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Sonderaussstellung. Dieselbe fand seitens der städtischen Sammlung erstattet worden und in verneinen-
Handelskammer, des Staatsarchivs und anderer Be- dem Sinne abgegeben ist.
hörden bereitwillige Unterstüzung, und auch aus Von der Gesellschaft zur Bef. gem. Tät. ist der
Privatbesizt wurde manches beigesteuert, wofür an für Ausgrabungen in Alt-Lübeck eingesetten Kommission
dieser Stelle allen noch lebhafter Dank wiederholt auch der Konservator unserer Museumsabteilung zu-
sei. Diese Ausstellung blieb bis in den Herbst bei- geordnet worden. Neu angeknüpft wurden Beziehungen
sammen. Dann wurde sie abgelöst durch die in den zur Städtischen Altertumssammlung in Göttingen und
Monaten November und Dezember im Museum aus- zum Gewerbemuseum (Kunst- und Altertumsmuseum)
gestellten „Erinnerungen an und aus Lübecks der Stadt Ulm; beide haben die Freundlichkeit gehabt,
Franzosenzeit 1806 bis 1812“. Daß gerade diesseitig geäußerten Wünschen um Auskunft durch
diese Ausstellung ganz besondere Anteilnahme bei Beantwortung und durch Zusendung von Gegenständen
Lübecks Bevölkerung gefunden hat, ist selbstverständlich; bzw. Drucksachen zu entsprechen. Mit anderen Instituten
bewegte doch die Erinnerung an die Schreckenstage und Vereinen wurde die schon bestehende Verbindung
von 1806 und ihre Folgen alle Kreise unserer Stadt; fortgesetzt.
kirchliche Feiern, Vorträge in Vereinen, Schilderungen Einer Einladung zu der im September 1906
und Abbildungen in den Tagesblättern gaben lauteres in Dresden stattgefundenen Versammlung des Vereins
Zeugnis davon. Auch dieser vom Museum unter- für Volkskunde und Volkskunst konnte wegen Be-
nommenen Gedächtnisausstellung ist von den Behörden, hinderung des Konservators leider nicht Folge gegeben
von der Pressse und von Privaten reiche Förderung werden; doch werden die Bestrebungen jenes Vereins
zuteil geworden. wie diejenigen des Vereins „Heimatschug “, der auch
Zu Anfang des Jahres 1906 bis Ostern hin hier in Lübeck jetzt einen Zweig hat, seitens des
war eineSonderaussstellung von Ansichten, Plänen, Museums aufmertsam verfolgt und nach Kräften
baulichen und anderen Erinerungen aus der Geschichte Unterstützung finden. : '
unseres Rathauses veranstaltet, auf dessen Ent- Auch auf dem Tage für Denkmalpflege, der in
wicklung und Kunstschätze zwei Museumsvorträge des Braunschweig im Herbste stattfand, war unsett
Konservators Dr. Th. Hach am 7. und 14. Januar Museumsabteilung leider nicht vertreten; doch hat
hingewiesen hatten. Herr Baudirektor Baltzer als Konservator der lübectkischen
Aber nicht nur in Anlaß der genannten Aus.. Bau- und Kunstdenkmäler die Güte gehabt, von den
stellungen, sondern auch sonst hat das Museum viel- wichtigsten Besprechungen und Referaten jener Tagung
seitige förderliche Unterstützung seiner Bestrebungen unseren Museum Abdrücke zugehen zu lassen. An
und Bereicherung seiner Sammlungen erfahren. Aus 17. Juni besuchte der Museumsverwaltungsausschtß
der ansehnlichen Zahl seiner Förderer, welche bei der unter Zuziehung der Konservatoren das Museum |"
weiterhin unter III gegebenen „Systematischen Über- Altona, wo Herr Direktor Dr. Lehmann über dit
sicht der wichtigeren Erwerbungen“ des weiteren zu Einrichtung und Ausstattung der Museumsräumt
nennen sein werden, seien hier außer dem Hohen Aufstellung und technische Behandlung der Gegenständ
Senate und Staats- und Gemeindebehörden namentlich lehrreiche Erläuterungen gab.
noch die Handelskammer, welche uns Altertümer der _ Im Bestande unserer Vorsteherschaft trat dadurd
ehemaligen „Commercirenden Collegien“ überwies, ferne. ein Wechsel ein, daß Herr Oberlehrer Oskar Pauly
die NKirchengemeindevorsstände der hiesigen St. Petri- welcher am 8. Dezember 1903 zum Vorsteher erwähl
und Domtirche und der St. Lorenzkirche zu Travee war, wegen Fortzuges aus Lübeck vor Ablauf seint!
münde, sowie die hiesige Innung der Buchbinder sechsjährigen Amtszeit im Oktober 1906 ausschied
erwähnt. Unter den zahlreichen Privatleuten, deren An seine Stelle hat die Gesellschaft zur Bef. gen
wiederum manche Hiesige, darunter namentlich Herr Tät. am 27. November Herrn Professor Dr. K
M. C. F. Jürgens und Herr Dr. Struck, ihr lebhaftes Freund wiederum zum Vorsteher erwählt.
Interesse betätigt haben, sind von außerhalb Lübedés. Die Abrechnung des Jahres 1906 gefaltet
Wohnhaften hier besonders aufzuführen Herr Kaufmann sich günstig. Die Gesamteinnahme von 5018,3
Hans Duncker und Konsul Paul Eduard Nölting in settte sich zusammen aus: ß
Hamburg, Fräulein Caroline Barthel in Kiel, Herr dem Kassenbestande von 1905 . . A 218,
Neben in Reinfeld, Herr Fabrikbesiter F. Böge in Beitrag der Gesellschaft z. Beförderung "
Schlutup, Herr Ed. Kuntze in Zarrentin i. M. gem. Tätigkeit.. 1 . . ,.. Willst: 4750,
Aus den Beziehungen zu hiesigen und auswärtigen Zinsen (darunter „L 15 von der 36,08
Behörden, Museen und Vereinen ist zunächst eines Milde-Schenkung) . ... OM Q- '
Gutachtens zu erwähnen, welches auf Erfordern Hohen zufälligen Einnahmen (verkaufte 14,-;
Senates über Abgabe von Gegenständen aus hiesigem Schriften uw) . . . s :
öffentlichen Eigentum zugunsten einer auswärtigen zusammen A 5018,;