Full text: Lübeckische Blätter. 1905 ; Verhandlungen der Bürgerschaft. 1905 (47)

731 hung" wach. . noch Jlieder Henuß n eit ag ~ schule. anken, ungelt vierter ' ärm- äßlich, n den )a er- j zu chüler seien ihlten r be- m ~ abe." auch n ich iruietr i;chaft Fs ist j nit ereits t ist zelhst eine aus 1 fich uchet! als en it !, hei , her t. F ihre 1do ? Aus zeiell rretl tigstt ver isse ichet tet Seit 1871 zählen wir nicht mehr zu den armen Völkern. Der Luxus hat in erschreckender Weise zu- genommen. Franzosen triumphieren schon über den Perfall der Sitten, wie er sich ihnen an der Ver- änderung großstädtischer Schaufenster (im Vergleich zu der Zeit vor nur zwanzig Jahren) offenbart. Unter unserer Jugend sind viele, sehr viele, die die Vergnügungen und Genüsse der Erwachsenen vor- wegnehmen. Auch in Lübeck! So verstehe ich also sehr wohl, daß es im Geiste ttt. K § SU HU Ut Dis Konsequenz würde aber sein, sie auch mög- lichst früh ins sexuelle Leben einzuführen. Es handelt sich in unseren Betrachtungen eben nicht um ausgereifte Männer und Frauen, die an hehren Kunstwerken sich erheben und veredeln können, sondern um Kinder bis zu 14 und 15 Jahren in den Volksschulen, um die etwas älteren in den höheren Schulen. Die Summe der Erlebnisse ist bei allen diesen aber noch gering, der Gefühlsinhalt beschräntt. Demgemäß kann es sich nur um ein bescheidenes Maß von Kunsterziehung handeln, das die Schule den Kindern mitgeben kann; aber gerade weil es der Natur der Sache nach nur solch bescheidenes Maß sein kann, berührt es mich so un- angenehm, wenn Dinge, die mir einige meiner alten, längst verstorbenen Lehrer schon boten, mit Emphase als ein neues Evangelium verkündet werden. Es wäre ein schönes Ergebnis der Bewegung, wenn sie erreichte, daß dasjenige wirklich Gute, was [mige Lehrer in bezug auf Kunsterziehung schon lange getan haben, von allen getan würde: z. B: Begeisterung zu wecken bei einem Gedichte, das nicht über den Horizont der Schüler geht. Ich sürchte aber, wer das nicht schon gekonnt hat, wird auch steril bleiben in dieser Beziehung, selbst wenn er sich noch so viele Schlagworte aneignet. Ich gebe auch gern zu, daß auf manchen Gebieten schon viel Segen gestiftet ist, vor allem im Zeichnen. _ Aber gerade was die beiden letzen Redner an- führten, bestärktt mich in der Auffassung, daß nicht ter rechte Mann da ist, der die Bewegung steuert. elbst Herr Direttor Lichtwark scheint mir nicht mehr start genug zu sein, die Geister zu lenken, die c ries. Bei dem Lobe der Kinder-Opernvorstellung P: ich mich der Erinnerung an die Erzählungen tom Geheul des römischen Pöbels nach den eenses nicht entschlagen. ji Wenn die Bewegung für Kunsterziehung dazu sihrt, daß, um nur weniges hervorzuheben, der arme j ann sich schlichte Föhrenholzmöbel kauft statt der pgbigwvornehmen Sachen, die er jeßt zu kaufen egt; wenn die Bauleute endlich aufhören, uns mit billigem Zementputz Quadersteine vorzutäuschen; wenn Säulen (die doch zum Tragen bestimmt sind) nicht mehr nachträglich aus Zement an das Haus gekleistert werden; wenn es in diesen nicht verun- zierten Häusern Menschen geben wird, die ihre Mauttersprache hübschklingend sprechen und auch ein Gedicht erquicklich vortragen können; wenn die Haus- frau imstande sein sollte, sich ein Muster selbst zu entwerfen; wenn die Bestrebungen gar die Frage lösen hülfen, wie einerseits falsche Prüderie und Heuchelei in sexuellen Dingen aus der Welt geschafft werden könnte, wie andererseits Zuchtlosigkeit ver- mieden werden könnte: dann wollen wir die Be- strebungen der „Kunsterziehung“ hoch preisen. Wenn aber die Jugend noch mehr als jetzt schon lernt, unverstandene Redensarten nachzuplappern und sich mit hohlen Worten breit zu machen; wenn gar Sinnlichkeit und Begehrlichkeit vorzeitig erregt werden und Weichlichkeit genährt wird, dann, meine h ;z::% wird die Bewegung mehr Unheil als Gutes tiften. t Handarbeitsunterricht und Handarbeitslehrerinnen. In der Besprechung des Handarbeitsunterrichts, die der Verein für Schulgesundheitspflege am Mittwoch den 29. Nov. veranstaltete, wurden die Fragen, die sich aus dem vorhergegangenen Vortrag entwickelt hatten, zusammengestellt und nach Abstimmung be- antwortet. Es wurde fast einstimmig gewünscht, daß aus erziehlichen und praktischen Gründen der Hand- arbeitsunterricht in den höheren und Volks-Mädchen- schulen nicht fallen darf und auch keine Einschränkung desselben sich notwendig zeigt. Dagegen ergab sich, daß die Anforderungen, die dieser Unterricht jett stellt, in manchem einfacher und praktischer eingerichtet werden könnten. Eine Dame zeigte Proben von ausgeführten Gegenständen und Schnittmuster dazu, die jedoch von den Handarbeitslehrerinnen verworfen wurden, da sie ihnen nicht zum Unterrichtsgegenstand geeignet vorkamen. Hierzu möchte ich mir einige Vorschläge erlauben. Kein Unterricht, auch nicht das Zeichnen, ist so persönlich durchzuführen, wie die Handarbeitsstunde, in keinem kann so wenig, ja fast gar nichts, der Schülerzahl vom Katheder herab gelehrt werden, wie hierbei. Alles beruht auf der Erklärung an jedem einzelnen Arbeitsstück, und diese Erklärung ist immer von neuem nötig, je weiter das Stück vorschreitet. Eine Lehrerin vermag keine sechs Schülerinnen, die Neues lernen, dauernd in Tätigkeit zu halten, da sie fortwährend bald der einen bald der andern zu
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