Full text: Lübeckische Blätter. 1907 ; Verhandlungen der Bürgerschaft. 1907 (49)

ungeheure Regulierung eingetreten wäre. Ich muß der Engelsgrube und Untertrave wohnen zu dürfen. nach den gemachten Erfahrungen sagen, daß es mir Und wer ist schuld daran? Doch nur der Staat! sehr fraglich ist, ob wir in dem fortschreiten, wes In dem Hause Nr. 30 in der Engelsgrube ist jahre- beschlossen ist, und ob wir nicht in Erwägung ziehen lang ein Ladengeschäft gewesen. Durch die Höher- sollten, das Beschlossene einer Revision zu unter. legung der Straße hat der Mann dies Geschäft auf- ziehen. Insofern begrüße ich es, wenn dieser Gegen- geben müssen. Er hat neun Stufen bekommen. stand an den Bürgerausschuß verwiesen wird. Ich Jeder richtet sein Geschäft so bequem ein wie muß sagen, es ist hart, daß diejenigen, die geschädigt möglich, und wie kann man der Kundschaft zumuten, sind, noch obendrein eine Straßenbauabgabe zu zahlen namentlich bei der großen Konkurrenz, daß sie neun haben. Es klang hier früher immer sehr schön, Stufen hinuntergeht, um in den Laden zu kommen. wenn man sagte, diejenigen, die an einer Straße Nun soll der Mann elf Quadratmeter an den Staat wohnten, deren Pflaster verbessert würde, erhiellen von Qualmanns Gang abgeben, und es sind ihm zugleich eine Verbesserung ihrer Grundstückswerte, so . 60 pro Quadratmeter geboten. Im Fünfhausen daß jeder in der Lage sei, zu den Kosten der Neu- hat ein Herr Claassen /F 8s0 für den Quadratmeter pflasierung etwas beizutragen. Das klang sehr schön bekommen. Wie reimt sich das zusammen? Ich und konnte unterschrieben werden, wenn ich auch halte den Grund und Boden in der Engelsgrube gegen den Antrag gestimmt habe. Nun aber sehen für ebenso gut wie im Fünfhausen, wenn auch einige wir in der Praxis, daß alle Grundstücke bedeutend Herren den Kopf schütteln. Wenn nun die Leute im Werte vermindert werden, und zu dieser Wert- dort gezwungen werden, Neubauten auszuführen, verminderung tritt noch das hinzu, daß die be- wer gibt ihnen dann die Sicherheit, daß sie auch treffenden Besitzer noch bezahlen müssen. Ob dieser Hypotheken bekommen ? Wenn sie die nicht ber Zustand aufrecht zu erhalten ist, weiß ich nicht. Ich kommen, sind sie aber ruiniert. würde mich freuen, wenn diese Verhältnisse im Senator Heinr. Evers: Die Bürgerschaft Bürgerausschuß einer gründlichen Prüfung unter. hat es sonst nicht beliebt, und ich halte es auch zogen würden, damit wir uns darüber klar werden, nicht für praktisch, in Sachen einzugreifen, über die ob wir auf dem beschrittenen Wege weiter forte. noch verhandelt wird. Der letztere Fall befindet schreiten dürfen. sich in Verhandlung und ich halte es nicht für Thiele: Ich möchte auch sagen, daß in diesen praktisch, daß vorzeitig Stellung dazu genommen Straßenregulierungen nicht so fortgefahren werden wird. Was den Fall Siemssen betrifft, so habe ich kann; denn die Anwohner der Straße werden sehr keine Bedenken, daß diese Sache dem Bürgeraus- geschädigt. Ich weiß das aus meiner eigenen Er- scuß überwiesen wird. Ich habe sogar den Wunsch, fahrung in der Großen Burgstraße. Über den Fall daß die Angelegenheit möglichst klargelegt wird. Siemsen habe ich schon früher gesprochen und darauf Th. Sch wart : Ich habe so das Empfinden, hingewiesen, daß der Mann durch die Höherlegung als wenn bei den Arbeiten, die staatsseitig ausge- der Straße geschädigt worden sei. Aber das geht führt werden, eine gewisse Oberflächlichkeit herrscht. nicht allein Siemssen an, sondern noch viele andere, Als man die Pläne für die Erhöhung der Untertrave z. B. eine Frau Friederici. Deren Wohnung ist so anfertigte, hätte man doch gleich herausbekommen feucht geworden, daß sie dort nicht schlafen kann. miüssen, wie die Verhältnisse sich gestalten würden, Es sind heute recht unzufriedene Leute in der wenn die Arbeiten vollendet sind. Dasselbe ist auch Engelsgrube. Auch die Anwohner der oberen in der Engelsgrube der Fall. Ich entsinne mich, Engelsgrube sind durch die Höherlegung der Straße daß die Beamten, als die Höherlegung der Engels- getroffen worden. Dem Eigentümer des Hauses grube stattfinden sollte, überall an die Häuser mit Engelsgrube 45 ist von der Baudeputation gesagt blauer Kreide Striche gemalt haben. Die Anwohner worden, er bekomme vier Stufen. Er hat nachher haben schon damals gesagt: Hören Sie mal, wenn aber fünf Stufen bekommen. Vier Stufen das so gemacht wird, wo bleiben wir dann? Sie à 18 Zentimeter macht 72 Zentimeter, nun hat er sahen es schon damals ein, daß die Geschichte so, fünf Stufen à 18 Zentimeter gleich 90 Zentimeter. wie sie geplant worden war, nicht durchzuführen Es ist ihm weiter gesagt, er bekäme Schutstangen, fei. Ich habe damals zu den Leuten gesagt, sie aber die sind bis heute noch nicht da, und sie bleiben sollten Protest einlegen, aber das haben sie leider vielleicht ganz weg. Siemssen sagt in seiner Eingabe, nicht getan. Die Anwohner der Engelsgrube sowohl daß bei Regenwetter die Wohnungen ganz voll. wie die der Untertrave sind durch die Höherlegung Wasser seien. Wenn dort die Wohnungspfleger hin- geschädigt worden. (Sehr richtig.) Nun entsteht kämen, würden sie verbieten, in manchen Häusern in die Frage, wer dafür haftbar ist. In der ham- 4 38
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