Full text: Lübeckische Blätter. 1905 ; Verhandlungen der Bürgerschaft. 1905 (47)

715 [tnisse lassen, chicht Herr < dit Dent ) und 'ebens, sollen, ; als. ersten ktische n aus Nuyen hs. ;. und der it ) von ) eint ründet haben. (-Ein jherige z wäte r und Ideal rzählt [ vol Lade, h eib ÿardt ) jede 1zuih jeunl zaltelt is si ur! uldet .rtatd z dell seet enden Aus ! egenl „let M qnl u bereitgehalten werden. Das ist aber nur möglich, yenn die Tabakskasse der Reisekasse etwas borgen hmn, d. h. wenn beide unter gemeinsamer Verwal- {ung stehen; denn jeder einzelne Konservator hält naturgemäß sein Gebiet für das wichtigste, wenn niht gar für das einzig wichtige, und gönnt den qdern nichts. Wohl ist es wahr, was Nr. 831 hetonte: daß seinerzeit selbst die Zusammenfassung der sämtlichen Summen, die für unser Museum zur Perfügung stehen, nicht genügt hätten, um ersiklassige Stücke wie Wandverkleidungen zu retten, oder wie jenen Rostocter Pokal, den neulich ein Hamburger mir gegenüber den „Lübecker Schandfleck“ nannte. Aber wenn in solchem Fall die private Wohltätigkeit vder der Staat um Hilfe angegangen werden muß, jo ist es doch immer ein Unterschied, ob das Museum sagen kann: so und so viel Hundert oder Tausend liegen dafür bereit, wir brauchen den und den Zu- shuß — oder ob es sagt: wir haben nichts, Ihr müßt alles tun. Aber das ist nur e in Grund. Es muß eine Persönlichkeit da sein, die die Verantwortlichkeit für den ganzen Betrieb trägt, und zwar nicht im „Nebenamte." Sonderbar! Krankenhäuser, Schlacht- häuser, Zuchthäuser, Wasser- und Beleuchtungswerke, alles hat seine speziellen Verwalter; das Museum tber, das soll so nebenbei besorgt werden können. Man scheint gar keine Ahnung zu haben, wie viel und wie konzentrierte Arbeit eigentlich erforderlich ist, um größere, beständig wachsende Sammlungen ju ordnen und aufzustellen. Nr. 831 fühlt sich bei der jezigen Sechsteilung ganz wohl und ruft triumphierend: durch die Schabbel-Stiftung werden U lter voc ; r tet! lz pts tu; a .Musterhaus U. uus s muß die Möglichkeit estchen, besonders geeignete Stücke aus den kunst- Jewerblihen und Kunstsammlungen dorthin zu iberführen und gelegentlich auszuiauschen, ohne aß bureaukratische Schwierigkeiten nnd Reibereien möglich sind. Wenn Nr. 831 sagt, in größeren Museen seien die Einzelgebiete gleichfalls getrennt, z ij das etwas ganz anderes: dort steht jeder Jeamte mit seiner vollen Kraft im Museum und fit zur Hälfte oder zu drei Vierteln in andern rufen; nur die Größe des Betriebs erfordert dort lnehrere Arbeiter, und das ergibt dann eine gewissse ’[rbeitsteilung. Der Übergang von Sammlungen, ie durch Vereine zusammengebracht und im Ehren- f; oder von Kommissionen verwaltet wurden, zu sidtischen oder staatlichen Museen mit selbständigen zenten vollzieht sich oder hat sich in allen Groß- itt; vollzogen. Und wir Lübecker wollen doch so urchtbar gern eine Großstadt sein! Eine Kritik der Erwerbungen aus den letzten Jahren liegt mir fern; ich wende mich gegen das bisherige System, das fast mit Notwendigkeit zur Anschaffung von allerlei „Kram“ verleitet. Allein in einem Punkte möchte ich Nr. 1116 noch be- sonders beitreten: das lübeckische Museum darf nicht, wie ein hauptstädtisches, ein universales Museum sein wollen. Es muß ein lübisches Mujeum sein in allen seinen Teilen, d. h. einerseits weniger, anderseits mehr als etwa ein preußisches Provinzialmuseum. Museen sind dazu da, zu er- halten und das Erhaltene zu zeigen; und soweit Lübeck, trotz aller Sünden des neunzehnten Jahr- hunderts (wir leben noch immer im neunzehnten), reicher ist an altem Besitz als mancher ganze Gau, kann auch unser Museum eine hervorragende Stelle einnehmen. Aber es muß sich nicht in Nebendingen verzetteln. Ausländisches von Interesse kommt ja dennoch durch Schenkungen reichlich herein und solche Schenkungen haben einen ganz andern Be- ziehungswert als Gekauftes: sie geben eine Illustra- tion von persönlichen und Handelsbeziehungen, sie sind Zeichen internationaler Kultur in den Familien unserer Handelsstadt. Als staatliche und wissenschaft- liche Anstalt indessen soll das Museum eine vater- städtische Bildungsstätte sein, kein beliebiges Raritäten- fabinett. Es ist ein Fehler aller Museen, daß sie zu viel aufstapeln; bei uns scheint man sich auf diesen Fehler noch etwas zugute zu tun. Und diesem Zuviel steht ein Zuwenig gegenüber. Natürlich sind für wenig Groschen nur Kleinigkeiten zu haben. Der Staat muß größere Mittel hergeben. Wir dürfen nichts Bedeutendes mehr aus Lübeck herauslassen! Für wichtige Ankäufe muß immer Geld zu beschaffen sein. Auch muß der Leiter des Museums eine Kasse für kleinere Umbauten, für größere Ausstellungen, für notwendige Reisen ohne weiteres zur Verfügung haben. Faßt er die sämt- lichen, nicht naturhistorischen Abteilungen in einer Hand zusammen, so wird sich alles reichlich ein- bringen; man muß disponieren können, dann kann man auch haushalten. Nr. 831 scheint allerdings die Pflicht des Staates gegenüber dem Mufseum überhaupt nicht sehr ernst zu nehmen. Das Museum ist ihr immer noch eine Art Luzus, für den die wohltätigen Privatleute aufkommen sollee. Und so s|pricht Rr. 831 auch noch einen sehr charakteristischen „Wunsch“ aus, den nach einer „Kunsthalle,“ durch deren Schenkung ein hochherziger Sohn unfserer Stadt setzen Namen ein unvergängliches Andenken ichern soll. fich Offen gestanden: ich hosse, daß der imaginäre Hochherzige sich etwas anderes ausdenken wird.
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