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für richtig halte, und möchte kurz erklären, daß ich
auf dem Standpunkte stehe, und es sind viele Herren
mit mir der Meinung, daß alle Steuerzahler über
5 Jahre das Wahlrecht haben sollen, wenn ich auch
der Meinung bin, daß eine gewisse Ansässigkeitsdaue
unbedingt notwendig ist. Aber im übrigen bin i
nicht der Meinung, daß die Achtel-Bürger eingeführ
werden sollten. Das Wahlrecht soll gleichmäßig sei
für alle. Ich habe mich veranlaßt gesehen, das .'!
zu erklären, damit Sie wisssen, wie ich zu der Frage
stehe. Ich glaube, daß ich in dieser Beziehung die
grobe Mehrheit des Bürgerrechtsvereins hinter ;;!
habe. Ü:
Meincke-Travemünde: Von verschiedenen Vor-
rednern wird so leichthin gesagt, die paar Landleute
kämen nicht in Betracht, wenn wir Abendsitzungen
nehmen würden. Es wird immer von den große
Opfern gesprochen, die die Lübecker zu bringen hätten
wenn sie morgens hier sein sollen, bei den Land-
euten sei es nicht so. Wir sind aber doch auch
Menschen, und denken Sie vielleicht, es wird un
leicht ° Wie denken Sie sich denn das, wie sollen
die Opfer aufgebracht werden? Es heißt, wir könnten
einfach ein Nachtquartier nehmen. Das ist aber
doch eine teure Geschichte, und nicht nur den Ver-
retern des Landes, sondern auch uns Travemündern
wird das recht schwierig. Die Sache ist also so ein-
fach nicht. Ich habe nichts dagegen, wenn Nachmit:
tags-Sihzungen eingeführt werden, aber dann müsse
sie so gelegt werden, daß wir mit dem Zug zurück:
ommen können. Entweder muß die Bahn abends
einen Zug einlegen, oder die Versammlungen müsse
o früh gelegt werden, daß wir zurückkommen können
Wir müssen uns natürlich der Majorität fügen, abe
gerecht finde ich die Sache nicht. L
Peters: Ich fürchte zwar, daß ich mit de
größeren Teile der Bürgerschaft nicht im _iutlang
bin, aber ich würde bedauern, wenn wir Abend
itzungen hätten. Wer von morgens früh bis abends
pät zu arbeiten hat, und das sind viele Herren
dem wird es schwer fallen, am Abend noch die ger
nügende Spannkraft sich zu bewahren. Das gil
zz! r zr slret. htuen.. sq fh os
deshalb bedauern, tveun . wir Abendsitzungen erhalten
Jenne: Nachdem der Herr Wortführer an
gekündigt hat, daß diese Frage in einer besonderen
Sitzung, vielleicht schon in der nächsten, eingehen
besprochen werden soll, erübrigt es sich, näher darau
inzugehen. Ich habe ums Wort gebeten, um au
ie Ausführungen von Herrn Coleman zurückzu
ommen. Was die Frage des Bürgerausschusses an-
langt, so handelt es sich um eine äußerst schwieri
Angelegenheit, die vielleicht nur durch einen beson.
deren Antrag geklärt werden könnte. Ob es praktisch
wäre, lasse ich dahingestellt; mir ist es zweifelhaft.
Ich möchte aber darauf hinweisen, daß die Anregung
von Herrn Coleman in bezug auf die Teilnahme an
den Kommissionssitzungen nach meiner Ansicht eine
Berücksichtigung nicht erfahren sollte. Ich bin oft-
mals Vorsitzender einer Kommission gewesen. Der
Fall ist nie eingetreten, daß jemand mir gesagt hätte,
er möchte zuhören. Man würde vielleicht mit ganz
verschwindenden Ausnahmen ohne weiteres ja sagen.
Wenn ich Vorsitzender einer Kommission wäre, würde
ich sagen: Mit Vergnügen. Aber der Fall ist
niemals eingetreten. Nun liegt die Sache bei unseren
Kommissionen anders wie im Reichstage. Man be-
schließkt in Kommissionen unter Umständen heute,
morgen wieder zusammenzukommen, oder, wie es vor
einigen Tagen gewesen ist, wo in Aussicht genommen
war, eine besondere Sitzung zu haben, die Angelegew
heit gleich in einer Sitzung zu erledigen. Vie
wollen Sie denn da alle Mitglieder der Bürgerschaft
benachrichtigen ? Das hätte gar keinen Zweck und
ist unausführbar. In dieser Beziehung bitte ich Sie,
der Anregung von Herrn Coleman kein Gehör zu
schenten. Aber wenn Herr Coleman sich darauf bt
schränken würde, zu sagen, es möchte den Bürger
schaftsmitgliedern freistehen, sich zu melden, könnte
man dem entgegenkommen, in erweiterter Form
aber nicht. M..;
Dr. Ziehl: Da der Herr Wortführer demnäcst
die Frage wegen der Abendsitung auf die Tages
ordnung setzen will, will ich auch auf den Gegen
stand nicht weiter eingehen. Ich muß nur einet
Ausführung des Herrn Peters durchaus widersprechen,
denn die Erfahrung hat bereits darüber entschieden
daß alles das, was er gesagt hat, unrichtig ist. qu
Hamburg hat man immer Abendssitzungen gehabt, und
haben die Hamburger Großkaufleute nicht ebend
viel zu tun wie die Lübecker? Sie haben es vielleich
noch schwerer, und troßdem versammelt sich die Hh
burger Bürgerschaft mit großem Erfolge m
abends. Die Ausführungen des Herrn Peters sind
also durch die Erfahrung gänzlich widerlegt. ih
Reosenquist: Die Handwerker würden sicher!!
dem Senate sehr dankbar sein, wenn er künftig zj
Bürgerschaftssitungen auf den Abend verlegte. ri
uns ist die Sache so zugeschnitten, daß, wen!
heute zur Kundschaft sagen, man hätte eine, Birfi
schaftssitung, es dann heißt, sie spielen sich wor
als Rentier auf, oder werden es bald so i
gebracht haben. Wir Handwerker müssen tüchtig h;
der Arbeit sein, und sind abends noch Versammluns
vielleicht die Woche fünf, müssen wir erst recht sira
bei der Fahne sein..
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