafes (Ovis Karelii) aus dem in der Städtebaukunst hervorragend bewanderte
Flußgebiete des Narin, Balg von Capra altaice,. Geometer blaue und rote Linien mit dem Lineal
& jung aus Westssibirien. | über den alten Stadtplan, das Erzeugnis Jahr-
Pon Herrn Heinrich Thiel: Erratischer Block mit hunderte alter Kulturbestrebungen gezogen, damit
Gletscherschliffen. dem entsetzlich großen Verkehr der Neuzeit und
Pon Herrn L. Mebius-Hamburg: Vier sogenannte Hukunft genügt werde; alles wird nüchtern gerade,
Holzblumen. Durch Loranthazeen veranlaßte die Häuserfronten haben auf Kommando zwei, drei,
Schmarotzerbildungen aus Guatemala. bis acht Meter und noch mehr zurückzurücken; diese
Von Herrn Hans Godtknecht-Kamerun: Balg eines HBaufluchtlinien, deren ungeheure Herstellungskosten
Schimpansen. (Schluß folgt.) infolge der übermäßigen Wertsteigerung des Bodens
§ = eigentlich von einem wirtschaftlich gut geleiteten
Was wird nun aus der Ecke Mengstraße- Gemeinwesen gar nicht getragen werden können,
Untertrave ? werden zunächst einmal beschlossen ~~ es macht sich
sttertrave: ja so gut auf dem Papier ~, und nun entstehen
Zu den vielgerühmten alten Giebeln, die einer nach dann in den alten Straßen die prächtigen Brand-
dem andern einem mehr oder (meistens) weniger mauern, wie wir sie ja von der Holstenstraße kennen.
erfreulichen Neubau zum Opfer fallen gehört nun Für einen solchen Straßenzug, wie Holsten. und
auch derjenige des Grammerstorfsschen Hauses in der Sandstraße, der den Hauptzugang zur Stadt bedeutet,
Mengstraße 68. Mit ihm fällt eines der schönsten ist das vielleicht ein notwendiges Übel, aber die
Renaissance-Portale, die wir noch an den alten meisten anderen Straßen werden durch dieses Ver-
Kaufmannshäusern der zum Hafen abfallenden Straßen fahren einfach verdorben. Ö ;
oder Gruben besitzen. Wie lange noch, und diese Es schwinden also nicht nur die alten künst-
stolzen Zeugen aus großer Vergangenheit werden lerisch bedeutenden Hausfronten, sondern die neuen
alle aus unserem Stadtbilde verschwinden! Und bei uns meistens recht unkünstlerisch durchgebildeten
dabei sind es doch gerade diese Bauten, die den j„„Fassaden“ werden noch für lange Zeit einseitig oder
Ruhm der Schönheit Lübecks in der ganzen Welt beiderseits von den kahlen Brandmauern der noch
ausmachen. Was hat man nun zur Erhaltung dieses nicht zurückbeorderten Häuser eingesäumt. Wäre es
Kunstwerkes bisher getan ? Es wäre sehr interessant, da nicht bald an der Zeit, die Legende, daß die
auf diese Frage eine Antwort zu erhalten. Man lübeckischen Straßen sich ihren alten Reiz bewahrt
hört immer von allen Behörden, daß die Erhaltung haben, daß in Lübeck sich ein nordisches Nürnberg
der Schönheit unserer Altstadt nicht nur aus Gründen erhalten und von den Bürgern stolz bewahrt werde,
der Pietät, sondern auch infolge des großen Fremden- auf ihren wahren Gehalt zurückzuführen, daß nämlich
verkehrs, der durch sie herbeigezogen wird und der im hiesigen Bürgertum herzlich wenig Verständnis
auch einen großen Teil steuerkräftiger Fremder zur für die Schönheit der alten Stadt und die Ver-
Niederlassung veranlaßt, ihnen sehr am Herzen liege. pflichtung ihrer Erhaltung vorhanden ist? Das
Der § 64, der vielbesprochene und nur so zaghaft beweist doch wohl auch die von verständigen Leuten
angewendete, gibt uns nach außen hin den nicht gang nur mit Kopfschütteln gelesene Gärtnerpredigt im
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Gitte viol Papier gab es und Drucker. Marienkirche und den Ersatz der Pastorenhäuser,
schwärze -, Vereine für Heimatschut und Kunste des Kanzleigebäudes und der Schüsselbudenhäuser
sreunde, einen Konservator der Kunstdenkmäler, der durch „gärtnerische" Anlagen. Jeder Kunstfreund,
sicherlich ein genaues Inventar aller unserer Kunst- jeder Mensch mit Gefühl für das Schöne, jeder, der
werke auf Staatskosten längst aufgenommen hat, und seine Vaterstadt liebt, hält doch gerade die Häuser
inancher mutige und überzeugungstreue Mann hat an der Jakobikirche für die schönste Gebäudegruppe
sich schon hingeseßt, um die empörende Gleich, Lübecks, ihr Abreißen wäre Vandalismus schlimmster
Jültigteit der meisten seiner Mitbürger gegen die Art und ebenso die Freilegung der Marientirche.
Zerstörung des herrlichen Stadtbildes und die unver. Da fehlte nur noch, daß auch das Rathaus ab-
[tändige und rohe Vernichtung alter Kunstwerke mit gerissjen würde, um Plat für „gärtnerische Anlagen“
der Feder zu geißeln und die schlafenden Geister gu gewinnen. Es ist traurig und zugleich beschämend
3efzuritiety, uud trogdeut wird ein alen G nch de: A R
andern ihres rtntergrcier 4.0 überhaupt ihrer nicht zu reden von jener Resolution, in der man
üsthetischen Reize entkleidet. Fein 'säuberlich hat der diese Vandalismen direkt forderte.
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