werden oder gar zu bleiben. Dazu hat die Schule
ja auch gar nicht die Mittel. Es ist vollkommen
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jezt in den Volksschulen gegeben würde. Aber das
weitere kommt für diese Schule noch hinzu, daß
man Rücksicht darauf nimmt, die Mädchen auch
noch besonders für den Beruf als Dienstboten vor-
zubilden. Ich glaube, wir sollten uns freuen, daß
man den Schülerinnen in der Schule diese Kennt-
nisse beibringt.
Senator Dr. Vermehren: In dem Verzeichnis
der Privat - Wohltätigkeitsanstalten ist überall der
Zweck der Stiftung angeführt. Wenn in diesem Ver-
zeichnis steht, daß die Schule hauptsächlich deswegen
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bei allen anderen Wohltätigkeitsanstalten. Wenn
Herr Wisssell sich die Mühe gemacht hat, sich durch
Nachfrage bei einem Herrn des Schulvorstandes
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daß diese Schule genau dasselbe Ziel zu erreichen
bestrebt ist, welches auch für unsere Volksschule gilt.
Da meine ich, sollten die Herren konsequenterweise
doch auch für den Senatsantrag eintreten. Ich ver-
stehe nicht, wie der Umstand, daß in einem Ver-
zeichnis, das vor mehreren Jahren herausgegeben it,
angeführt ist, worin der Zweck der Stiftungsschule
bestehe, Herrn Wissell veranlassen kann, gegen den
Senatsantrag zu stimmen. Ich muß sagen, mir ist
diese Konsequenz unverständlich.
Der Senatsantrag wird hierauf angenommen.
Der sechste Senatsantrag wird ohne Debatte
angenommen.
Zum ssiebten Senatsantrage ergreift das Wort
Th. Schwartz: Ich vermissse in diesem An-
trage eine Begründung über die Notwendigkeit der
staatlichen Beihülfe an den Musikverein. Ich hätte
erwartet, daß man eine Begründung darüber gegeben
hätte, wie die Geschäfts. und Finanzgebahrung des
Musikvereins ist, wie die Frequenz der Konzerte ist,
und ebenso, daß wir etwas erfahren hätten über den
Bessoldungsetat des Musikerkorps. Ferner hätte auch
ein Hinweis darüber gegeben werden müssen, was
geschehen wird, wenn das neue Theater gebaut wird.
Es soll hier heute abend eine Beihülfe von / 15 000
jährlich bis zum Jahre 1911 bewilligt werden.
Nun setze ich voraus, daß der Neubau des Theaters
sich nicht bis zu diesem Zeitpunkt verzögern, sondern
daß er schon früher vollendet sein wird. Es müßte
.
!5 –ô Verhandl. d. Bürgerschaft am 29. Januar 1906.
dann also auch ein Hinweis darüber gegeben sein,
wie sich, wenn das Theater fertiggestellt ist, die Zu-
stände dort in bezug auf die Musiker gestalten
werden. Weil nun gar keine Begründung, kein
näherer Hinweis über den Musikverein als solchen
selbst gegeben ist, habe ich mich bemüht, in älteren
Zeitungen usw. nachzusehen, wie denn eigentlich die
Dinge für den Verein der Musikfreunde liegen. Ich
habe gefunden, daß z. B. im Jahre 1896, als zuerst
diese Frage an die Bürgerschaft herantrat, der Musik-
verein einen sogenannten Voranschlag seiner Ein-
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die Einnahmen und Ausgaben sich jährlich auf
A AG 000 balanziert stellen würden. Dann hatte
er gerechnet als Betrag von sechs Sinfoniekonzerten
A 2700, für das Charfreitags. und Bußtagskonzert
. 800 und für 30 volkstümliche Konzerte zu-
sammen & 4050, so daß zunächst die Summe von
A 7500 in diesen Voranschlag hineinkam. Wenn
wir uns diese Aufstellung und die Konzerte ansehen,
müssen wir uns sagen, daß eigentlich die Frequenz
oder vielmehr die Fundamentierung der Finanzen
des Musikvereins auf die volkstümlichen Konzerte
gelegt ist, denn die sollen natürlich im Jahresetat
die Hauptsumme herausbringen. Nun bin ich aber
der Ansicht, daß der Musikverein noch viel mehr
erreichen könnte und würde, als er heute in Wirk-
lichkeit erreich. Sie mögen es gern hören oder
nicht: Ich meine, der Musikverein arbeitet hinter
verschlossenen Türen. Ich bin der Meinung, daß,
wenn Mittel aus öffentlichen Staatskassen genommen
werden, der Musikverein auch die Pflicht und Schuldig-
keit hat, der Öffentlichkeit über seine Geschästs. und
Finanzgebahrung reinen Wein einzuschenken. Nun
mag es möglich sein, daß das vielleicht im Bürger-
ausschuß geschieht. Wie aus dem Antrag selbst
hervorgeht, ist auch dem Stadt- und Landamte und
der Finanzabteilung über diese Sache Bericht erstattet
worden; aber, soviel ich entsinne, ist in die Oeffent-
lichkeit über die Geschäfts. und Finanzgebahrung des
Musikvereins nichts gedrungen. Ich bin der Meinung,
der Musikverein könnte, wenn er mehr an die
Öffentlichkeit träte, unbedingt aus den volkstümlichen
Konzerten bedeutend mehr herausschlagen, als es
heute der Fall ist. Vorbedingung ist aber, daß dann
auch dem Volke mitgeteilt wird, daß Konzerte statt-
finden, und daß die Konzerte auch so gelegt werden,
daß die große Masse der Arbeiterbevölkerung sie be-
suchen kann. Nun will ich einschalten, daß in den
zehn Jahren, wo jet diese M 15 000 in unserem
Etat figurieren, der Musikverein oder die Leitung
desselben es noch nicht einmal für nötig befunden