Full text: Lübeckische Blätter. 1905 ; Verhandlungen der Bürgerschaft. 1905 (47)

10%. nantt und ingen chtet. Weise Weise bnisse 1905 wie ldung rag 7 640 7 763 [ 912 1 956 z 950 z221 und [weise und lichen 1 von ionen aus schtet hrend ungett ischet unter ] und Matt ,k die jrund neuet ) dies s ist ahrel! "t zl Lübeck in einem englischen Reisebericht des 17. Jahrhunderts. Robert Bargrave , der Verfasser dieses Berichts, wurde 1628 oder 1629 als Sohn des Dean von Canterbury geboren und bezog im Alter von 14 Jahren die Universität Oxford. Nach dreijährigem Studium wandte er sich dem Kaufmannsstande zu und nahm eine Stellung in einem englischen Hause in Konstantinopel an. Im April 1646 verließ er England. Er reiste bis Smyrna zur See und von da mit einer Karawane durch Kleinasien. Im Oktober 1647 kam er in Konstantinopel an und trat hier in die Handlung des Kaufmanns James Modyford ein. Modyford war Mitglied der Levante- Geselischaft, einer privilegierten englischen Handels- gesellschaft. Fast fünf Jahre hielt Bargrave sich hier auf. Am 9. September 1652 trat er mit seinem Herrn und Richard Nevett die Heimreise an. Diese sührte ihn durch die Balkanhalbinsel und Moldau nach Jasjy und dann über Czernowit, Lemberg und Thorn nach Danzig. Hier mieteten sie am 18. Januar 1653 einen schönen bequemen Wagen, der sie über Stettin, Rostoct, Wismar, Grevesmühlen und Lübeck nach Hamburg brachte. Nach sechstägigem Aufenthalt fuhren sie über Bremen, Amsterdam, Haag und Antwerpen weiter nach Dünkirchen. Am 13. März 1653 traf Bargrave wieder in England ein. Im folgenden Jahre unternahm er wiederum, vermutlich im Auftrage der Levante-Gefsellschaft, eine Reise durch Spanien, Italien, Westdeutschland und Holland. Über diese Reisen hat Bargrave Berichte nieder- geschrieben, die sich handschriftlich in der Bodleian Library zu Oxford befinden. Die Rückreise von Konstantinopel ist dargestellt in „A Narration ok the Journey from Constantinople to Dunkirke ouerland made by Mr. James Modytord Mr. Rich. Nevett & mee Robert Bargraue.“ Herr Oberlehrer Dr. A. Rode, der in den Jahren 1893 bis 9% am hiesigen Katharineum tätig war, hat sih im Jahre 1904 der Mühe unterzogen, von . Abschnitt, der die Reise von Thorn bis zur andung in England enthält, Absschrist zu nehmen und diesen sodann zugleich mit einer Abhandlung „Robert Bargrave, ein englischer Reisender des XVI. Jahrhunderts," veröffentlicht (in der Beilage zum 13. Jahresbericht der Oberrealschule und Real- ihule in Eimsbüttel zu Hamburg. Schuljahr 1904— 1h06. Hamburg 1906). Über Libet schreibt argrave hiernach folgendes: Am 2. Februar (1653) kamen wir in Lübeck an und blieben den nächsten Tag dort, um die Stadt 71 7 1 | besser in Augenschein nehmen zu können. Lübeck ist eine Hansestadt, vom Kaiser beschirmt; doch wird deswegen weder Schoß bezahlt, noch gibt es Appellation, wie in Danzig an den König von Polen. Ich halte es für viel größer als Danzig; die Gebäude sind nicht so schön, aber die Straßen breiter und ganz sonderbar lang, gerade und trocken. Es wird von einem tiefen Fluß durchschnitten, in welchem alle Schiffe, welche nicht über zehn Fuß tief gehen, innerhalb der Festungswerke liegen können und frei ein- und auslaufen. Seine Größe und seine Aus- dehnung genügen, um Tausende von ihnen aufzu- nehmen, so daß die Welt fraglos keinen besseren Hafen enthält. Über hundert Schiffe gehören der Stadt. .Die Befestigungen sind nicht so kunstvoll wie die von Danzig, übertreffen sie aber dennoch dadurch, daß sie eine niedrige Grenzmauer mehr haben, und durch den Umfang der inneren Schanzen. Es sind dort drei Tore beim Eingang und drei heim Ausgang der Stadt und bei jedem eine Zug- brücke. Von einer Schanze zur andern sind ge- wölbte unterirdische Gänge, um Verstärkungen heran- zuschaffen. Was in der Stadt sehr bemerkenswert ist, ist erstens ihr Zeughaus, welches es nach Berichten mit dem Danziger aufnehmen kann; es war aber damals Reisenden nicht erlaubt, es zu besehen, wegen des Kongresses, der hier von dreizehn verschiedenen Gesandten verschiedener Nationen über eine Aus- söhnung zwischen den Polen und Schweden abge- halten wurde. Zweitens das Rathaus, und darin hauptsächlich ein Raum, dessen Getäfel alles ein- gelegte Arbeit und seltene Bilder waren, das über zwanzig Jahre Arbeit kostete. Darunter ein statt- sicher Keller, in dem wir verkehrten und von Lübeck freigemacht wurden. Drittens die Kirchen, an Zahl nahezu vierzig. Die Hauptkirchen sind der Dom, St. Marien und St. Petri. In der ersten sind herrliche Orgeln und eine Uhr, welche, wenn es schlägt, die Statue der Jungfrau Maria das Jesus- kind küssen und St. Petrus seinen Schlüssel fallen und wieder aufnehmen läßt, und noch verschiedene andere Bewegungen. Hier sind auch mehrere schöne Grabmäler. Unter ihnen das einer Frau, welche bei ihrem Sohne lag (anstatt ihm ihre Magd zu geben, welche sie ihm versprochen hatte) und von ihm eine Tochter hatte. Diese verheimlichte sie, zog sie unbe- kannt auf und vermählte sie dann später mit ihm. Und alle drei liegen hier in einem blutschänderischen Grabe. Nur durch die bewundernswerte Vorsehung Gottes konnte dieses endeckt werden, der das Weib mit Schrecken und Angst plagte, ihr vor ihrem Tode Schlangen aus dem Mund kriechen ließ und sie so bewog, die Wahrheit zu bekennen. Und da sind nun über ihnen diese Worte eingegraben:
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