Full text: Lübeckische Blätter. 1906 ; Verhandlungen der Bürgerschaft. 1906 (48)

- 481 Verhandl. d. Bürgerschaft am .24. Septbr. 1906. als bis auf ./ 2000. Der Bürgerausschuß hatte vorgeschlagen, das Fünffache zu nehmen, dabei kommt die Höchstsumme von ./ 1000 heraus. Der Senat ist der Meinung, daß man bis auf ./ 2000, also bis zum Zehnfachen, ganz unbedenklich gehen kann, aber die Höchstgebühr bis auf ./ 10 000 festzusetzen, das, glaube ich, macht der Senat nicht mit. Ich bitte ganz besonders an dem Gesichtspunkt festzu- halten, daß diese beiden Vorlagen, die heute den Gegenstand der Beratungen bilden, ein einheitliches Ganze bilden und auf gleichmäßigen Grundlagen aufgebaut sind und daß daher auch ihre Handhabung in den Händen derselben Kommission liegen sollte. Ich bitte Sie, daraus die Konsequenz zu ziehen und auch hier der Senatsvorlage vor den Kommissions- vorschlägen den Vorzug zu geben. Wortführer Dr. G ör z : Es stehen noch eine Reihe von Punkten seit längerer Zeit auf der Tages- ordnung. Da scheint es mir der Bürgerschaft würdig zu sein, wenn diese Gegenstände auch endlich einmal von uns verabschiedet werden. Wenn sich hier kein Widerspruch dagegen erhebt, würde ich für diese An- träge auf den nächsten Montag eine neue Sitzung der Bürgerschaft anberaumen. Anders ist es nicht möglich, denn acht Tage später wird, wie ich von dem Herrn ständigen Senatskommissar höre, schon wieder eine Bürgerschaftsversammlung abgehalten werden, weil außerordentlich viel vorliegt. Würden wir die Anträge von heute wieder auf die Tages- ordnung der Sitzung über 14 Tage seten, ist gar nicht daran zu denken, daß sie irgendwie zur Ver- abschiedung kommen. Ich sollte meinen, es ent- spricht der Würde der Bürgerschaft, mit ihren Initiativanträgen endlich zum Schluß zu kommen. Wenn gegen meinen Vorschlag kein Widerspruch von irgendeiner Seite erhoben wird, werde ich so ver- fahren, wie ich Ihnen vorschlug. . Mühsam: Herr Senator Kulenkamp hat mir schon vorweggenommen, was ich ausführen wollte, so daß ich in der Lage bin, mich kurz fassen zu können. Wenn ich Stellung zu den Vorschlägen der Kommission nehmen soll, muß ich etwas mehr Klar- heit darin finden. Mir fehlt die Definition für den Begriff „Betriebsstätte.! Das ist eine Bezeichnung, die unter Ziffer 1 und 3 vorkommt. Ic weiß nicht, was ich daraus machen soll; denn darüber hat sich die Kommission nicht genügend ausgesprochen. Verstehen wir unter Betriebsstätte nur das Schank- lokal, oder gehört beispielsweise auch der Garten da- zu? Was wäre das dann aber für eine unverant- wortliche Belastung der kleinen Wirte, die an der s s:5:1::; Grat Ute sollten. Das alles hat die Kommission wahrscheinlich nicht erwogen. So lange nicht eine klare Definition des Begriffes „Betriebs- stätte" gegeben wird, kann ich mich dem Vorschlage der Kommission nicht anschließen. Ich bitte Sie, bei dem Antrage des Senates stehen zu bleiben. Die Anträge des Senates sind wohl erwogen, sie haben verschiedene Stadien und Instanzen durch. gemacht und sind überall sorgfältig geprüft worden. Die Anträge, wie sie hier vorliegen, haben die ge- meinsame Kommission, die von Senat und Bürger- schaft eingesezt worden war, wiederholt beschäftigt. Diese Kommission hat zunächst die Sache, die auf Grund eines wohlbegründeten Antrages des Polizei- amtes vorgelegt wurde, an eine Subkommisssion ver- wiesen, die sehr sorgfältig gearbeitet hat. Dann ist die Kommission im Plenum zusammengetreten, und erst nach wiederholten sorgfältigen Beratungen ist diese Vorlage als Produkt der Arbeit hervorgegangen. Nun hat aber der Bürgerausschuß eine kleine Ver- schlechterung hineingebracht, indem er beschloß, daß bei der Erteilung der Erlaubnis zum Betriebe der Gastwirtschaft, soweit es sich um einen neuen Be- trieb handelt, das Fünffache des Betrages erhoben werden soll, während ursprünglich Senat und ge- meinsame Kommission das Zehnfache forderten. Ich werde mir daher erlauben vorzuschlagen, die ur- sprüngliche Vorlage wieder herzustellen, und ich be- antrage demgemäß, in dem Satze „Bei der Erteilung der Erlaubnis zum Betriebe der Gastwirtschaft“’ usw. statt „auf das Fünffache“ zu seßen „auf das Zehn- fache." Von den Anträgen der Kommission bitte ich Sie vollständig abzusehen. Das ist keine sorg- fältige Arbeit, und Sie tun besser, den Anträgen des Senates zu folgen. Mein c>e: Infolge der Aufklärung durch den Herrn Senatskommisssar ziehe ich meinen Antrag urück. ß Dr. v on Brocken: Bezüglich der Konzession für bestehende Betriebe hat mich Herr Senator Kulenkamp überzeugt, aber bei dem Schein für Neu- konzessionen bin ich durchaus anderer Meinung, und ich möchte Sie doch bitten, das genau zu prüfen. Ich kann es nicht für ungerecht halten, was die Kommission vorschlägt, daß sie Neukonzessionen wesentlich höher heranziehen will als die Konzession für schon bestehende Wirtschaftsbetriebe. Von Herrn Wissell wurde daran Anstoß genommen, daß der Höchstsat exorbitant hoch wäre gegenüber dem bis. herigen Gesez. Ich stehe dem sehr kühl gegenüber. Ich glaube, für die großen Betriebe wie Aschinger, von denen es keineswegs ausgeschlossen ist, daß sie auf den Gedanken verfallen, nach hier zu ziehen, spielen ( 10 000 ' gar keine entscheidende Rolle. Wenn Sie wissen, was die an Vermittlergebühr be-
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