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Der Vorsitzende teilte die erste hier eingegangene
amtliche Nachricht vom Siege bei Waterloo mit.
Am 9. März fand gemeinsam mit dem Verein
der Kunstfreunde die übliche Frühlingsfeier statt. Den
Vortrag hatte Herr Professor Dr. v. Duhn aus Heidel-
berg übernommen und sprach über: Altes und Neues
von den griechischen Inseln.
Von diesen Vorträgen und Mitteilungen haben
einige in den Mitteilungen des Vereins Aufnahme
gefunden, von anderen sind eingehendere Berichte in
den Vaterstädtischen Blättern erschienen.
Von den Mitteilungen des Vereins ist die zweite
Hälfte des elften Heftes am Schluß des Jahres im
Druck fertiggestellt worden, vom Urkundenbuch im
Herbst die fünfte und sechste Lieferung (Bogen 5175)
des elften Bandes ersschienen, der Abschluß des ganzen
Bandes steht im Frühjahr 1905 bevor. Für den
folgenden Band haben die Vorarbeiten begonnen.
Eine Fortsetzung der Zeitschrift des Vereins ist für
das kommende Jahr in Aussicht genommen.
Ein Wahlaufsatz zur Ergänzung der Vorsteherschaft
des Museums Lübeckischer Kunst- und Kulturgeschichte
fand die vorgeschriebene Genehmigung des Vorstandes
des Vereins.
Auf Anregung des korrespondierenden Mitgliedes
des Vereins, Herrn Geh. Rat Professor Dr. Schäfer
in Berlin, ward die Herstellung des Modelles eines
alten hansischen Prahms nach den vom Antragsteller
in Schonen aufgenommenen Maßen und Rissen in Aus-
sicht genommen und dem Vorstande dafür aus dea
Kasse des Vereins eine Summe zur Verfügung gestellt.
Zu neuen Mitgliedern wurden aufgenommen die
Herren Björkman, Hasselbring.
Der Verein verlor durch den Tod sein korrespon-
dierendes Mitglied Professor Dr. Constantin Höhlbaum
in Gießen, den verdienstvollen Herausgeber der ersten
Bände des hansischen Urkundenbuchs und der hansischen
Inventare, dem auch die Mitteilungen des Vereins
wertvolle Beiträge verdanken, sowie seine ordentlichen
Mitglieder Dr. Ad. Brehmer, Direktor Burow und
E. Jaenisch.
Theater und Stadtbild.
Die Rückäußerung des Senates zu dem Beschluß
der Bürgerschaft in der Theaterfrage hat nun endlich
den wahren Grund für die ablehnende Stellung der
Behörde gegenüber dem Zollschuppenplat enthüllt.
Nicht der fast zu Tode gehette schlechte Baugrund,
den merkwürdigerweise die technischen Sachverständigen
der Bürgerschaft als nicht so schwerwiegend einschät-
ten, für den auch genaue Unterlagen, d. h. ver-
gleichende, auf sorgfältigen Bohrungen und Kosten-
berechnungen basierende Gegenüberstellungen mit den
andern Plätzen überhaupt nicht vorlagen, nicht andere
Gründe ästhetischer, wirtschaftlicher oder verkehrstech.
nischer Natur liegen hier vor, nur der eine ergibt
sich aus der obigen Rückäußerung: Der Zollschuppen-
platz soll ausgeschlachtet werden. Hier, wo sich in
Verbindung mit den Wällen, dem Holstentor, dem
Bismarck. und eventuell dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal
ein monumentaler Schmuckplatz ersten Ranges schaffen
läßt; ~ der Verein vun Kunstfreunden und der
Architektenverein haben sich mit dieser Frage bereits
im vorigen Winter befaßt, - hier soll ein vier:
stöckiger Bau neben dem andern, eine zweite Atten-
dornstraße, den herrlichen Blick von unsern Wällen
auf Tor und Stadt für immer verdecken, ein neues
Geschäftsviertel in der Nähe des Bahnhofs erstehen.
Diese Häuser werden allerdings eine besondere Eigen-
schast, nämlich die der vollständigen Durchsichtigkeit
haben müssen, sonst ist nicht zu verstehen, warum
ein einzelnes Theatergebäude ~~ wörtlich nach der
Senatsäußerung ~ „an dieser Stelle dem unver
gleichlichen Stadtbilde, das dem von der Vorstadt
Eintretenden sich darbietet, schweren Eintrag tun
müßte,“ während eine Veräußerung und spekulative
Bebauung dies nicht tun sollte. Man glaubt doch
nicht etwa, daß die Käufer dieses Platzes, „der einen
Erlös verheißt, der die für den Grunderwerb in der
Beckergrube und Fischergrube aufzuwendende Summe
jedenfalls übersteigen würde,“ die Liebenswürdigkeit
haben, ihn nun mit Rücksicht auf das unvergleichliche
Stadtbild einfach unbebaut liegen zu lassen! An
eine offene Bebauungsweise mit niedrigen Villen ist
bei dem für die Veräußerung erwarteten Erlös auch
nicht gedacht, wie ein einfaches Rechenexempel lehrt
Der Platz hat eine Dreieckssorm mit höchstens
10 000 qm bebaubarer Fläche, wie man auf jet!
Karte, z. B. auch auf S. 547 dieser Blätter, (i
messen kann. Rechnet man nun als Erlös ji
nur / 400 000, also die runden Kosten des Pla
in der Beckergrube, so würde das bereits einen Vett
von f A0 sür 1 qm ergeben, und bei diese Höhe
ist wohl eine villenmäßige Bebauung vollständig
ausgeschlossen. Wir haben also dort moderne Vat
ungetüme, vielleicht gar Warenhäuser usw. 11 Y
schlossener Bauweise gerade an einer Stelle zu t
warten, die uns sonst einen der wundervollsten put
auf die Hafenseite der Stadt bot. Jedem é:
unserer Stadt, der mit voller Liebe an ihren ieh
besungenen Schönheiten hängt, sollte gerade ti!
drohende Gefahr der kasernenmäßigen Bebauung tu
Zollschuppenplatzes in der Theaterplayfrage ö! h
geben. Mag vielleicht auch ein vereinzelt stehenn.
Theaterbau das Stadtbild von den Willen ihr
rbenfalls beeinträchtigen, so ist doch bei det gttth
sich nahen Ausschlachtung des Plates zu Baug
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