Full text: Lübeckische Blätter. 1906 ; Verhandlungen der Bürgerschaft. 1906 (48)

daraus, daß dieser Seite der Schulfrage ein großes Verständnis würde entgegengebracht werden. Ich verweise darauf, daß die Herren Dr. Karutz und Dr. Pauli in einem bürgerlichen Verein, der sich eines großen Ansehens erfreut, sich über diese Frage ausgesprochen haben, und in einer Weise, die mich geradezu erfreut hat. Wir hatten gedacht, daß hin- sichtlich des Schulwesens auch hier in Lübeck der Anfang gemacht würde, Schulärzte anzustellen, die nicht etwa neue Vorgesetzte der Lehrer werden sollen, sondern die das Interesse der Schule und der Kinder wahrnehmen. Das sind alles Fragen, die meines Erachtens sehr leicht zu erfüllen sind, die nicht in dem Bereich der Unmöglichkeit liegen, nach- dem sie in anderen Staaten schon längst ihren ge- setzmäßigen Ausdruck gefunden haben. Diese Grund-. sätze sind durchgeführt, und sie müssen meines Erachtens auch hier durchgeführt werden. Ich bin dann weiter der Meinung, daß auch im allgemeinen hinsichtlich der Straßenverhältnisse in der Stadt der Etat nicht das bringt, was er hätte bringen müssen. Ich weiß, daß vor zehn Jahren der Antrag eingereicht und ab- gelehnt worden ist, für Straßenbauten mehr auszu- geben. Wir haben heute noch immer dasselbe Budget in dieser Beziehung wie vor 10 oder 12 Jahren. Das genügt aber heute nicht mehr. Die Stadt ist ganz außerordentlich gewachsen. Sie hat sich ent- wickelt und ausgedehnt, und es müßte für diese Sache der Staat mehr ausgeben als es bisher ge- schehen ist. Zu meinem größten Bedauern habe ich nun gehört, daß das absolut Notwendige, was ge- schehen muß, auch von den Instanzen abgelehnt worden ist, die diese Fragen in letter Zeit zu prüfen gehabt haben. Ich bin der Meinung, daß der Senat vielleicht auch dieselbe Empfindung hat, daß mehr geschehen müßte, und daß er vielleicht nur mit Rück- sicht auf die finanzielle Seite der Frage Abstand von dem als erforderlich Erachteten genommen hat. Ich habe noch mehrere Wünsche auf dem Herzen, auf die ich aber vielleicht in der Einzelberatung zurückkomme. Sie werden nun vielleicht sagen: Was du in Vorschlag gebracht hast, mag schön und gut sein, aber woher nehmen und nicht stehlen? Die finanzielle Seite der Frage ist ganz gewiß eine Sache, die wir nicht außer acht lassen sollen, aber ich bin der Meinung, daß sie keine Ursache sein kann, von dem als notwendig Erachteten irgendwie Abstand zu nehmen. Ich bin der Meinung, daß die Mittel für derartiges sich schaffen lassen, zunächst durch eine Änderung der Steuergesetzgebung, die in engster Beziehung zu der allgemeinen Bodenfrage steht, die hier in Lübeck noch nicht die genügende Berücksichtigung gefunden haben. Wir haben zwar in etwas die Gelegenheit wahrgenommen, dasjenige, & J N was durch die gemeinsame Arbeit des gesamten Staates einzelnen zugeflossen ist, in Form von Steuern für das Gemeinwesen zurückzuleiten. Jch verweise Sie auf die Sielbauabgabe und auf die Straßenpflasterabgabe. Das müßte meines Erachtens [rz zv qrit pee azserbuut weten 127.6 einem Neubau des Sieles und bei Neupflasterungen tr4"t 1§r~ ute; ett ve Bet des Bert stückes sich ganz wesentlich erhöht, ohne daß der Be- treffende, der in Frage kommt, auch nur einen {fror on! qu gie Vrrtscionurs uit yu Allgemeinheit zugeführt werden muß. Man braucht nicht so kleinlich zu denken, daß jede. Steigerung t §; r Set been jet k hoch iste. Man könnte sagen, daß, solange eine Wertsteigerung von M 10 000 nicht vorliegt, über- haupt nichts versteuert „werden soll und auch nicht [zwe the wt.sutu m u herbeigeführt worden ist. Aber ich meine, in diesen Fragen könnte mehr gemacht werden, und dadurch könnten die Mittel geschaffen werden, die notwendig sind, um dringende Anforderungen des Staates zur Erfüllung zu bringen. Es liegt das Geld gewisser- maßen auf der Straße, und man braucht es nur zu heben. Ich bin der Meinung, daß dadurch viele Mittel geschaffen werden tönnen, die im Interesse des Staates Verwendung finden könnten. Das sind alles Fragen, die nicht von heute auf morgen er ledigt werden können und die bei der jetzigen Lage nicht auf Annahme rechnen können. Aber ich meine, es müßte über diese Fragen mehr diskutiert werden. Man müßte sich klar darüber sein, wie man die finanziellen Bedürfnisse für folche Fragen yr tj dieje Erie hee Frage hinpuncisrn. Ih die dit Meinung, es würden sich in viel einfacherer und wenig gekünstelter Weise neue Einnahmequellen für den Staat erschließen lassen als durch die Vurlagen, die uns in den nächsten Wochen beschäftigen werdet. In bezug auf die Balancierung des diesjährigen Etats bin ich der Meinung, daß er gar nicht so ungünstig steht, wie es aus der Vorlage hervorgeht. Ich habe beim eingehenden Studium des Etats den Eindruck gewonnen, daß er so vorsichtig aufgestellt ist, daß wir alle in uns das Gefühl haben, können: Im nächsten Jahre schließen wir nicht mit. inen tut“ uk lüttjäut "ti. 99 tuin tei t Etat, von dem wir von vornherein wissen, so schlimu
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