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Seit 1871 zählen wir nicht mehr zu den armen
Völkern. Der Luxus hat in erschreckender Weise zu-
genommen. Franzosen triumphieren schon über den
Perfall der Sitten, wie er sich ihnen an der Ver-
änderung großstädtischer Schaufenster (im Vergleich
zu der Zeit vor nur zwanzig Jahren) offenbart.
Unter unserer Jugend sind viele, sehr viele, die die
Vergnügungen und Genüsse der Erwachsenen vor-
wegnehmen. Auch in Lübeck!
So verstehe ich also sehr wohl, daß es im Geiste
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Konsequenz würde aber sein, sie auch mög-
lichst früh ins sexuelle Leben einzuführen.
Es handelt sich in unseren Betrachtungen eben
nicht um ausgereifte Männer und Frauen, die an
hehren Kunstwerken sich erheben und veredeln können,
sondern um Kinder bis zu 14 und 15 Jahren in
den Volksschulen, um die etwas älteren in den
höheren Schulen. Die Summe der Erlebnisse ist
bei allen diesen aber noch gering, der Gefühlsinhalt
beschräntt. Demgemäß kann es sich nur um ein
bescheidenes Maß von Kunsterziehung handeln,
das die Schule den Kindern mitgeben kann; aber
gerade weil es der Natur der Sache nach nur solch
bescheidenes Maß sein kann, berührt es mich so un-
angenehm, wenn Dinge, die mir einige meiner alten,
längst verstorbenen Lehrer schon boten, mit Emphase
als ein neues Evangelium verkündet werden.
Es wäre ein schönes Ergebnis der Bewegung,
wenn sie erreichte, daß dasjenige wirklich Gute, was
[mige Lehrer in bezug auf Kunsterziehung schon
lange getan haben, von allen getan würde: z. B:
Begeisterung zu wecken bei einem Gedichte, das nicht
über den Horizont der Schüler geht. Ich
sürchte aber, wer das nicht schon gekonnt hat, wird
auch steril bleiben in dieser Beziehung, selbst wenn
er sich noch so viele Schlagworte aneignet. Ich
gebe auch gern zu, daß auf manchen Gebieten schon
viel Segen gestiftet ist, vor allem im Zeichnen.
_ Aber gerade was die beiden letzen Redner an-
führten, bestärktt mich in der Auffassung, daß nicht
ter rechte Mann da ist, der die Bewegung steuert.
elbst Herr Direttor Lichtwark scheint mir nicht
mehr start genug zu sein, die Geister zu lenken, die
c ries. Bei dem Lobe der Kinder-Opernvorstellung
P: ich mich der Erinnerung an die Erzählungen
tom Geheul des römischen Pöbels nach den
eenses nicht entschlagen.
ji Wenn die Bewegung für Kunsterziehung dazu
sihrt, daß, um nur weniges hervorzuheben, der arme
j ann sich schlichte Föhrenholzmöbel kauft statt der
pgbigwvornehmen Sachen, die er jeßt zu kaufen
egt; wenn die Bauleute endlich aufhören, uns
mit billigem Zementputz Quadersteine vorzutäuschen;
wenn Säulen (die doch zum Tragen bestimmt sind)
nicht mehr nachträglich aus Zement an das Haus
gekleistert werden; wenn es in diesen nicht verun-
zierten Häusern Menschen geben wird, die ihre
Mauttersprache hübschklingend sprechen und auch ein
Gedicht erquicklich vortragen können; wenn die Haus-
frau imstande sein sollte, sich ein Muster selbst zu
entwerfen; wenn die Bestrebungen gar die Frage
lösen hülfen, wie einerseits falsche Prüderie und
Heuchelei in sexuellen Dingen aus der Welt geschafft
werden könnte, wie andererseits Zuchtlosigkeit ver-
mieden werden könnte: dann wollen wir die Be-
strebungen der „Kunsterziehung“ hoch preisen. Wenn
aber die Jugend noch mehr als jetzt schon lernt,
unverstandene Redensarten nachzuplappern
und sich mit hohlen Worten breit zu machen; wenn
gar Sinnlichkeit und Begehrlichkeit vorzeitig erregt
werden und Weichlichkeit genährt wird, dann, meine
h ;z::% wird die Bewegung mehr Unheil als Gutes
tiften. t
Handarbeitsunterricht
und Handarbeitslehrerinnen.
In der Besprechung des Handarbeitsunterrichts, die
der Verein für Schulgesundheitspflege am Mittwoch
den 29. Nov. veranstaltete, wurden die Fragen, die
sich aus dem vorhergegangenen Vortrag entwickelt
hatten, zusammengestellt und nach Abstimmung be-
antwortet. Es wurde fast einstimmig gewünscht, daß
aus erziehlichen und praktischen Gründen der Hand-
arbeitsunterricht in den höheren und Volks-Mädchen-
schulen nicht fallen darf und auch keine Einschränkung
desselben sich notwendig zeigt. Dagegen ergab sich,
daß die Anforderungen, die dieser Unterricht jett
stellt, in manchem einfacher und praktischer eingerichtet
werden könnten. Eine Dame zeigte Proben von
ausgeführten Gegenständen und Schnittmuster dazu,
die jedoch von den Handarbeitslehrerinnen verworfen
wurden, da sie ihnen nicht zum Unterrichtsgegenstand
geeignet vorkamen. Hierzu möchte ich mir einige
Vorschläge erlauben.
Kein Unterricht, auch nicht das Zeichnen, ist so
persönlich durchzuführen, wie die Handarbeitsstunde,
in keinem kann so wenig, ja fast gar nichts, der
Schülerzahl vom Katheder herab gelehrt werden, wie
hierbei. Alles beruht auf der Erklärung an jedem
einzelnen Arbeitsstück, und diese Erklärung ist immer
von neuem nötig, je weiter das Stück vorschreitet.
Eine Lehrerin vermag keine sechs Schülerinnen, die
Neues lernen, dauernd in Tätigkeit zu halten, da sie
fortwährend bald der einen bald der andern zu