Full text: Lübeckische Blätter. 1906 ; Verhandlungen der Bürgerschaft. 1906 (48)

standes des Weges. Als im vorigen Jahr das Vorder- haus der Flora abgebrochen wurde, haben wir erst 40 Fuder Schutt hineinfahren lassen, aber in diesem Winter ist der Weg total verfahren. Auch die Be- wohner der Schützenstraße haben den Schaden davon, denn dort bleibt der Schlamm, der an den Rädern sizt, liegen. Ich möchte darum die Bitte aussprechen, wenn kein anderer Zufuhrweg vorhanden ist und die heutigen Eigentümer die Benutzung billigen, daß Sie wenigstens von der Instandhaltung uns entbinden. Wir sind nicht in der Lage, ihn so instand zu halten, wie es sich gehört, wo wir uns alle Jahre die größte Mühe gegeben haben, ihn gut zu erhalten. In diesem Winter ist er derartig verfahren, daß wir ihn kaum je wieder insttand bekommen können. Ich möchte die Behörde bitten, dafür zu sorgen, daß ein ordentlicher Weg für die Fuhrwerke geschaffen wird. Die Pferde sind vielfach umgeschlagen, haben im Morast gelegen, und ihnen ist zugesett, daß es nicht mit anzusehen war. Es wäre nötig, daß der Tierschutz- verein sich damit beschäftigen würde. Aus allen diesen Gründen bitten wir die Baudeputation, den Weg zu übernehmen, oder daß sonst eine andere Behörde ein- tritt und einen Weg schafft, der eigentlich schon längst hätte vorhanden sein müssen. Steffen (zu Rubr. XR, Trave): Bereits im Budget 1904 waren A 4000 für Uferbefestigungen am Durchstich bei Schlutup ausgesetzt. Bisher sind diese Arbeiten nicht ausgeführt. Ich kann mir nicht denken, woran das gelegen hat. Vielleicht steht dies im Zusammenhang mit dem Ankauf der Ländereien für Fabrikzwecke in der Feldmark Schlutup an der Trave. Die Landankäufe sind nun ausgeführt, aber für die Uferbefestigung ist noch nichts Gründliches geschehen. Wir müssen bedenken, daß die Abspülungen, die sich öfter wiederholen, ins Fahrwasser fallen und dadurch sich an den Seiten Untiefen bilden, so daß es doch dringend notwendig ist, daß eine dauerhafte Uferbefestigung ausgebaut werden muß. Dann möchte ich : hier gleichzeitig die Bitte wiederholen, auf die ich bereits voriges Jahr hingewiesen habe. Der Lösch. und Ladeplaj am Durchstich ist wirklich zu klein im Verhältnis zu dem Verkehr Schlutups. Das muß notwendig geändert werden, denn dort werden immer mehr Schiffe mit Baumaterialien, Brennmaterialien, Heringen usw. gelöscht, so daß der Platz wirklich zu klein ist. Hurzeit können nur zwei Flußschiffe gleichzeitig dort anlegen, und deshalb möchte ich die dringende Bitte aussprechen, daß auch hier endlich etwas geschehen möge. . Senator Heinr. Evers: Die Sache ist so, daß die Arbeiten am Durchstich zurückgestellt werden mußten, weil fir die Vaudeputalign andete dringende 1 21 Verhandl. d. Bürgerschaft am 19. März 1906. bekannt, daß weitere Vorlagen über den Ausbau des Ufers bei Schlutup in nicht zu langer Zeit zu erwarten sind. Peters (zu Rubr. XRRI, Vermischte Aus- gaben): Ich möchte bemerken, daß ich nicht direkt zu diesem Punkte, sondern zu einem Gegenstand sprechen möchte, der mit den Wasserbauten in engem Zusammenhang steht. Meine Herren, Sie kennen alle die verdienstvollen Arbeiten des Herrn Professor Friedrich, der sich die Erforschung des geologischen Aufbaues unserer heimatlichen Erde zu seiner Lebens- aufgabe gemacht und sich derselben mit unermüdlichem Fleiß und großem Wisssen hingegeben hat. Ich brauche nur seine Arbeiten zu erwähnen über das alte Bett der Wakenitz, über die Grundmoräne Lübecks, über die diluvialen Ablagerungen der lezten Eiszeit und über die jungglazialen Süpwasserab- lagerungen, Arbeiten, die dem Verfasser wie dem Staate zur größten Ehre gereichen. Bei den großen Uferarbeiten, die wir im Laufe der nächsten Jahre mit der Ausführung der Pläne unseres verdienten Herrn Oberbaudirektors Rehder haben werden, können der geologischen Wissenschaft große Aufschlüsse gegeben werden, und ich möchte das Wohlwollen unserer Behörde erbitten für Herrn Professor Friedrich, ihm in seinen Arbeiten doch allen möglichen Vorschub zu leisten und namentlich nach der Seite hin, daß die Baggermeister angewiesen werden, bei den Bagge- rungen ihr Augenmerk zu richten auf Funde aus früheren Zeiten, namentlich auf Geweihstücke, Knochen- reste, auf Waffen und Handwerksgeräte aus Feuer- stein usw. Dann ebenso, wenn Bohrproben genommen werden, gleichviel ob diese in dem Flußrevier oder zwischen dem Travemünderstrand und den Brodtener Riffen gemacht werden sollten, Herrn Professor Friedrich die Einsicht zu gestatten und die Beamten, die mit den Arbeiten zu tun haben, anzuweisen, ihm auf einschlägige Fragen freundliche Auskunft zu er- teilen und ihm auch den Zutritt zu gestatten. Die Arbeiten, die Herr Professor Friedrich ausgeführt hat, sind so bedeutend und haben die vorherge- gangenen Arbeiten geologischer Gelehrten so ergänzt, daß sie verdienen, gefördert zu werden. Sie sind auch nicht nur für den Gelehrten verständlich, sondern gerade auch für den Laien, so daß wir alle das größte Interesse daran haben dürften. Ich bitte Sie, diesen Anregungen freundlich zu entsprechen. Senator Heinr. Evers: Dem Wunsche ist bis- her Rechnung getragen und wird auch in Zukunft Rechnung getragen werden. A. Pape (zu Rubr. XRNU]]I, Gehalte): Ich möchte nur darauf hinweisen, wie schlecht die Hafen- meistergehülfen in ihrem Gehalt gesteltt sind und behalte mir vor, bei nächstpassender Gelegenheit,
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