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dabei wurde in der Hauptversammlung des Niederrheinishen Ausführung der ärztlichen Anordnungen zu überwachen
1 be Vereins für öffentliche Gesundheitspflege zu Bonn hatten. Die Säuglingsmilch wird aus einer bei
chiffs. von Prof. Dr. Siegert-Cöln bei Besprechung des Gerlin gelegenen Musterstallung bezogen, deren
erden. Themas „Über die Aufgaben der Gemeinden im Betrieb Tierärzte kontrollieren. Für den Liter
t: Kampfe gegen die Säuglingssterblichkeit mit besonderer Milch werden 35 ,), für den Liter Buttermilch
Berücksichtigung der Versorgung der Städte mit 15 „j gezahlt. Die gelieferte Milch wird ständig
Säuglingsmilch" und von allen Diskussionsrednern in bezug auf spezifisches Gewicht, Säure-, Fett-
M in völliger Übereinstimmung betont, daß mit jeder und Schmugtgehalt untersucht. Die Milch kostet
his in Säuglingsmilchabgabe aus städtischen Milchküchen für die Abnehmer 20 „J und wird in plombierten
fender [Säuglingsmilchanstalten) ärztliche Mutterberatungs- Flaschen von 's2 oder 1 Liter in Depots bei Milch-
renen Itellen verknüpft sein müssen. Von den Gemeinden und Vorkosthändlern geliefert, von denen sie morgens
von eingerichtete Mutterschulen als obligatorische Fort- zwischen sieben und neun Uhr abgeholt werden kann.
wird, hildungsschulen für Mädchen vom Austritt aus der Außerdem sind in den Säuglingsfürsorgestellen
jründ- Schule bis zum 20. Lebensjahre sollten Unterweisungs- Milchküchen eingerichtet, die die Herstellung der
erung stellen für den Mutterberuf, und Stillprämien seitens Nahrung für ernährungskranke Säuglinge zu besorgen
der Gemeinden für unbemittelte Mütter wirksame haben. Auch diese Nahrung in Portionsflaschen
beiter Mittel zur Förderung des Selbststillens sein. wird in die Depots gebracht. Eine Tagesportion
ttgart Von deutschen Stadtverwaltungen ist zuerst aus der Milchküche kommt samt den Transportkosten
und Berlin mit einer Säuglingssterblichkeit in den letzten auf etwa 37 ,.. Î .
Wohl- b Jahren von 20,6 # an die Errichtung von Aus dem ersten zusammenfassenden Berichte von
t den Säuglingsfürsorgestellen herangetreten. Für das Professor Dr. Finkelstein über die ersten vier
» Dr. Etatsjahr 1905/06 wurde vorerst der Betrag von Säuglingsfürsorgestellen für die Zeit vom 1. Mai
pfung M 90000 für die Errichtung und den Betrieb bis 31. Dezember 1905 ist zu entnehmen, daß die
chlich von vier Fürsorgestelen angewiesen. Für die Institution beim Publikum, namentlich in Arbeiter-
allen Benutzung der vier Anstalten sind folgende Vor familien, sehr beifällige Aufnahme gefunden hat.
boten. schriften erlassen worden: Die ärztlichen Leiter diere In acht Monaten ist in 37348 Konsultationen für
t ein Fürsorgesstellen haben in geeigneten Fällen in erstee 4296 Säuglinge Rat erteilt worden. Unterstützungen
j vor- Linie darauf hinzuwirken, daß die Mütter die Säuglinge an Geld als Stillprämien und in Naturalien wurden
< auf stillen. Soweit es notwendig erscheint, kann bedürftigen, an 1813 stillende Frauen verabreicht. Milch im
tungs in Berlin ortsangehörigen Müttern, um ihnen das Ausmaße von 90159 Litern und Nährmittel an
viesen Stillen zu ermöglichen, auf Antrag des Arztes eine gesunde bzw. kranke Kinder sind in 6177 Fällen
lassen, Beihilfe gewährt werden. Die ärztlichen Leiter der verabfolgt worden. Von den Ausgaben der Säuglings-
lings Fürsorgestellen sind ermächtigt, Müttern, die nicht fürsorgestellen entfielen auf Milch. und Nährpräparate
hrung stillen können, oder Pflegemüttern Milch oder andere. M 49 869, auf Unterstützungen an stillende Mütter
rfehlt, Nährpräparate in der für den speziellen Fall geeigneten M 24 149 und auf Gehälter, Miete und Betriebskosten
jerung Menge und Zubereitung bis zur Dauer von acht F 18912. Nach den Angaben der ärztlichen Leiter
jindet Tagen unentgeltlich abzugeben. Über diesen Zeite der Stellen hat sich die Verabfolgung von Still-
Ersab punkt hinaus soll eine derartige Abgabe der Regel prämien als sehr segensreich erwiesen, da nur durch
rgung nach nur gegen Erstattung des tarifmäßigen Selbsie. diese bei der Erwerbsnotwendigkeit der meisten
zweitt kostenpreises erfolgen und nur, wenn die Bedürftigkeit Arbeiterfrauen ein längeres Stillen ermöglicht wurde.
r das von in Berlin ortsangehörigen Müttern oder Pflege- Ebenso hatte die Abgabe von Säuglingsmilch an
r die müttern durch Organe der sstädtischen Verwaltung die gesunden und von besonders zubereiteter Milch
jchnet nachgewiesen ist, länger als acht Tage unter dem der Anstaltsküchen an kranke Säuglinge für das
vont Selbstkostenpreiso gewährt werden. Die Benugung Gedeihen der Pfleglinge günstig gewirkt, wenn auch
je des der Fürsorgestelle und die Gewährung der Nährmittel bei der Kürze des Berichtszeitraums und auch
Durch darf nur so lange erfolgen, wie der ärztliche Leiter wegen der Fluktuation des Publikums von endgültigen
jildete dies nach dem Gesundheitszustande des Kindes not- Erfolgen nichts mitgeteilt werden konnte. Sicher
«jon wendig eractet uud die Mütter fich der Aufsicht P.. ernährung, vert at rz
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1906 zwei besoldete Assistenzärzte als Hilfskräfte und ein hichten. q) rt :
bis zwei besoldete Pflegeschwestern als Kontrollorgane seien die Besuche der kontrollierenden Schwestern
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