Full text: Lübeckische Blätter. 1906 ; Verhandlungen der Bürgerschaft. 1906 (48)

137 schränkt arbeitsfähig“ Bezeichneten nur als zur Hälfte vorhanden angenommen werden. Es soll sodann für das erste Jahr die Durchschnittsziffer aus der Gesamtzahl der bis Ende 1903 aus der Heilbehandlung Entlassenen (Erwerbsfähigkeit Er- folg I 14,9 4, Erfolg Il 61,6 # und Erfolg III 15,1 #) gerechnet und für die folgenden neun Jahre die aus der Tabelle 17 sich ergebende Ziffer benutzt werden; endlich soll angenommen werden, daß sich die Ziffer der Erwerbsfähigen nach Ablauf von zehn Jahren in derselben Weise weiter vermindert, wie dies sich aus der Tabelle 17 für das neunte zum zehnten Jahre ergibt. Alsdann entfallen auf 1000 Behandelte an „Jahresarbeitsleistungen“ auf das I. Jähr ... q. c dal . Un mh t ls: Z: obis.(’18. 1Jahrn:idurch- schnittlich 622, mithin zusammen 6 > 622 = 3732 étrcgu 10.0 O Msswruerkian;sllt0Os ejijtist Ut „ug gad. nu. u 88 5937 A 551 654,52 : 5937 = M 92,91. Ingendspiele an Mädchenschulen. Es gilt längst als unbestreitbare Tatsache, daß für die kräftige Entwicklung unserer Knaben die Bewegungsspiele von größter Wichtigkeit sind. Grade mit der Schulzeit fälit diejenige Zeit des Lebens zu- sammen, in der das Wachstum des Herzens und der Lunge fast plöglich vorwiegend sich vollzieht: grade das Wachstum dieser wichtigen Organe wird aber durch die stundenlange Sitzhaltung in der Schulbank – auch in der bestgebauten ~ beeinträchtigt. Durch Arbeit und Bewegung in freier Luft würden Herz und Lunge ersstarken; so bleiben sie aber nur zu oft in der Entwicklung zurück, und mit ihnen eine Reihe moralischer und intellektueller Eigenschaften. Ebenso hängt der Besitz einer gesunden Blutfülle mit kräftiger Bewegung unter freiem Himmel zusammen. Die Pflege geeigneter Leibesbewegung ist grund- legend für die gesamte spätere Lebensfülle und Arbeits- krast des Individuums. Sie ist anderswie nicht er- setzbar, und wenn die rechte Zeit versäumt wird, so ist der Mangel, der dadurch entstanden ist, daß die wichtigsten Organe in der Zeit, wo sie wachsen sollten, zu wenig geübt wurden, nie mehr ganz gut zu machen. Zahlreiche Männer haben sich seit langer Zeit bemüht, diese auf physiologischen Beobachtungen be- ruhende Erkenntnis zu verbreiten. Überall in Deutschland erschallt der Ruf nach Jugendspielen, nach leicht erreichbaren Spielplätzen, nach Beanftragung von Lehrern mit der bei den jüngeren noch not- wendigen Leitung. Wenn wirklich der Lernstoff ver- mindert werden muß, um die Zeit zu den Spielen zu gewinnen, so wird der Verlust auf der einen Seite mehr als aufgewogen durch die größere Arbeitslust und geistige Spannkraft, die durch regelmäßige körper- liche Ausarbeitung erworben wird. Aber nur an die Knaben denkt man meist. Und doch gelten für das Wachstum der Mädchen mit geringen Abweichungen dieselben Naturgesetze. Man weist hin auf die Wehrfähigkeit der Nation und vergißt zu oft, wieviel die Frauen zur Wehrhaftigkeit der Nation beizutragen haben. Es muß anerkannt werden, daß viele Schülerinnen der höheren Klassen unserer Mädchenschulen in Lübeck ihre freie Zeit bei gutem Wetter verständig verwenden. Viele sind in der Turnerschaft, spielen Tennis, schwimmen usw. – das Radeln der Mädchen soll hier nicht gerühmt werden, da zu viele durch Mangel an Maßhalten das Herz dabei überanstrengen. Noch mehr muß anerkannt werden, daß einzelne Lehrerinnen regelmäßig mit einer Schar Schülerinnen ins Freie zum Ballspiel gegangen sind. Dies macht dem Lehrer oder der Lehrerin zwar „Freude,“ aber nicht mehr Freude als andere Arbeit auch; es ist alles in allem eine gehörige, mit Verantwortung verbundene An- stretzung und sollte als Arbeit respektiert und bezahlt werden. Was aber bisher fehlte, ist die gemeinsame Teil- nahme einer ganzen Mädchenschule an regelmäßigen Bewegungsspielen. In dieser Beziehung wird in diesem Sommer ein erster Versuch gemacht werden, und zwar von Fräulein Jna Freese, der zu diesem Zweck durch die Vermittlung des Vorstandes des Vereins für Schulgesundheitspflege von der Lübecker Turnerschaft ihr Spielplaß (der zwar noch unfertig ist, aber bis zum Anfang des Sommers hergerichtet sein wird) in entgegenkommendster, dankenswertester Weise für einen Nachmittag in der Woche zur Ver- fügung gestellt ist. Möge der schöne Plan gelingen – mehr als bei den Knabenschulen hängt hier von der Einsicht der Eltern f s und möge das mutige Beispiel bald Nachahmung inden! 489. Eine Bitte an den Verein für Schulgesundheitspflege. Man klagt vielfach über die Zuchtlosigkeit der Jugend. Man saollte sie lieber bekämpfen durch rührige Aufklärung über geschlechtliche Dinge und den Alkohol. Was über Nervenzerrüttung der sogenannten höheren Schüler der Arbeitsüberbürdung zugeschrieben wird, kommt meines Erachtens noch viel mehr auf das Schuldkonto des Alkoholgenussses und der unheimlich weit verbreiteten geheimen Jugendsünden. Hier kann
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