Full text: Lübeckische Blätter. 1906 ; Verhandlungen der Bürgerschaft. 1906 (48)

Z 800 Holland“ als auch in Einzelblättern den eigenartigen Reiz der sandigen Dünen und des flachen Landes wiederzugeben, so ist er doch wohl vornehmlich der erlauchte Interpret des Wasssers und seiner unzertrenn- lichen Geschwister, des Lichtes und der Luft geblieben. Sei es nun die zitternde, flimmernde, nimmer ruhende Atmosphäre und dabei bleischwere, träge Erscheinungs- welt des sumpfigen Venedig, sei es das Auf- und Ab- rollen oder das sturmgepeitschte Anstürmen nordischer Fluten, allem wird Storm meisterhaft gerecht und mit fast unvergleichlicher Virtuosität schildert er das, was Worte kaum beschreiben können, was feingestimmtere Seelen nur zu empfinden vermögen. Darum findet Storm van s’'Gravesande auch das stärkste Verständnis bei Engländern und Amerikanern, die solchen Reizen gegenüber doch immer noch feinfühliger sind als die Bewohner des Festlandes. Wir aber, die wir als Lübecker zum Leben und Treiben auf dem Wasser, auf den Fluten des Meeres, in allerengster Beziehung stehen, wir sollten dem großen Poeten bestens gerecht werden und nicht versäumen, zu Ehren des Künstlers und seiner herrlichen, fast heimatlichen Werke manch schönes Blatt dauernd in Lübecks Mauern durch An- kauf festzuhalten; hierin könnte das Museum mit gutem Beispiel vorangehen. Curdt. Offentliche Bücher- und Lesehalle. Aus der Bücherhalle wurden entliehen: 1905 1906 mehr im Januar. 5768 Bde. 7210 Bde. - Februar 5850 - 6859 - s; März... 5912 - T471;; - >] April, §1;1/;5201:: ;.; 5773 - „] Mai. ..; 4976., /- 5681 r- ej Juni.; i. 8:41 71;(: .- 5045 - 31878 Bde. 38 039 Bde. 6161 Bde. Die Zahl der Lessehallen - Besucher betrug: 1905 1906 mehr im Januar. 5760 Bes. 7181 Bes. - Februar 5617 - 6312 : . März.. 6257 - 6558 - ; „l April.. '' 5143. :- 4475 : „?Mais [1.0 4949 /.. 4560 - „! Juni! . 1:3400 -- 3891 - : 30419 Bes. 32977 Bes. 2568 Bes. Leben und Treiben im alten Lübeck. (Aus den Protokollen der Kämmerei.) Von Dr. Hartwig. Unvorsichtiges Rauchen. 1769 17. August: Der Förster Burmeister zeiget an, daß sowohl von den Hauswirthen als Knechten auf dem Lande, mit dem Tobackrauchen beym Dreschen und anderen Gelegenheiten nicht sehr behutsam zu werk gegangen werde, selbiger bringet daher in unterthänigen Vorschlag, ob nicht durch eine Verordnung der dieser. halb zu besorgen stehenden Feuersgefahr vorzubeugen sehn mögte. Ungeduldige Heiratskandidaten. 1770 1. Februar: Asmus Siemers aus Sircksrade zeiget geziemend an, daß er gewillet sey des ohnlängsl verstorbenen Bauervogts zu Hollenbeck Nic. Hillers Wittwe . . . wiederum zu. heyrathen, mit Bitte daß ihm hierzu Obrigkeitliche concession ertheilet werden möge; Hierauf ist ihm zum Bescheid gegeben worden, daß weil der Bauervogt Hillers allererst vor 9 Wochen verstorben, dieses Gessuch annoch zu voreilig sey, und könnte Implorant nach Verlauf eines viertel Jahres sich dieserhalb nochmals melden. JInzwischen stünd ihm frey sich des Hausstandes der Wittwe ad interim anzunehmen. 8. März: Auf geziemeunde bitte Catharina Hillers aus Hollenbeck, daß ihr vergönnet seyn möge mit ihrem Bräutigam Asmus Siemers aus Sircksrade die Verlobung vornehmen zu können; haben die Herren der Cämmerey die gebetene Verlöbniß zwar frey gegeben, jedoch daß die priesterliche Copulation nicht früher als nach Ostern . . . . . vor sich gehen solle. 23. Ein Verweis. 1770 5. April: ist dem Zöllner Joh. Brand wegen des wider die Commercirenden Collegia schriftlich geäußerten anzüglichen Ausdrucks (,es würde der Rhederey solches geträumet haben“) der gebührende Verweiß gegeben, und derselbe erinnert worden, künftig in absicht der Kaufmannschaft mit mehrerer Bescheidenheit sich zu äußern. 24. Eine Petition. 1770 26. April: Die sämtl. Stallknechte ersuchen, um zwei Camisöhler, 1 Überrock und 1 Huth, für einem jedweden. )5: Tolle Hunde. 1770 9. August: Da der Förster Burmeister anzeiget, daß in Poggensee verschiedene Hunde toll geworden, so wird demselben anbefohlen den Unter- thanen daselbst bekannt zu machen, daß ein jedweder Hauswirth seinen Hunden den so genannten Dollwurm solte nehmen laßen, damit aus dergleichen Vorfall künftig kein Unglück zu besorgen sey. 22. " 11
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