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bereitgehalten werden. Das ist aber nur möglich,
yenn die Tabakskasse der Reisekasse etwas borgen
hmn, d. h. wenn beide unter gemeinsamer Verwal-
{ung stehen; denn jeder einzelne Konservator hält
naturgemäß sein Gebiet für das wichtigste, wenn
niht gar für das einzig wichtige, und gönnt den
qdern nichts. Wohl ist es wahr, was Nr. 831
hetonte: daß seinerzeit selbst die Zusammenfassung
der sämtlichen Summen, die für unser Museum zur
Perfügung stehen, nicht genügt hätten, um ersiklassige
Stücke wie Wandverkleidungen zu retten, oder wie
jenen Rostocter Pokal, den neulich ein Hamburger
mir gegenüber den „Lübecker Schandfleck“ nannte.
Aber wenn in solchem Fall die private Wohltätigkeit
vder der Staat um Hilfe angegangen werden muß,
jo ist es doch immer ein Unterschied, ob das Museum
sagen kann: so und so viel Hundert oder Tausend
liegen dafür bereit, wir brauchen den und den Zu-
shuß — oder ob es sagt: wir haben nichts, Ihr
müßt alles tun.
Aber das ist nur e in Grund. Es muß eine
Persönlichkeit da sein, die die Verantwortlichkeit für
den ganzen Betrieb trägt, und zwar nicht im
„Nebenamte." Sonderbar! Krankenhäuser, Schlacht-
häuser, Zuchthäuser, Wasser- und Beleuchtungswerke,
alles hat seine speziellen Verwalter; das Museum
tber, das soll so nebenbei besorgt werden können.
Man scheint gar keine Ahnung zu haben, wie viel
und wie konzentrierte Arbeit eigentlich erforderlich
ist, um größere, beständig wachsende Sammlungen
ju ordnen und aufzustellen. Nr. 831 fühlt sich bei
der jezigen Sechsteilung ganz wohl und ruft
triumphierend: durch die Schabbel-Stiftung werden
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.Musterhaus U. uus s muß die Möglichkeit
estchen, besonders geeignete Stücke aus den kunst-
Jewerblihen und Kunstsammlungen dorthin zu
iberführen und gelegentlich auszuiauschen, ohne
aß bureaukratische Schwierigkeiten nnd Reibereien
möglich sind. Wenn Nr. 831 sagt, in größeren
Museen seien die Einzelgebiete gleichfalls getrennt,
z ij das etwas ganz anderes: dort steht jeder
Jeamte mit seiner vollen Kraft im Museum und
fit zur Hälfte oder zu drei Vierteln in andern
rufen; nur die Größe des Betriebs erfordert dort
lnehrere Arbeiter, und das ergibt dann eine gewissse
’[rbeitsteilung. Der Übergang von Sammlungen,
ie durch Vereine zusammengebracht und im Ehren-
f; oder von Kommissionen verwaltet wurden, zu
sidtischen oder staatlichen Museen mit selbständigen
zenten vollzieht sich oder hat sich in allen Groß-
itt; vollzogen. Und wir Lübecker wollen doch so
urchtbar gern eine Großstadt sein!
Eine Kritik der Erwerbungen aus den letzten
Jahren liegt mir fern; ich wende mich gegen das
bisherige System, das fast mit Notwendigkeit zur
Anschaffung von allerlei „Kram“ verleitet. Allein
in einem Punkte möchte ich Nr. 1116 noch be-
sonders beitreten: das lübeckische Museum darf
nicht, wie ein hauptstädtisches, ein universales
Museum sein wollen. Es muß ein lübisches
Mujeum sein in allen seinen Teilen, d. h. einerseits
weniger, anderseits mehr als etwa ein preußisches
Provinzialmuseum. Museen sind dazu da, zu er-
halten und das Erhaltene zu zeigen; und soweit
Lübeck, trotz aller Sünden des neunzehnten Jahr-
hunderts (wir leben noch immer im neunzehnten),
reicher ist an altem Besitz als mancher ganze Gau,
kann auch unser Museum eine hervorragende Stelle
einnehmen. Aber es muß sich nicht in Nebendingen
verzetteln. Ausländisches von Interesse kommt ja
dennoch durch Schenkungen reichlich herein und
solche Schenkungen haben einen ganz andern Be-
ziehungswert als Gekauftes: sie geben eine Illustra-
tion von persönlichen und Handelsbeziehungen, sie
sind Zeichen internationaler Kultur in den Familien
unserer Handelsstadt. Als staatliche und wissenschaft-
liche Anstalt indessen soll das Museum eine vater-
städtische Bildungsstätte sein, kein beliebiges Raritäten-
fabinett. Es ist ein Fehler aller Museen, daß sie
zu viel aufstapeln; bei uns scheint man sich auf
diesen Fehler noch etwas zugute zu tun.
Und diesem Zuviel steht ein Zuwenig gegenüber.
Natürlich sind für wenig Groschen nur Kleinigkeiten
zu haben. Der Staat muß größere Mittel hergeben.
Wir dürfen nichts Bedeutendes mehr aus Lübeck
herauslassen! Für wichtige Ankäufe muß immer
Geld zu beschaffen sein. Auch muß der Leiter des
Museums eine Kasse für kleinere Umbauten, für
größere Ausstellungen, für notwendige Reisen ohne
weiteres zur Verfügung haben. Faßt er die sämt-
lichen, nicht naturhistorischen Abteilungen in einer
Hand zusammen, so wird sich alles reichlich ein-
bringen; man muß disponieren können, dann kann
man auch haushalten.
Nr. 831 scheint allerdings die Pflicht des
Staates gegenüber dem Mufseum überhaupt nicht
sehr ernst zu nehmen. Das Museum ist ihr immer
noch eine Art Luzus, für den die wohltätigen
Privatleute aufkommen sollee. Und so s|pricht
Rr. 831 auch noch einen sehr charakteristischen
„Wunsch“ aus, den nach einer „Kunsthalle,“ durch
deren Schenkung ein hochherziger Sohn unfserer
Stadt setzen Namen ein unvergängliches Andenken
ichern soll.
fich Offen gestanden: ich hosse, daß der imaginäre
Hochherzige sich etwas anderes ausdenken wird.