Full text: Lübeckische Blätter. 1906 ; Verhandlungen der Bürgerschaft. 1906 (48)

m. HIM). . yy den Seitenflügeln aber bis auf weiteres vermietet werden kann, so daß der Ankauf des zur Turnhalle benötigten Grundstückes in der Tat unerhebliche Aufwendungen erfordert. Ich pflichte Herrn von Schack darin bei, daß es erwünscht gewesen wäre, wenn ein Plan vorläge, aber gewöhnlich pflegt das erst zu geschehen, wenn die weitergehenden Anträge kommen. Wenn demnächst das Bauamt einen Plan für die neue Turnhalle vorlegen wird, werden die Herren über die Situation und Orientierung dieses Grundstückes und seine Grundflächen sehr genauen Aufschluß erhalten. Ich mache nur noch darauf aufmerksam, daß der Ankauf dieses Grundstückes, ab. gesehen von der Turnhalle, auch aus dem Grunde erwünscht erscheint und jedenfalls aus dem Grunde zweckmäßiger ist, als etwa irgendeine andere Lösung, die Herr von Schack andeutete, daß nämlich eventuell die Räume der Oberschulbehörde, wenn es nötig werden sollte, in sehr zweckmäßiger Weise eine Er- weiterung erfahren können. Aus allen diesen Er- wägungen hat der Senat sich über die Bedenken des Finanzdepartements hinweggesetzt und empfiehlt Ihnen den Ankauf des Grundstückes. Wollen Sie die Sache nochmals kommissarisch prüfen, so ist dagegen nichts einzuwenden. Der Termin, bis zu welchem Frau Ziegenbein sich gebunden hat, läuft bis zum 2. Januar 1907. So große Eile ist also augen- blicklich nicht gegeben. Aber nach meinem Dafür- halten sind die Erwäqungen, die ich vorgetragen habe, ausreichend, um die Vorlage des Senates schon heute verabschieden zu können. Sartori: Ich möchte Ihnen auch empfehlen, die Senatsvorlage anzunehmen. Der Herr Senats- kommissar hat schon eine Reihe der Gründe vor- gebracht, die dafür sprechen. Ich möchte dem noch hinzufügen, daß es nach meiner Ansicht nicht an- gängig wäre, den schönen Oberchor der Katharinen- kirche zu einer Aula herzustellen. Dazu wären erhebliche Arbeiten erforderlich gewesen. Natürlich hätte der Chorplay abgeschlossen werden müssen von der Katharinenkirche, und dadurch wäre der innere freie Raum der Kirche, auf den wir alle stolz sind, in hohem Grade beeinträchtigt worden. Es haben sich viele Stimmen dagegen ausgesprochen, die eine solche Anlage doch für bedenklich halten. Übrigens ist in dieser Vorlage noch gar nicht ausgesprochen, daß eine Turnhalle auf dem Grundstück erbaut werden soll. Es ist wohl angedeutet, aber wir müssen den Plan noch abwarten. Aber ich halte es in allen Fällen für in höchstem Grade wünschenswert, wenn solche Gebäude, die in der Nähe eines dem Staate gehörigen Komplexes liegen, angekauft werden, um letzteren erweitern zu können, namentlich in diesem 546 Falle, wo der Platz hinter der Katharinenkirche ziemlich eng ist. Der Platz würde durch diese Er- weiterung eine sehr wünschenswerte Verbesserung erfahren. Jn meinen Augen kommt es nur darauf an, die Frage zu stellen, ob der Platz zu teuer ist, und ob dem Ankauf des Grundstückes widerraten werden muß. Die Brandassekuranztaxe beträgt für das Gebäude im Neuwert . 50 680, und der jeßzige Wert ist auf \ 44 060 geschätzt. Der Herr Senatskommissar hat mitgeteilt, daß die Größe des Grundstückes etwa 730 qm beträgt. Davon liegt der größere Teil hinter dem eigentlichen Hause; er umfaßt etwa 430 qm. Der vordere Plat enthält ungefähr 300 qm. Das Vorderhaus kann völlig erhalten bleiben, wenn die Turnhalle gebaut wird, und der hintere Teil des Grundstückes würde schon genügen, um auf ihm nicht nur das Gebäude errichten zu können, sondern auch den Spielplat zu vergrößern, was sehr erwünscht iste. Jch möchte aus diesem Grunde dringend empfehlen, den Ankauf heute zu bewilligen. Ich schließge mich allerdings dem Wunsche des Herrn von Schack an, daß es wünschens- wert ist, wenn Anträge auf Ankauf eines solchen Grundstückes bei der Bürgerschaft gestellt werden, den Mitgliedern vorher einen Plan zu geben. Jett, nachdem durch die Vermessung der Stadt Kataster- pläne von allen Grundstücken zu haben sind, ist eine Skizze sehr leicht zu beschaffen. Eine Kommissions- beratung halte ich für überflüssig. Wollen Sie sie haben, will ich aber auch nicht dagegen sein. Buchwald: Wenn ich zunächst auf den Preis des Grundstückes erst eingehen darf, so stehe ich allerdings auf einem völlig andern Standpunkt wie Herr Sartori. Das Haus als ssolches, an der Glockengießerstraße gelegen, mit seiner schmalen Front, ist für den Staat tatsächlich nichts als ein Bauplat, und der ist meines Erachtens mit /’ 50 000 horrende bezahlt. (Sehr richtig.) Jeder Bauverständige viel- leicht mit Ausnahme von Herrn Sartori wird mir recht geben, wenn ich sage, daß, wenn ihm das Haus als Bauplatz angestellt würde, er keinesfalls auch nur annähernd solchen Betrag dafür ausgeben würde. Wenn vom Senat gesagt ist, daß das Haus zurzeit M 1570 an Miete einbringt, ist das, um mich kaufmännisch auszudrücken, doch nur brutto zu nehmen. Bei einem so alten Haus ist die Miete nicht maßgebend, sondern das, was netto nachbleibt. Wenn Sie die jährlichen Unterhaltungskosten dieses alten Hauses rechnen, so kommt dafür eine ganz erhebliche Summe heraus, und gerade der Staat als Vermieter, das werden mir die Herren vom Finanz- departement bestätigen, ist in einer recht unglücklichen Lage, denn die Mieter sind ihm gegenüber immer
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