Full text: Lübeckische Blätter. 1907 ; Verhandlungen der Bürgerschaft. 1907 (49)

76 gymnasium), Düsseldorf (Kgl. Gymnasium), Gronau unserer Bevölkerung eine andersartige Vorbildung d: . Wesstpr. (Realprogymnassium), Wreschen (Pro- erforderlich machen. Er gymnasium), Forst i. L. \Progymnasium), Lichtenberg Es gab (nach Steinbart, Bericht über die Ver- bei Berlin (Realprogymnasium), Ems (Realpro- sammlung in Darnstadt) in Preußen zu Anfang wei gymnasium und Realschule), Angerburg (Realpro- des laufenden Schuljahres 474 Vollanstalten, nämlich Re! gymnasium), Dresden (Progymnasium), Chemnit 320 Gynmnasien, 110 Realgymnassien, 44 Oberreal- (Realschule mit Realgymnasium), Nürnberg (Kgl. schulen; diese verteilen sich auf 284 Städte. Von refi Realgymnasium), so daß die Gefsamtzahl von 103 diesen 284 Städten haben nur 70 zwei oder gab erreicht worden ist. Weitere Resormschulen siud in mehrere Vollanstalten verschiedener Art, und zwar zu Aussicht genommen und werden zum Teil schon zu neben einem oder mehreren Gymnasien mindestens urt Ostern 1907 eingeführt werden in Siegen, München, eine realistishe Vollanstal. 214 Städte dagegen zu Hechingen, Charlottenburg, Mariendorf bei Berlin, haben nur ein e Art von Vollanstalt, darunter Aui Schwelm, Querfurt, Langsuhr bei Danzig und Eutin. zwei Städte mit je zwei Gymnasien, 188 mit je schu In Preußen ist man daneben bemüht, für die einem Gymnasium, 21 mit je einem Realgymnasium Schulen ohne Reformplan gewisse Erleichterungen und drei mit je einer Oberrealschule. für in reformfreundlichem Sinne zu schaffen. Jun 32 Von den 190 Städten, die nur gymnasiale Voll- nan Gymnasien ist für U ]] bis U II Ersatzunterricht anstalten bessizen, sind in 20 die Gymnasien mit ihr für das Griechische eingerichtet worden. Die be. KRealschulen verbunden, in drei mit Realprogynmnasien, höh treffenden Schüler müssen aber beim Abschluß der in 17 bestehen daneben selbständige Realschulen. für U II in den Ersagfächern eine besondere Prüfung Von den übrigen 150 Städten haben 32 von U II ablegen, und hierdurch wird der Wert dieser Ein- bis U II Ersagunterricht für das Griechische. Die er" richtung wieder herabgedrückt. Ferner ist in zwei letzten 118 Städte haben aber nicht einmal diesen Gymnasien (Elbing und Straßburg Osipr ) in den Vorteil; dort muß jeder Schüler, der das Einjährig- oberen Klassen eme Gabelung gestattet worden, nach Freiwilligenzeugnis erlangen will, Lateinisch und welcher der philologisch-historischen Abteilung eine Griechisch lernen. Viele, die das bis U I! getan Anzahl naturwissenschaftlicher Stunden erlassen wird, haben und nach O II versetzt sind, bleiben dann noch und ebenso der mathematisch - naturwisssenschastlichen weiter auf dem Gymnasium, das sie ursprünglich Abteilung eine Anzahl lateinischer Stunden. Die mit dem Einjährig-Freiwilligenschein hatten verlassen Schüler dieser lezten Abteilung haben bei der Reife- wollen. Sie werden dann weiter bis zum Abrtu- prüfung nur eine Übersezung a u s dem Lateinischen, rientenexamen dürchgeschleppt und vermehren dadurch nicht i n s Lateinische anzufertigen. Die Abiturienten vielfach das sogenannte Gelehrtenproletariat. Dieses Pa1 beider Abteilungen erhalten jedoch die gleichen vollen Vorherrschen der isolierten Gymnasien ist geradezu 164 Berechtiqungen. Endlich ist zu erwähnen, daß nach ein volkswirtschastlicher Schaden, welcher sich nur (Lü! einer Mitteilung unserer Zeitschrift die diesjährige durch eine jahrzehntelang fortgesetzte falsche Schul. viell Direktorenkonferenz für Ost. und Wesipreußen sich politik, durch das zähe Aufrechterhalten des früheren stor! mit der Frage beschäftigen wird, ob überhaupt die Gymnasialmonopols erklären läßt. (S. bisherige Übersezung i n s Lateinische bei der Reife- Das Gymnasium herrscht als isolierte Anstalt Bü prüfung durch eine ssolche a u s dem Lateinischen noch so vor, daß jeder Beamte, der öfter der Ver- wir] ersezt werden kann. Wenn diese Frage bejaht sezung unterworfen ist, sich geradezu gezwungen ssient, schw wird, so wird damit das wesentlichste Hemmnis auf auch in denjenigen Städten, wo er die Auswahl in | dem Wege zu einer weiteren Schulreform aus dem hat, das Gymnasium für seine Söhne zu wählen. Hör Wege geräumt. Gar keine Wahl hat aber die Einwohnerschast der und Was aber bisher trog aller Reformmaßregeln betreffenden kleinen Städte, die nur ein isoliertes Era noch nicht beseitigt worden ist, trog der Anerkennung Gymuasium haben, und ihrer Umgebung selber. Hör der Gleichwertigkeit für die Vorbildung der drei Der größte Teil dieser isolierten Gymnasien ist und höheren Schularten, troß der größtenteils durch- staatlich; von den wenigen nichtstaatlichen erhalten wirt geführten Gleichberechtigung, das ist der Übelstand, die meisten Staatszuschußz. Fast ein Drittel dieser pen daß das Gymnasium trotz alledem Zwangsanstalt isolierten Gymnasien sind von der Bürgerschaft als unte für weite, wichtige Kreise geblieben ist. Realschulen gegründet worden. Solche Realschule sons So hoch auch die Verdienste sind, die sich die wurde dann von der kleinen Stadt mit großen ein Gymnasien auf dem Gebiete des höheren Schul- Opfern unterhalten, bis die Wucht des gymnasialen fehl- wesens erworben haben, so dürfte man doch allgemein Berechtiqungsmonopols dazu zwang, die Anstalt in der Ansicht sein, daß eins sich nicht für alie schict, ein Gyuuasium zu verwandeln, zu dem die kleine hinte und daß die modernen Verhältnisse für weite Kreise Stadt daun leichter einen Staatszuschupß erhielt, oder
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