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Die satzungsgemäß ausscheidenden Vorsstandsnit-
glieder Herren Charles Coleman und Dr. med. Werx
wurden wiedergewählt und Herr Hauptlehrer Hempel
trat neu in den Vorstand ein, der nunmehr aus drei
Ärzten, zwei Oberlehrern, zwei Volksschullehrern und
einem im praktischen Leben stehenden Herrn besteht.
Für 1906 ist Vorsitzender Herr Oberlehrer
Dr. Hoffmann, stellvertretender Vorsittender Herr
Dr. med. Pauli, Schriftführer Herr Dr. med. Weyx,
Kassenwart Herr Charles Coleman; ferner gehören
ihm an die Herren Hauptlehrer Hempel, Dr. med.
Linde, Oberlehrer Pauly und Hauptlehrer Strakerjahn.
(Bericht über Handarbeitsunterricht folgt.)
Theater und Musik.
Konzert von Frl. Vegas. (28 Januar.)
Frl. Clara Begas, mit Recht als tüchtige
Gesanglehrerin in weiten Kreisen unserer Stadt ge-
schätt, hatte am Sonntag die zahlreichen Freunde
ihrer Kunst zu einer Matinée im großen Kassinosaale
geladen. Ob die Künstlerin recht daran tat, die Kosten
des Programms allein zu bestreiten, ist eine Frage,
die wir mit einem Ja nicht beantworten möchten.
Dazu fehlt es der Stimme, so sehr ihre tadellose
technische Durchbildung auch anerkannt werden muß,
an bestechendem klanglichen Reiz und vor allem dem
Vortrag zumeist an dem Hinreißenden. Unter einer
gewissen akademischen Kühle litten vor allem die
5 Gesänge von Brahms, selbst das , Vergebliche
Ständchen“ und ebenso Schuberts wohl für eine
Männersstimme (gleich Brahms' „Minnelied“) gedachtes:
„Der Hirt auf dem Felsen,“ in dem Herr Konrad
die Klarinettenpartie mit schönem weichen Ton blies.
Weit mehr aus der anfangs beachteten Reserve trat
Frl. Begas mit den Liedern von Ernst Ed. Taubert,
Hugo Wolf und Edmund von Strauß, dem früheren
ersten Kapellmeister an unserm Stadttheater, heraus.
Tauberts „Gebet“ zu den Worten von Hebbel
übrigens erschöpft der Tondichter bei weitem nicht
den Inhalt der schönen Verse ~ sang die Künstlerin
mit innigem Nachempfinden, und nicht minder glücklich
war sie in der Wiedergabe von Strauß’ hübsch
empfundenem Wiegenliede. Wolfs dvielgesungenes
„In dem Schatten meiner Locken“ aus dem spanischen
Liederbuche hätte gleich dem Tanzliede aus Anda-
lusien noch mehr Temperament erfordert, als die
Sängerin gab, während sie für das bekannte dalekar-
lische Volkslied, einst eine Glanznummer Jenny Linds,
lebhaften Beifall herausforderte. Am Flügel saß
Frl. Kaibel; ihre anschmiegende Begleitung verdiente
Lob, wenngleich wir in manchen Liedern etwas mehr
Fülle des Tons gewünscht hätten.
Zweiter Kammermusikabend von Frl. Herrmann.
(30. Januar.)
Tschaikowskys dem Andenken Rubinsteins gewid-
metes a-moll-Trio gehört zu den Werken, die bei
näherer Bekanntschaft an Wert gewinnen. Es steckt
viel Rasse, viel Kunst und viel Schönheit in dem
Opus, das trotz seines Umfanges jede Ermüdung des
Hörers durch den Reichtum seiner Gedankenwelt ver-
scheuche. Die Wertschätzung des Trios kann auch
dadurch nicht vermindert werden, daß einzelne Varia-
tionen des zweiten Satzes nicht ganz auf der Höhe
der übrigen Sätze stehen. Frl. Clara Herrmann
bot das schwierige Werk im Verein mit den Herren
Prof. Halir und Kammervirtuos Dechert in einer
technischen und geistigen Vollendung, die den leb-
hafteslen Beifall der zahlreichen Zuhörerschast heraus-
fordern mußte. Herr Prof. Halir konnte für sein
eminentes Künstlertum keinen besseren Beweis erbringen,
als durch den großzügigen Vortrag eines der merk-
würdigsten Stücke der Violinliteratur, Bachs technisch
und musikalisch gleich anspruchsvolle Chaconne. Herr
Dechert, ein ernster und gediegener Künstler, bot
zwei Novitäten, das musikalisch nicht sonderlich an-
regende Adagio aus dem Cellokonzert des leider nur
allzu schnell vergessenen Hoffmann und ein Rondo
von Boccherini, das durch seinen originellen Humor
viel Freude erweckte. Auch ihn zeichnete das Publikum
als alten und lieben Bekannten in der schmeichel-
haftesten Weise aus. Den Beschluß des Konzertes
machte Schuberts ewig junges B-dur Trio, das zu
hören wir, leider, verhindert waren.
Liederabend von Else Schünemann. (2. Februar.)
Der gut besuchte Liederabend von Frl. Else
Schünemann gehörte zu den Konzerten, die man
mit goldenen Lettern in das Buch seiner Erinnerungen
einträüt. Was die Künstlerin neben ihrer wundervoll
ausgeglichenen und warmen Stimme vor allem aus:
zeichnet, ist die ganz außerordentliche Ausdrucksfähig-
keit des Organs. Mit absoluter Sicherheit weiß sie
dem Stimmungsgehalt der Lieder gerecht zu werden,
ohne je in den Fehler zu verfallen, ihn zu zerpflücken.
Darin beruht das Geheimnis ihres stets gleichbleiben-
den Erfolges, und darum wurzelt ein von Else
Schünemann gesungenes Lied so tief in den Herzen
empfänglicher Hörer. Wir widerstehen der Versuchung,
das aus Liedern von Schubert, Brahms und Wolf
zusammengesetzte Programm zu analysieren. Danken
wollen wir ihr aber, daß sie uns aufs neue gelehrt
hat, welch genialen Poeten wir in Hugo Wolf
zu schätzen haben. Wie gern hätten wir die mit hin-
reißendem Schwunge gesungenen „Gesang Weylas“
und „Der Freund“ neben Schuberts „Tod und