Full text: Lübeckische Blätter. 1905 ; Verhandlungen der Bürgerschaft. 1905 (47)

6 21 hat, scher ganz chtet, hier daß flage ß es egen errn lIbst, j F t ich über ließt: rauen ellt." ) joll > Be- fgabe, ganz ) die glich, nund- t, jo Vor- ndern nach wohl ahren ' nur ndern Ik die mund Dazll t wie 1einen z jich Vor- ist die kinder utende mänl Linie „zun rauel, ‘gkeit Theater und Musik. stadthallentheater. Der Troubadour. Oper von Verdi. (23. Oktober.) Als Graf Luna gastierte am Montag Herr mil Del Ley. Was wir von dem Sänger in den eßten beiden Akten hörten, konnte für ihn einnehmen. Db die ssympathische und gut durchgebildete Stimme lerdings kräftig genug ist, auch größeren Aufgaben ge- recht zu werden, möchten wir nicht ohne weiteres aus- jprechen. Vielleicht bietet die Direktion Gelegenheit, noch einen Bewerber um dieses wichtige Fach zu hören. Jm übrigen stand die Vorstellung auf einem höheren Niveau als die Erstaufführung der Oper, wenn auch der Chor im dritten Aufzug immer noch nur wenig mehr als alles zu wünschen übrig ließ. Erstes Sinfoniekonzert. (21. Oktober.) Mit einem der gewaltigsten Werke aus dem reichen Gebiete der ssinfonischen Literatur, Beethovens C-moll- Sinfonie, eröffnete Herr Kapellmeister Abendroth die Reihe der Elitekonzerte des Vereins der Musikfreunde. „Ich will dem Schicksal in den Rachen greifen“ hat Beethoven selbst von der Sinfonie gesagt, und vielleicht hat er in keiner andern Schöpfung so viel Persönliches, so viel unmittelbares Leben niedergelegt, als gerade in diesem Werke, in dem das lapidare Eingangsmotiv als Symbol der eisernen Faust des Schicksals alle Säße des Lamento durchzieht, bis es endlich im strahlenden C-dur des Trionfo-Finale seine Auslösung findet. Es kann für uns keinem Zweifel unterliegen, daß die C-moll - Sinfonie der Persönlichkeit des Dirigenten den weitesten Spielraum lassen kann. Nicht nur, weil sie voll ist von persönlichen Kämpfen und Leiden, sondern auch weil sie gleiche Saiten in jedem einzelnen anschlägt, der nach der Wahrheit ringt und alle Qualen widrigen Schicksals durchlebt hat. So hat Beethoven sich in dem titanischen Verte ausgelebt, und so wird auch der Dirigent ein Stück seines Ichs in der Interpretation niederlegen, wenn immer er die harte Schule des Künstlertums kennen gelernt hat. Und welcher wahre Künstler hätte das nicht! Wenn man die Sinfonie von diesem Standpunkte aus betrachtet, muß man Herrn Abend- th die Berechtigung seiner Auffassung zuerkennen, nd wir müssen gestehen, daß wir von der großzügig kitkts Sinfonie so viel mit nach Hause genommen st,, daß wir uns den Genuß nicht nachträglich am hreibtisch mit der Begründung gegensätlicher, [ue gleichwohl berechtigter Meinungen verkümmern d ten. Das aber möchten wir doch aussprechen, Uuß die Art und Weise, wie der Dirigent den letzten tab packte, elektrisierend wirken mußte. Bei ihn m es vielleicht am unmittelbarsten zur Geltung, daß Herr Abendroth nicht nur auswendig, sondern auch par coeur dirigierte. All die robuste Lebensfreude, die aus diesem Hymnus hervorleuchtet, brachte er mit einer Eindringlichkeit zum Ausdruck, die unser etwas kühles Pulikum zu Beifallsäußerungen hinriß, die fast ungewöhnlich zu nennen waren. Volles Lob ver- diente auch unser Orchester, das willig seinem Führer folgte. Zu Anfang des Konzertes gab es Mozarts Duverture zur ,„Zauberflöte" in einer Vollendung, die schon einen halben Sieg für Herrn Abendroth bedeutete. Der Solist, Herr Professor Henri Marteau, hatte wie immer leichtes Spiel. Seine eminente Künstlerschaft wird auch hier so allseitig anerkannt, daß wir nichts zu versäumen glauben, wenn wir uns auf eine einfache Registrierung seiner Programm- nummern beschränkene. Neben Mozarts köstlichem Es-dur-Konzert für Violine bot der Künstler die zwei Romanzen in G- und F-dur von Beethoven, die er, ihrem Charakter entsprechend, als sinfonische Dichtungen en miniature mit vollendeten Können wiedergab. Als Zugabe hörten wir Bachs R-dur - Präludium aus der sechsten Violinsonate, die uns wiederum er- kennen ließ, daß Herr Professor Marteau einer der besten Bachspieler ist. Die Art, wie Herr Kapell- meister Abendroth das Orchester in der Begleitung führte, konnte ihm nur neue Sympathien zuführen. Achtes volkstümliches Konzert. Erster Volks- Sinfonieabend. (27. Oktober.) Nicht oft haben wir mit einem lebhafteren Ge- fühl der Befriedigung zur Feder gegriffen, um über ein Konzert zu referieren, als nach dem Verlauf des ersten Volks-Sinfonieabends. Dem Vorstande des Vereins der Musikfreunde gebührt hohe Anerkennung, daß er trotz mancher Bedenken, deren Gewicht wir wohl zu würdigen wissen, den Versuch mit einem populären Sinfonieabend gemacht hat. Verheißungsvoller konnte er nicht ausfallen, denn beide Säle des Colossseums waren dicht besezt. Es mag von manchen als neben- sächlich betrachtet werden, daß die Musiker im Frack spielten, für uns war diese Aufmerksamkeit gegenüber dem Publikum bedeutungsvoll genug, um ihrer Er- wähnung zu tun. Wir glauben nicht falsch zu lesen, wenn wir annehmen, daß diejen Abenden vom Vor- stande und dem Dirigenten besondere Aufmerksamkeit in bezug auf die Wahl der Programme geschenkt werden soll, und da mochte es wohl angebracht sein, den Abend auch äußerlich als einen aus dem Rahmen der übrigen volkstümlichen Konzerte herausgehobenen zu kennzeichnen. Das Programm bot Beethovens Egmont-Ouverture, Mozarts Rs-cdur-Sinfonie, Schuberts unvollendete
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