Full text: Lübeckische Blätter. 1905 ; Verhandlungen der Bürgerschaft. 1905 (47)

701 Auch ist solchen zemdchen, ür kleine esonderen jen. Die rm kann Interricht, ; Größen [en, durch pier. Für zt geübte sich selbst hat dann on nötige rüher im- bedeutende ; erscheint ache, daß ; sind, je tand nicht egenstände wir den feit etwas besonders, igfaltigkeit edes Kind anfertigen, er großet hrerin uw 1 auch der erer Hand finden, det [ehrerintet des Untet Novenbet stinenschult rheitsunttt c< mit de andarbeitt! chränken? aller inttt Lübet. ; prof]! des Haustt jn ter esjel 1 (Eintritt Schule in nfolge det Jülle von Vorträgen, welche gerade im Anfange dieses Winters veranstaltet werden, war der Besuch nur näßig, was in anbetracht des guten Zweckes sehr zu bedauern ist. Der Redner, welcher sich über Land und Leute auf einer längeren Reise durch eigene Anschauung unterrichtet hatte, gab zunächst eine Schilderung der heutschen Besiedelung im Kaplande und in den Buren- republiken. Er betonte, daß dort der deutsche Bauer feine kolonisatorische Befähigung dadurch bewiesen habe, daß es ihm zum Teil unter den schwierigsten Be- dingungen gelungen sei, das Land urbar zu machen und zu Wohlstand zu gelangen. Eingehend sprach er über die deutschen Schulen, deren Fortbestehen auf dem Lande jetzt durch die staatliche Unterstützung ge- jährdet würde. Für jedes englische Pfund, welches die Gemeinde aufbringe, werde eine staatliche Unter- süßung in derselben Höhe gewährt. Bedingung sei hierfür, daß die Unterrichtssprache englisch sei. Dem deutschen Unterricht werden nur wenige Stunden ein- geräumt. Infolge des Burenkrieges habe das Deutsch- tum in Südafrika einen starken Aufschwung genommen, und infolge engen Zusammenschlusses aller Kräfte hätten die Deutschen in den größeren Städten, z. B. in Kap- stadt und Johannesburg, ihre Schulen von dem eng- lischen Einfluß frei erhalten. Auch auf dem Lande ei dieselbe Bewegung vorhanden. Aber die Not nach )em Kriege sei überall groß, und darum sei es Pflicht des Mutterlandes, hier helfend einzugreifen, bis sich der Wohlstand der Bedrängten wieder gehoben habe. Die Kirche allein sei nicht imstande, die Ver- ‘ngländerung des Deutschtums aufzuhalten. Die Schule jei der stärkere Faktor. Eine Generation, die nicht mehr Deutsch verstände, werde auch nicht mehr in die sürchen gehen, in denen Deutsch gepredigt werde. Man wende nicht ein, daß die Anzahl der Deutschen im englischen Südafrika, 35000 Seelen, eine zu ge- ringfügige sei, um auf ihre Erhaltung einen besonderen Vert zu legen. Bei der dünnen Bevölkerung in Süd- ifrika und bei den regen Wechselbeziehungen zwischen dem deutschen und englischen Südafrika sei auch eine an ßahl geringe, aber sich ihres Volkstums bewußte deutsche sevilkerung von der größten Bedeutung für die Zu- unft des afrikanischen Erdteils. .. An den Vortrag schloß sich die Vorführung einer Hülle von Lichtbildern aus dem Kapland, Natal, den ehemaligen Burenstaaten und aus Deutschostafrika. Die Aufnahmen waren von dem Vortragenden selbsi ge- [ct. Besonderes Interessse erregten die Bilder von %s Leichenzuge des Präsidenten Paul Krüger, welchem r Redner beigewohnt hatte. V Nach dem Vortrage fand ein Herrenabend statt. je seinen vielen Reiseerlebnissen, auch von der Tätig- eit des heiligen Bureaukratius in unserer ostafrika- nischen Kolonie gab Herr Professsor Samassa mit vor- züglicher Laune noch manches zum Besten. Ihm sssei auch an dieser Stelle der herzlichste Dank der Orts- gruppe ausgesprochen. 1001. []. Abend der Literarischen Gesellschaft zu Lübeck. Herr Marcell Salzer vermittelte dem sehr zahl- reich erschienenen Publikum die Bekanntschaft ver- schiedener österreichischer Dichter. Zuerst brachte er eine Novellette von Marie von Ebner-Eschenbach. Die Dichterin zeichnet hier mit idealisierender Hand die Regungen einer Kindesseele. Es ist ein kleines, sorgfältig ausgemaltes psychologisches Gemälde, das uns ein Beispiel der liebevollen, heiteren, anschauenden Art der Erzählerin gibt. Herr Marcell Salzer nuancierte die kleine Erzählung in seiner be- kannten scharf charakterisierenden Weise. Doch wäre der warme und so zarte Ton des Werkes aus einem einfachen Vortrage vielleicht edler herausgeklungen. Weit besser paßte die Vortragskunst des Künstlers zu den humoristischen und satirischen Stücken. Ganz vorzüglich war vor allem die Rezitation der graziösen Pikanterie Arthur Schnitzlers „Weihnachtseinkäufe,“ eines der leichten Einakter aus dem Anatolzyklus. Die Figuren dieses lächelnden Werkchens sind sicher, doch mit weicher Hand umrissen, liebenswürdiger Spott klingt hindurch und nur zuweilen spürt man einen etwas wärmeren Hauch. Herr Salzer traf den Ton dieses Wortgeplänkels ausgezeichnet. Durchweg als sicher seine Wirkung treffender Humorist zeigte er sich in der ziemlich grotesken Satire von Schönherr und in Hermann Bahrs Humoreske ,Die schöne Frau.“ Diese letztere ist freilich für die nicht gerade überwältigende Schluß, pointe etwas zu lang ausgesponnen. Ein munteres Lachen lösten die kräftigen Dialektstückchen Peter Roseggers aus, besonders die Geschichte des Bauers, dem der Pfarrer den Till Eulenspiegel als erbauliche Lektüre anvertraut und der die Schwänke des mittel- alterlichen Spaßvogels treu und bieder für Gottes Wort liest. In der Mitte des Vortrages standen Hugo von Hoffmannsthal und Hugo Salus, sowie Julius Jakob Davids mit einem düsteren Situationsgemälde, jeden- falls hervorgewachsen aus der schwarzen Stimmung eines hoffnungslosen Pessimismus". Von Hoffmannsthal gab der Vortragende einige kleinere Iyrische Gedichte und war bemüht, in ihnen zu zeigen, wie der Dichter bestimmte Bilder und Stimmungen durch Wahl und Stellung der Worte und Vokale besonders eindrucksvoll in der Vorstellung hervorrufen will. Die Gedichte von Hugo Salus
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.