Full text: Lübeckische Blätter. 1905 ; Verhandlungen der Bürgerschaft. 1905 (47)

588§ Der Verein gewährte seine Hülfe in 166 Fällen, n 107 aus dem St. Annen Werk- und Zuchthaus ur Entlassung kommende, an 54 aus dem Marstall efängnis und an 5 von auswärts Zugezogene. Die ei weitem größte Anzahl der Unterstützungsfälle kam uch in diesem Jahre wieder auf die Haftgefangenen. us den schon mehrfach in den Jahresberichten an- eführten Gründen kann der Verein trotz aller berechtigten Bedenken gegen die Unterstützung dieser Bettler nicht umhin, nach möglichster Prüfung der mstände einigen dieser großen Schar Hülfe angedeihen zu lassen, da sie fast alle in gänzlich reduziertem Zustande eingeliefert werden und bei der Kürze ihrer Haftstrafe nicht so viel verdienen, um etwa aus der ihnen eingehändigten Arbeitsprämie sich ausrüsten zu können. Übrigens trägt das Polizeiamt bei weitem die Hauptlast in der Sorge, diese Leute in nicht zu abgerissenem Zustande wieder in die Freiheit zu ent- lassen, auch läßt die Verwaltung der Strafanstalten in dankenswerter Weise viele Reparaturen unent- geltlich ausführen. . Größere (über M 20 hinausgehende) Unter- stütßungen wurden im Berichtsjahre nur in 2 Fällen gewährt. F 80 an einen aus dem Zuchthaus ntlassenen zum Beginn eines Handels in Amsterdam. Der dortige Fürsorgeverein übernahm die richtige Verwendung des ihm übersandten Geldes. In dem anderen Falle verhalf der Verein einem Zuchthäusler durch Gewährung von M 50 zur Erfüllung eines Wunsches, nach Canada auszuwandern. Mit Befriedigung durften wir aus mehreren Briefen des Mannes entnehmen, daß dieses Geld gut angelegt war. n fast allen übrigen Fällen handelte es sich um Beschaffung von Kleidungsstücken, Schuhzeug, Werk- zeug und Legitimationspapieren oder um Reiseunter- stützung, Gewährung kleiner Mittel zum Beginn eines Handels und Bewilligung von Kost und Logis in der Herberge zur Heimat. In mehreren Fällen gelang es dem Verein, den Entlassenen Arbeit nachzuweisen, im allgemeinen sehen wir uns hierfür auf den Arbeitsnachweis in der (1222 zur Heimat an- gewiesen. r die Schreibstube in der Herberge zur Heimat haben die Aufträge der Lotteriekollekteure leider gänzlich aufgehört. Dennoch ist ihr im ganzen mehr Arbeit zugewiesen worden, als im Vorjahr. Dankenswert ist es, daß mehrere Vereine ihre Einladungen zu den Versammlungen regelmäßig in der Schreibstube fertigen assen. Wenn es auch nicht möglich war, ständig einen Schreiber zu beschäftigen, so konnte doch manchen Stellungslosen für einige Wochen Arbeit vermittelt ' nd damit eine gewisse Hilfe geleistet werden. Auf die einzelnen Monate des Jahres verteilt sich der gezahlte Lohn folgendermaßen: 1904 (1903) 12,80 (23,80) 49,74 (14,14) 65,59 (5,40) 19,68 (3,60) 32,94 (46,99) “HJ (5,40) 9,90] k(12,15) 3,241 . (1,90) 6,48 (r) h M 17,08 (14,08) 27,93 (7,30) 251,95 (134,66) Außer dieser Tätigkeit im eigenen Bezirk wurden die Beziehungen zu anderen die gleichen Bestrebungen erfolgenden Vereinen durch Austausch der Jahres- berichte gepflegt. Außerdem nahm der Vorsitzende des Vereins an dem Kongreß des Verbandes deutscher Schutzvereine am 21. und 22. September in Halle a.|S. teil. Die Anregungen, welche der Verein auf diese Weise von auswärts erhält, werden hoffentlich für die Ausgestaltung der Fürssorgearbeit gute Früchte tragen. Zu erwähnen ist noch, daß der Verein dem Deutschen Hilfsverein für entlassene Gefangene in Hamburg mit einem Jahresbeitrage von . 20 bei getreten ist. Sechste Kleinkinderschule. In der Vorstadt St. Lorenz ist wiederum eine Ar- stalt erstanden, die einem dringenden Bedürfnis Ab- ülfe schaffen, einem durch unsere sozialen Verhält isse bedingten Notstand beseitigen oder doch wenigstens erleichtern möchte. 1882 war die dritte Kleinkinder shule gegründet worden. Mit der zunehmenden Br völkerung in den letzten Jahrzehnten, unter den sich äufenden Arbeitsgelegenheiten in den großet abriken, bei der sich immer mehr rtidälnde Industrie gerade in dieser Vorstadt konnte diet chule in den lezten Jahren nicht mehr die an ie estellten Anforderungen befriedigen, es mußte | manche Bitte im Aufnahme von Kindern wegn berfüllung der Anstalt abgeschlagen werdet. 4: t sh: ‘eil der Kleinen einen Weg von fast !] Stundt bis zur Schule hatte. So drängte sich dem bn) tand der dritten Kleinkinderschule der Gedanke auj ine neue Schule ins Leben zu rufen. Eine Sam ung für diesjen Zweck ergab .# 5000. Dazu bt illigte die Gesellschaft zur Beförderung gemeinnüßis! ätigkeit ein zinsfreies Darlehen in gleicher L höle und Insti schen] Play Unte wuch Son: Freu wurd Angi erste arbei mitb der gesch Säli Klei sonsl für freie Sch. diesi dara und nah um last der gen für Jäl lid S J. Pr Lü an sei lie ar v S Dc zn M. q. 11
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