Full text: Lübeckische Blätter. 1906 ; Verhandlungen der Bürgerschaft. 1906 (48)

4.8 ) Bezeichnend sind die Bemerkungen, die die Schul- inspektoren an die Untersuchungen knüpfen. Da heißt es: „Jn einigen Klassen sind die betreffenden Kinder unaufmerksam und träge und machen deshalb nur geringe Fortschritte“, „Aufmerksamkeit, Fleiß und Fort- schritte waren ungenügend bei 12, mangelhaft bei 10, gut bei 10 Kindern, die häufig Alkohol trinken“, „es wird allgemein über Mangel an Aufmerksamkeit, Fleiß und Fortschritte der betreffenden Kinder geklagt“, „weitaus die meisten der alkoholgenießenden Kinder sind unaufmerksam, schläfrig und minderwertig in ihren Leistungen“ usw. Aus den Einzelberichten der Klassenlehrer wird zusammenfassend folgendes bemerkt: „Jn zahlreichen Fällen wird mitgeteilt, daß Kinder mit den Eltern bis nach Mitternacht, hier und da bis 4, 5, ja bis 6 Uhr morgens an Lustbarkeiten in Gasthäusern teilgenommen haben und daß sie am folgenden Unterrichtstage schlaff, müde, unaufmerksam und für den Unterricht unbrauchbar waren. Es wird vielfach über Nachlässsigkeit und geringe Fortschritte derjenigen Kinder geklagt, die häufig Alkohol trinken. Eine Lehrerin berichtet, daß diese Kinder, mit wenigen Ausnahmen, zu den nervösesten, zersireutesten der Klasse gehören. Ähnlich äußern sich die Mitteilungen aus einer großen Reihe von Mädchen- und Knaben- klassen der mittleren und der unteren Bürgerschulen. Die betreffenden Kinder werden als geistig nicht rege, zerstreut, matt, zerfahren, wenig leistungsfähig geschildert, sie nehmen überwiegend die unteren Plätze der Klasse ein, auch zeigt sich nicht selten moralische Minder- wertigkeit. Die geistige Spannkraft läßt gegen Ende der Unterrichtsstunden beziehungsweise des Schuljahres bei ihnen erheblich nach, ihr Auffassungsvermögen, ihr Gedächtnis ist mangelhaft, und dies macht sich beim Rechnen besonders unangenehm bemerkbar. Die besser befähigten Kinder zeigen bei Alkoholgenuß oft ungleich- mäßige Leistungen.“ Das sind sehr traurige Ergebnisse, und wir können daher den Eltern nur dringend ans Herz legen, i hren Kindern unter keinen Umständen berauschende Getränke zu geben. Auch die Gegner der Abstinenz- bewegung stimmen darin überein, daß für Kinder Alkohol in jeder Form sc<ädlich ist. Nicht nur die körperliche, sondern vor allen Dingen die geistige Entwicklung der Kinder in der Schule leidet selbst bei geringem Alkoholgenuß leicht unwiederbring- lichen Schaden. Wer seinen Kindern Alkohol gibt, versündigt sich an ihrer Zukunft. Kommunale Praxis. Do k ale N o t iz e n, H An Stelle des auf sein Ansuchen zum 1. Oktober in den Ruhestand tretenden Hrn. Hauptpastor Trummer hat der Senat den bisherigen zweiten Geistlichen an der St. Petrikirche Hrn. Pastor Friedrich August Theodor Zietz zum Hauptpastor berufen. ~ Besuch der Volksküche im Jahre 1906. große. eine. zusammen: täglich: Fassee: Januar . . 5396 5539 1093285 365 4099 Februar. . 5078 5114 10192 364 23964 März . ..: 5750 6762 #11512 371 4656 April . . ' 5479 '’ 15121 10600 353 3968 Mai .„.1..76188 ; 56611 11799 381 23205 Juni . 56367 5197 10564 364 22613 Juli . . 16992...5397: 11389... 380.. 2687 August .... 6161 5366 11527 372 2536 Orgelkonzerte in St. Marien. Den noch ausstehenden Orgelkonzerten in der St. Marienkirche wird wiederum die „Vereinigung für kirchlichen Chor- gesang“ in dankenswerter Weise ihre freundliche Mit- wirkung leihen. Von den in Aussicht genommenen Chor- werken mögen Palestrinas fünfstimmige Motette: 0 crux ave, Bergers sechsstimmiger Grabgessang: „Müde, das Lebensboot weiter zu steuern,“ sowie Hugo Wolfs hochbedeutsamen vierstimmigen Gesänge: „Aufblick,“ „Einklang“ und „Resignation“ genannt sein. Unter den noch vorzutragenden Orgelkompositionen befinden sich die drei großen Passacaglias von Bach, Reger und Georg Schumann. => A n z L 1 N L n.. & — . wm = U 1 1 1 . rie H. Drefalt. mu. . uÜüU A hi! ] Grosses Lager selbst importierter Havanna-Zigarren sowie der hervorragendsten deutschen Fabrikate. _ Iaukohl-KafsMee ist der beste.
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