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machte. Diese Frage werden wir uns immer wieder
vorzulegen haben, und es wird für uns heißen, ob
wir gewillt sind, dem Provisorium eine größere
Subvention zur Verfügung zu stellen. Mögen die
Herren, die heute in dem Sinne des Herrn Pape
gesprochen haben, nur dafür sorgen, daß Verhand-
lungen mit dem Theaterdirektor angeknüpft werden,
um ihm anstatt der heutigen Subvention / 10 000
mehr zu geben, vielleicht ist er dann bereit, milde
Kontrakte abzuschließgen. Das wird doch bei jedem
Geschäftsmann so sein, daß, wenn er von irgend-
einer Seite Unterstützung bekommt, er seinen Arbeitern
20 oder gar 50 Prozent mehr Lohn geben kann.
Heute kann er das nicht machen, denn die Konkurrenz
ist da. Hilft mir aber einer —
Wortführer Dr. G ör ß : Ich habe Sie nicht
unterbrechen wollen, aber ich bitte Sie, daran zu
denken, daß wir uns bei der Beratung des Budgets
befinden. Das, was Sie jetzt vortragen, steht mit
dem Budget in einem gar zu losen Zusammenhang.
Wir sind hier nicht dazu da, die Leistungen des
Theaterdirektors in irgendeiner Weise zu kritisieren
und seine Tätigkeit zu beleuchten, sondern wir haben
in erster Linie für die Erlediqung des Budgets zu
sorgen.
Dobberstein (fortfahrend): Ich habe nur des-
wegen dazu Stellung genommen, weil das Theater
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hat. Jch möchte nur noch eins erwähnen. Die
beiden Herren Vorredner mögen in manchen Punkten
recht haben. Aber es war im vorigen Jahre, als
das Provisorium abgeschlossen wurde, bereits Hoch-
sommer, und da ist es dem Direktor erst im Juli
möglich gewesen, Personal zu engagieren. Er war
genötigt, sich an ein Theaterbureau zu wenden, und
war von diesem abhängig, um überhaupt in dem
Stadium noch Leute zu bekommen. Daß damit
mancherlei Übelstände verknüpft waren, ist klar, und
wenn das eine nicht gewesen wäre, wäre vielleicht
auch das andere nicht eingetroffen. Der Kardinal-
punkt aber der ganzen Frage ist die Geldfrage. Be-
willigen wir mehr Geld für den Zweck, so können
wir alles haben.
A. Pape: Ich möchte nur kurz eins bemerken.
Herr Senator Eschenburg hat gemeint, vielleicht
müßte dann aus der Bürgerschaft ein Intendant für
das Theater gestellt werden. Ich glaube, man kann
sagen, daß sich ein Intendant hier schon gefunden
hat. (Große Heiterkeit.) Dann möchte ich noch
kurz bemerken, daß mir eben mitgeteilt wird, daß
der Theaterdirektor den Vertrag wieder abgeändert
hat. Jedenfalls trifft aber das zu, was ich vorhin
ausgeführt habe.
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Rosenquist: Ich freue mich, von Herrn Senator
Dr. Fehling zu hören, daß die Behörden dazu ge-
kommen sind, sich gegenseitig zu verständigen. Ich
bedauere nur, daß es auch bei diesem Falle nicht
geschehen ist. Wenn für eine Straße vorher bekannt-
gemacht wird, daß sie für drei Monate gesperrt
wird, sollte man annehmen, daß die andere Behörde
Bescheid weiß und nicht anderthalb Wochen oder
vierzehn Tage später kommt, um die Straße nun
s§' neuem aufzugraben. So etwas sollte nicht vor-
ommen.
Geheimrat Brecht: Die wichtigeren Anregungen,
die in der Generaldebatte, soweit sie den Namen
verdient, gegeben sind, haben schon zum größten Teile
ihre Erledigung gefunden, indem die Herren gesehen
haben, daß die Türen, die sie öffnen wollen, bereits
weit offen standen, daß also das, was sie anregen
wollen, bereits in Arbeit war. Offen geblieben sind
die von Herrn Wissell angeregten Arbeiterfragen.
In bezug darauf stehe ich im wesentlichen auf dem
Standpunkte, der vom Senatstische zum Ausdruck
gebracht ist, daß es sich nämlich nicht empfiehlt, daß
die Bürgerschaft als parlamentarische Körperschaft
sich ohne Not in die Arbeiter- oder Beamtenver-
hältnisse einmischt, sondern daß es weit mehr emp-
fehlenswert ist, solange es geht, den Behörden und
den leitenden Beamten die Verantwortung und auch
die Freude zu lassen, für die Verhältnisse des ihnen
unterstellten Personals zu sorgen und sie so zu
regeln, wie sie es mit den ihnen bewilligten Mitteln
machen können. Ich darf dabei ohne weiteres an-
nehmen, daß man möglichst wohlwollend die Ver-
hältnisse des unterstellten Personals regeln wird,
und ich glaube nicht, daß zurzeit irgendwo die Ver-
hältnisse derart sind, daß es notwendig wäre, einen
Eingriff von seiten der Bürgerschaft herbeizuführen.
Daher kann ich nicht empfehlen, dem Antrage Wissell
zuzustimmen. Ich halte den Antrag zudem für zu
weitgehend, insofern er darauf hinausgeht, daß wir
gemeinschaftlich mit dem Senat Reglements für die
Verhältnisse der städtischen und staatlichen Arbeiter
erlassen sollen. Ich glaube, das haben wir nicht
nötig. Dagegen hat Herr Wissell einen Punkt an-
geregt und eine Behauptung aufgestellt, die wir nicht
unbeachtet lassen können. Er hat erklärt, daß in
der Arbeitsordnung, die für die staatlichen Arbeiter
erlassen sei, Bestimmungen getroffen wären, die zwar
nicht gesetzwidrig seien, insofern als die Bestimmung
der Gewerbeordnung nicht maßgebend Find für die
staatlichen Arbeiter, die aber so weit von den Be-
stimmungen der Gewerbeordnung abwichen, daß es
bedenklich sei. Ich halte es zwar nicht für not-
wendig, daß die Bürgerschaft hierdurch gleich Ver
anlassung nimmt, ihrerseits tiefer in die Sache hinein-