Full text: Lübeckische Blätter. 1905 ; Verhandlungen der Bürgerschaft. 1905 (47)

.! Laband und Zorn aus. Laband behandelt die ganze rage sehr kurz in einer Anmerkung, in der er sagt: oll die Legislaturperiode im einzelnen Falle ver- verlängert werden, so bedarf es dazu eines Gesetzes, welches den für Verfassungsänderungen aufgestellte Erfordernissen genügt. Besondere Erfordernisse haben wir hier für Verfassungsänderungen nicht, sie könne einfach durch ein Geset, einen Rat- und Bürgerschluß ersolgen. Beide Rechtslehrer nehmen dabei Bezu uf den bekannten Fall in der Reichsgesezgebung ie Herren werden das Gesetz vom 21. Juli 187 ennen, durch das die am 31. August ablaufende egislaturperiode des Reichstags bis zum 31. Dezem er 1870 hinausgeschoben wurde. (Sehr richtig. amals lag allerdings ein sehr wichtiger Anla 77 K 7§ § aftes sehr richtig.) Ich glaube, Sie werden all amit einverstanden sein, daß Sie Ruhe und Zeit ewinnen müssen, um die Vorlage, die jetzt der ürgerausschuß beschäftigt, gehörig prüfen zu könne sehr richtig), damit nicht eins, zwei, drei etwa angenommen wird und wir etwas schaffen, mit dem an bald nachher nicht mehr zufrieden ist. Ich bitte ie deshalb, den heutigen Antrag des Senates an- unehmen. (Bravo.) Pape: Ich kann diese Begründung durchaus nicht anerkennen. Wenn damals zur Zeit des deutsch französischen Krieges die Legislaturperiode verlänger ist, hat das mit der Verlängerung der heutige Mandate absolut nichts zu tun. Wir befinden un jeute doch nicht in einem Kriege, oder meinen Si sich schon in einem Kriege mit der Sozialdemokratie zu befinden? Es ist doch bloß die reine Angst vo den paar Sozialdemokraten, die unter Umständen in die Bürgerschaft gewählt werden könnten, die Si veranlaßt, einem derartigen Angstprodukte zuzustimmen Wortführer Stiller: Herr Pape, ich darf Sie q: hinweisen, daß ein Ausdruck, wie Sie ihn wählen, für ein vom Senate der Bürgerschast vor- E.;; Gesetz nicht angemessen ist. rufe Si dieserhalb zur Ordnung. ö HPape: Ich danke Ihnen. Die Sache lieg derartig, daß ich von meinem Standpunkte aus nich einzusehen vermag, weshalb ich für mich persönli das Mandat verlängern soll. Der Herr Senat kommisssar hat selbst angedeutet, daß die Interessierte ausscheiden könnten, so habe ich seine Worte wenigsten ”rl' s] wachen 46 Migicter ver Bürgecihaßt sid eute der Abstimmung zu enthalten haben, weil sie an der Änderung der Verfassung persönlich inter essiert sind. Wenn die Betreffenden bei der Ab- timmung über die Vorlage den Saal verlassen, würde 10E ) es unmöglich sein, ein derartiges Gesetz zustande zu bringen. Ich bin der Meinung, daß der Bürgereit, wie Sie ihn auf die Verfassung geschworen habet unverbrüchlich zu halten ist und wir in keiner Vess berechtigt sind, die Verfassung rückwärts zu revidiert. Ich halte die ganze Sachlage, wie sie heute vorgelezl ist, nicht für derartig geklärt, um über diesen Ui den ich leisten mußte, ohne jedes Bedenken hinwey kommen zu können. Nun möchte ich eingehen aus einen Artikel, den das Amtsblatt gestern gebrat hat. Ich weiß nicht, ob es der Lübecker Bürgers gestattet ist, auf das Amtsblatt Bezug zu neh aber ich denke, daß ähnlich wie im Reichstage, ni auf den Reichsanzeiger Bezug genommen werden dat es auch hier gestattet ist. In dem Artikel ist gesa worden, daß mit Phrasen keine Gesetze gema! werden könnten. Wir haben in der lezten U sammlung des Bürgerrechtsvereins über die Sache qf sprochen, und der betreffende Artikelschreiber im meiner Ansicht in der Versammlung gewesen. hat es aber nicht der Mühe für wert gehalten odt nicht den Mut gehabt, in ihr eine Lippe zu ricten und fällt nun über uns her. Für uns, die wit W der ganzen Vorlage nichts wissen, die in der Y gründung so dürftig ist wie nur möglich, ist s! schwer, Vorschläge zur Änderung zu machen. 7 wissen von der ganzen Sache gar nichts. Dag vill Material, das in den Kommissionssitzungen besprocht! worden ist, haben die Herren für sich behalten, u wir, die wir außerhalb der Kommission stehen, ris! uns immer wieder sagen, daß die Sachen ohnt .. gehendes Material nicht zu beurteilen sind. können deshalb auch vollständig davon ahjeht Wenn gesagt wird, daß wir nicht den Veruh macht haben, den ziffernmäßig gebrachten Nachwt vor der sozialdemokratischen Gefahr zu widerl so wissen wir von der Gefahr absolut nichts. V haben deswegen auch keine Veranlassung, heute Notgesetz zu beschließen. Wir haben um so we irgend welche Veranlassung dazu, weil wit . Meinung sind, daß die Gefahr absolut nicht handen ist. Dann heißt es in dem Artikel, Schimpfen sei zu allen Zeiten leichter geweset, ' die sachliche Prüfung. Was heißt denn schimp Wenn ich eine Sache ablehne und wenn mat sagt, heißt es, es werde geschimpft und gf Ich darf doch meine Meinung haben, das hat 1 der ständige Herr Senatskommissar zu meier. ; anerkannt. Wie kann da das Amtsblatt schimpfen reden, wenn man seine Ansicht zu druck bringt! Des weiteren wird ausgefühtt, . es eine Demonstration wäre, wenn wit ha würden, wie Herr Heise es ausgeführt hat. jr haben keine Veranlassung zu demonstrieren, s ! I 1 > ') |U ( I ( | n l} I l T! (\ R k ? . i. Y w h V m
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