Z3ZA
MN.
L J
beugen, dann sofort hinterher ein Ersuchen an den
Senat gerichtet werden, daß er der Frage der Feuer-
bestattung näher treten möge. Ich kann auch für
den Senatsantrag nicht stimmen. Es ist mir keines.
wegs zweifellos, ob das zweite Projekt das zweck-
mäßigere ist. Es ist Bezug genommen auf § 33
der neuen Kirchhofs. und Begräbnisordnung. Ja,
dieser Paragraph hat uns noch gar nicht beschäftigt,
und in welcher Gestalt er der Bürgerschaft vorliegen
und welcher Gestalt er sie verlassen wird, wissen wir
nicht. Wie kann man in bezug auf diesen Para-
graphen jetzt etwas beschließen wollen, wenn wir
noch gar nicht wissen, wie er angenommen wird! Die
neue Kirchhofsoronung wird demnächst die Bürger-
schaft beschäftigen, dem Bürgerausschuß liegt sie ja
bereits vor. Wir müssen nun doch abwarten, in
welcher Gestalt dieser Paragraph uns entgegengebracht
wird, und schon aus diesem Grunde wäre es zweck
mäßig, die Sache an eine Kommission zu verweisen,
damit wir wissen, wie wir in bezug auf diesen
Punkt nachher dastehen. Nun muß ich sagen, daß
wenn behauptet wird, die Gemeinde solle das Krema-
torium nicht bauen, sondern das solle Privaten über.
lassen bleiben, wir damit das wieder durchlöchern,
was wir jetzt bessern wollen. Wir wollen das ganze
Begräbniswesen jetzt den Kirchengemeinden, also, wie
wir in bezug auf diesen Punkt wohl sagen dürfen,
auch einer Privatgesellschaft, abnehmen und alles
auf die bürgerliche Gemeinde überweisen, und jett
in demselben Augenblick sollen wir wieder anfangen,
einen Teil des Begräbniswesens Privaten, dem Ver-
ein für Feuerbestattung, zu überlassen. Das wollen
wir tun, nachdem wir eben sozusagen rein Haus ge-
macht haben! Ich muß sagen, ich weiß wirklich
nicht, wie h dem sollte zustimmen können. Ich
müßte also schließlich, da ich weder dafür noch da-
gegen stimmen kann, mich bei allen Abstimmungen
der Stimme enthalten. Ich glaube, es wird einer
ganzen Anzahl von Ihnen ebenfalls su gehen, und
da die Sache in keiner Weise dringend, wohl aber
sehr zu wünschen ist, sie ganz zu klären, möchte ich
Sie bitten, die Vorlage an eine Kommission zu ver-
weisen. Diese Kommission wäre auch in der Lage,
den Senatsantrag redaktionell richtig zu gestalten;
was wir hier heute abend in einer so großen Ver-
sammlung schwerlich fertig bringen werden. Denn
darin hat Herr Wissell recht, daß der Senat mit
einem Antrage kommt, den wir schon einmal ange-
nommen haben und es wäre doch mindestens sonder-
bar, wenn wir ihn nochmals annehmen wollten.
Aus allen diesen Gründen möchte ich Sie dringend
bitten, daß Sie meinem Antrage auf Kommissions-
beratung zustimmen möchten.
Ein Antrag auf Schluß der Beratung wird an-
iü::51 "W ichmann (zur Geschäftsordnung): Ich
beabsichtige nicht eigensinnig zu sein und werde da-
her für die Kommissionsberatung stimmen.
Der Antrag Dr. Ziehl wird hierauf angenommen.
In die Kommission werden gewählt Dr. Wichmann,
Dr. Ziehl, Pastor Evers, Wissell, Dr. Benda, Müh.
sam und Buchwald. Ersatzmänner sind Dobberstein,
Schorer und Professor Dr. Baethcke.
Zum vierten Senatsantrag ergreift in der all:
gemeinen Beratung das Wort
Hahn: Ich möchte bei dieser Gelegenheit nicht
unterlassen, auf das Mißverhältnis hinzuweisen,
welches zwischen den Mitteln, die der Baudeputation
zur Verfügung stehen, und denen, die sie haben
müßte, besteht. Wenn Sie sich die Zahlen auf
Seite 210 der Vorlage ansehen, finden Sie, daß im
ganzen / 67 000 für die Wegearbeiten in den Vor-
städten verwendet werden, davon gehen A 35 000
zur Unterhaltung der Straßen und . 9000 für
notwendige Rückzahlungen, Sielbauten und für die
Anschaffung von Geräten ab. Für allgemeine
Pflasterung bleibt schließlich nicht mal eine Summe
von M 25 000 übrig. Das ist zu wenig, und Sie
sehen, daß in diesem Jahre nur eine einzige Straße
wirklich gepflastert werden soll, im übrigen werden
nur dringende Sachen, die Klinkersteige usw. erledigt.
Der Bürgerausschuß hat die Sache in einer Kom-
mission beraten, zugleich über eine Vorlage, welche
der Senat entgegengebracht hat, die namentlich die
Straßen in den Vorstädten betrifft, welche der Staat
C die großen Heerstraßen,
wie die Schwartauer Allee, die Israelsdorfer Allee,
die Ratzeburger Allee, die Cronsforder Allee usw.
Der Bürgerausschuß hat befürwortet, daß man diese
Straßen aus einer kurzfristigen Anleihe zunächst
herstellen solle; ich will dem, was der Senat beschließt
nicht vorgreifen, aber bei dieser Gelegenheit möchte
ich doch betonen, daß die Summen, die hier r;
stellt sind, sowohl / 55 000 als Beitrag der Stadt
gemeinde, wie ff 10 000 als Staatsbeitrag, zl
gering sind und daß diese Summen unbedingt tu
nächsten Jahre werden erhöht werden müssen. 90
haben Senat und Bürgerschaft auch früher é
anerkannt. Schon im Jahre 1899 hat die Hürth:
schaft ein ähnliches Ersuchen an den Senat gerichte
und im Jahre 1900 hat der Senat den Antrag 9
bracht, & 20 000 mehr einzuseten. Der quits
ist unglücklicherweise abgelehnt, weil gerade e.
diese Bewilligung der / 20 000 eine Erhöhung
Grund- und Gebäudesteuer hätte stattfinden nue
Cum. ste bitten, daß man nächstes Jahr mög!