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Verein von Runltfreunden.
Die Mitglieder des Vereins nebst ihren Damen
sind von dem Lübecker Kunstgewerbe-Verein zu dem am
Montag, den 2. April, abends 8 Ahr,
im großen Saale der Gesellschaft zur Beförderung
gemeinnütziger Tätigkeit slattfindenden Vortrage des
Herrn Architekten Metzger über: „Die japanische
Metallkunsfst" freundlichst eingeladen.
Verein von Runstfreunden.
Gemeiusame Versammlung
mit dem
Yerein für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde
am
Mittwoch den 4. April 1906, abends 7 Ahr,
im großen Saale
der Gesellschaft zur Beförderung gemeinnühiger Tätigkeit.
Vortrag des Herrn Professor Dr. Schuchhardt,
Direktor des Kestner- Museums in Hannover: Die
fränkischen und sächsischen Befestigungen in
Nordwestdeutschland.
Zu dem Vortrage sind die Mitglieder der Gesell.
schaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit nebst
ihren Damen freundlichst eingeladen.
Um s!s2 Uhr Herrenabendesssen im Bildersaale
(Gedes / 2,50). Güäste sind willkommen. Ein
Unterschriftsbogen liegt im Hause der Gesellschaft aus.
Geographische Gesellschaft.
Yerrenabend.
Fr e it a ü 8 Uh x.
R.-A. Mittwoch den 4. April 7%» Uhr.
Gesellschaft
zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit.
Versammlung am 27. März 1906.
Aufgenommen in die Gesellschaft ist Herr Pastor
Bernhard Köster.
Der Direktor teilte mit, daß die Mitglieder und
deren Damen zu einem Vortrage eingeladen seien,
den Herr Professor Schuchhardt aus Hannover am
Mittwoch den 4. April abends 7 Uhr über „Die
fränkischen und sächsischen Befestigungen in Nordwest-
deutschland“ halten werde.
Herr Assessor Dr. Hartwig hielt den angekündigten
Vortrag über „Die Frauenfrage im Mittelalter
unter Berücksichtigung lübischer Zustände."
Der letzte Herrenabend.
Am Dienstagabend, dem letzten Herrenabend vor
Ostern, las Herr Oberlehrer Dr. Benno Dietrich
einige Satyren von Presber in packender Weise vor.
Daß diese Satyren so lebhafte Heiterkeit erregten,
lag in der Hauptsache in der meisterhaften Rezitation
des Herrn Dr. Dietrich begründet, der leider Ostern
Lübeck verläßt und als Oberlehrer ans Johanneum
in Hamburg geht.
Der nächste Herrenabend wird erst wieder im
Mai stattfinden; in diesem Sommer sjollen die
Herrenabende auch wie im Winter um 8 Uhr be-
ginnen, nicht wie im vergangenen Sommer um
7 Uhr. 1242!
Das Disziplinargesseß für die Geistlichen.
In Nr. 12 S. 184 der „Lübeckischen Blätter“
wird von „erheblichen Bedenken gegen die beabsichtigte
Überwachung unserer Geistlichen“® gesprochen, und
auch in anderen Blättern finden sich Äußerungen,
die von wenig Sachkenntnis zeugen. Es dürfte
deshalb nicht unangebracht sein, kurz zusammenzu-
stellen, was in der fraglichen Beziehung schon in
ss thangelish-lutheristhen Landeskirche Rechtens
ewesen ist.
p Unsere lübeckische, unter Mitwirkung von Bugen-
hagen verfaßte Kirchenordnung verlangt von den
Pastoren: „Sie müssen alle rechtschaffene Prediger
des reinen, unverfälschten Evangelii Christi sein, die
mit der Heiligen Schrift die Gelehrten und Unge-
lehrten kräftig unterrichten, und auf Christum weisen
können.“ „Wir müssen gelehrte Prediger haben,
die sollen nichts anderes lehren, als was Gott und
Gottes Sohn, unser lieber Herr Christus, befohlen
hat und durch seine Propheten und Apostel hat
predigen lassen, das ist: sie sollen nichts anderes
predigen oder lehren, als was in der Heiligen
Schrift vorgeschrieben it.“ „Ferngehalten werden
sollen die alten und neuen Verführer, die nicht
Gottes Wort den Leuten vortragen, sondern hängen
an Menschen Lehre, oder sind (unter dem Namen
des CEvangelii) voll eigener Meinungen und mensch-
licher Gedanken, während sie lieber sein sollten voll
Glaubens und sich genügen lassen an der einfachen
Wahrheit Christi."
Dem Superintendenten wird aufgetragen, darüber
IS ;ir;; c rzplke. Cs
ganzen Stadt;" „daß nicht ein jeder lehre und
predige, was er will, sondern vielmehr was er soll,
aus Gottes Wort nach dem Heiligen Evangelio