Full text: Lübeckische Blätter. 1907 ; Verhandlungen der Bürgerschaft. 1907 (49)

Ich meine, die Herren, die sich sonst freisinnig haben schon das getan, das durch meinen Antrag auf nennen, sollten in diesem Punkte nicht allzu auch für Lübeck geschehen möchte. Es ist das ein Pers konservativ sein, sondern wenn sich Unbilligkeiten Gebiet, wo alle Parteien, wo auch die verschiedensten die ( zeigen, den veränderten Umständen Rechnung tragen Meinungen sich zusammenfinden können. Es ist einFeld, bede: und sie beseitigen. Ich bitte Sie, den Antrag des wo gemeinsame Arbeit geleistet werden kann, und quäl Herrn Hahn anzunehmen. wenn ich Sie daran erinnern darf, daß auch in den anstc A. Pape: Ich möchte die Kommission darauf lübeckischen bürgerlichen Vereinen diese Themata, sie ( hinweisen, daß unter allen Umständen so, wie jest. die heute abend durch meinen Antrag zur Erörterung Leut der Antrag Lauenstein vorliegt, die Sache nicht zum verstellt sind, eingehend besprochen worden sind, werden bei | Beschluß erhoben werden kann. Herr Dr. Wittern Sie sich vielleicht entsinnen, daß übereinstimmend bei nicht ist auch ländlicher Vertreter und würde danach auch diesen Erörterungen die Meinung laut wurde, daß anstc die Entschädigung zu beanspruchen haben. (Heiterkeit.) derartiges auch für Lübeck geschehen könnte und ge- könn Das soll aber jedenfalls doch unter allen Ümständen schehen müßte. scheh verhindert werden. Ich möchte Herrn Dr. Wittern, Nach den Veröffentlichungen unseres statisstischen Gesi der niemals, soviel ich unterrichtet bin, etwas für Amtes schwankt in den letzten zehn Jahren die Zahl den Nachtlogis verlangt hat, den Herren Landleuten als der an Tuberkulose Gestorbenen zwischen 12,7 bis tags Muster hinstellee. Mögen Sie sich danach richten. 9 Prozent. Jm Durchschnitt dieser zehn Jahre war könn Herr Dr. Wittern hat niemals etwas verlangt, uuav der Prozentsat 10, das heißt also, daß jeder Zehnte so g wir haben mit ihm in der Beziehung sehr zufrieden dieser Volksseuche zum Opfer gefallen ist, und nicht in 1 sein können. mit Unrecht ist in den Erörterungen der bürgerlichen werd Bei der nun folgenden Abstimmung wird der Vereine schon die Befürchtung ausgesprochen, daß fähr Antrag Hahn angenommen. mit dem Anwachsen unserer Industrie auch hier die sein. Nach erfolgter Unterstüßung werden sodann die Todesfälle an Lungenkrankheit und an Tuberkulose die Anträge von Wissell zur Verhandlung gestellt. zunehmen und an Ausdehnung gewinnen würden. sie 1 Wissell: Der eben verabschiedete Antrag ist in Wir stehen jetzt mit der Sterblichkeit an Tuberkulose auf seiner Beratung durch allerlei Humor gewürzt worden. jn Deutschland sicherlich nicht an schlechtester Stelle, sie Ich glaube, so viel Interessantes wird mein erster. aber das ist nur ein schlechter Trost. Einmal um werd Antrag nicht bieten. Es ist ein ernstes Thema, das deswillen, weil recht viele Städte uns weit auf diesem Gefc uns hier beschäftigt, und da wird zu Scherzen nicht. Gebiete überflügeln, denn ihre gesundheitlichen Ver- glau irgendwie Anlaß vorliegen. Sie alle wissen, daß hältnisse sind bessere als die unseren, und zum andern, hier in den lezten Jahren der Kreis der sozialhygienischen weil schon an und für sich dieser Krankheit viel zu die Aufgaben der Gemeinden ein sehr viel größerer ge.. viel Menschen zum Opfer fallen. Daß viel getan und worden ist. Dinge, an die man vor verhältnismäßig werden kann, um dieser Krankheit entgegenzutreten, sich kurzer Zeit noch gar nicht gedacht hat, gehören heute. ist Ihnen sicherlich bekannt. Sie erinnern sich gui zu den Aufgaben der Gemeinden und werden heute vielleicht des Vortrags, den im vergangenen Jahre durcl als etwas ganz Selbstverständliches betrachtet, das der jezt verstorbene Direktor der Landesver- Für man in keiner Weise missen möchte. Gerade auf sicherungsanstalt, Herr Gebhardt, gehalten hat und jolch dem Gebiet des öffentlichen Gesundheitswesens ist der in den Lübeckischen Blättern veröffentlicht worden was das zu beobachten Gelegenheit. Wenn ich Sie an ist. Er hat uns in seinem Vortrage vorgeführt, wie Gefi eine dieser neuen Aufgaben erinnern darf, verweise ich durch die Tätigkeit der Landesversicherungsanstalt sein, Sie nur auf unser Wohnungspflegegesez, das doch nur gauf diesem Gebiete gewirkt ist und welch günstige hinn dem Bestreben und der Notwendigkeit entsprungen ist,, Resultate man erzielt hat. Aber es ist Ihnen auch die für die öffentliche Gesundheit etwas zu tun. Allseitig sicherlich allen bekannt, daß die Landesverssicherungs- glau wird als die Pflicht der Gemeinden betrachtet, für danstalt ihre Fürsorge nur auf einen beschränkten zu 1 die Gesundheit der Bevölkerung zu arbeiten. Die Kreis von Personen erstrecken kann, daß nur die- den Gesundheit des einzelnen ist nicht nur etwas jenigen zu einer Heilbehandlung geführt werden Gen was ihn persönlich angeht, sondern auch die Öffent. können, bei denen zu erhoffen steht, daß die ein- über lichkeit, die Allgemeinheit berührt. So finden wir tretende Invalidität entweder abgewendet oder auf Rah denn überall das Bestreben in den Gemeinden, absehbare Zeit hinausgeschoben würde. Eine große kann für die Gesundheit der Einwohner etwas zu tun, Reihe von Personen muß aber schon von der Landes- meid und sie zu fördern, so weit es nur irgend möglich, versicherungsanstalt abgewiesen werden, weil entweder errei wie es nur die Mittel gestatten. In neuerer Zeit die Krankheit bei diesen Personen zu weit vor- ich! hat ganz besonders die Bekämpfung der Tuberkulose geschritten ist, als daß noch auf Heilung gerechnet die Aufmerksamkeit sich errungen, und viele Städte werden könute, oder weil die Voraussezung in bezug Kost 2I10
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