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Somit mußte auch dieser Plaz aus der Reihe
der vorgeschlagenen gestrichen werden, und was von
ihm gesagt ist, gilt ebenfalls für die danebenliegenden
Plätze des ehemaligen Ammentals und des Walles
bei der Puppenbrücke. ö
Was die Bauplätze in den Burgtoranlagen
anbetrifft, so widmet der Bericht diesen nur wenige
Worte. Die Plätze erscheinen der Kommission
nicht zentral genug gelegen, auch sind sie wegen des
set?. ttj1diae Zuganges über die Brücke nicht zu
empfehlen.
Endlich wendet sich die Kommission zu den
Plätzen innerhalb der Stadt. Der St. Annen-
klosterplatz ist, wie im Bericht ausgeführt wird,
was seine Größe anbelangt, zur Aufnahme des
Theaters wohl geeignet, doch müßte die Zufahrt
verbreitert werden, auch wird er erst in 3 bis 4
Jahren frei, weshalb er ausscheiden mußte.
Ebenso fiel der Platz des jetzigen Waisenhauses,
da bei dieser Wahl die Stadt die Hergabe eines
anderen Plates und den Bau eines neuen Waisen-
hauses übernehmen müßte. Auch war auf die Nähe
zweier Kirchen und dreier Krankenanstalten Rück-
sicht zu nehmen. ö
Des weiteren wird der St. Johannisklosster-
platz, obwohl er eine ausreichende Größe hat und
sofort zur Verfügung steht, nicht empfohlen, da er
zu ungünstig gelegen ist und nicht genügende Straßen-
bahnverbindungen besitzt.
Nach diesen Darlegungen wendet sich der Kom-
missionsbericht dem jetzigen Theaterplatze in
der Beckergrube zu und führt etwa folgendes
aus: Gegen die Wahl desselben spricht nur der
Umstand, daß er sich nicht im Besitze des Staates
befindet und erst erworben werden muß, auch ist er,
wie eine genauere Prüfung ergeben hat, an der
Fischergrubenseite nicht genügend breit genug,
um ein allen Anforderungen entsprechendes Theater
mit beiderseitigen Durchfahrten von der Beckergrube
nach der Fischergrube aufzunehmen. Im übrigen
ist gegen seine gute zentrale Lage, seinen Baugrund
und seine sonstigen Eigenschaften ein Tadel nie
erhoben worden. Die Kommission hat deshalb unter-
sucht, ob die Schwierigkeiten, die der Beibehaltung
dieses Plates entgegenstehen, nicht überwunden werden
können. Sie hat dabei gefunden, daß unter Hinzu-
nahme eines Grundstückes an der Fischergrube die
Größe des Platzes für die Errichtung des Theaters
mit den erforderlichen seitlichen Durchfahrten voll-
kommen ausreicht, und dies an einer ihrem Berichte
beigesügten Skizze nachgewiesen. Dieses Grundstück
ist ihr zum Preise von M AH 000 fest an die
Hand gegeben, doch ermäßigt sich dieser Preis um
den nicht viel geringeren Wert eines Bauplatzes, der
nach den Ermittelungen der Kommission an det
Beckergrube frei wird und veräußert werden kam.
Was das Besitztum der Cassinogesellschaft anbetrifft,
so hat sich die letztere erboten, die ihr gehörendet
Grundstücke dem Staate für die Summe voi
#Æ 365 000 zu überlassen. Somit würde de
erforderliche Bauplatz mit allen event. Mehrausgabet
dem Staate für höchstens etwa . 400 000 zur
Verfügung stehen.
Es fragt sich nun, ob die Vorteile des jegigen
Theaterplaßes so überwiegend sind, daß sich diest
Mehrausgabe rechtfertigen läßt, und die Kommission
kommt in ihrer überwiegenden Mehrheit zu den
Schlusse, daß dies der Fall ist.
Sie begründet ihr Votum damit, daß es seht
fraglich sei, ob bei den anderen Baupläyhen die in
Aussicht genommene Bausumme von einer Million
Mark genügen werde, da bei ihnen teils Fundamt’
tierungsarbeiten von erheblichem Umfange, teils kost
spielige Fassadenbauten und Straßenanlagen erforder
lich sind, Anlagen, die bei der Wahl des Casinoplati
fast ganz in Wegfall kommen und die Ausgaben füt
den Ankauf desselben aufwiegen. Sie führt dei
weiteren aus, daß auf dem Casinogrundstücke eit
Bauplatz zur Verfügung steht, der in bezug auf
Lage, Größe, Baugrund und Feuersicherheit zu einen
Theaterbau vortrefflich geeignet ist, und hat sich des
halb nach allen diesen Erwägungen in ihrer Mehr
heit geeinigt, das Areal der Casinogesellschaft als de
btizr"rzjÑs Platz der Bürgerschaft zur Annahnt
u empfehlen.
. Zwei Mitglieder der Kommission nehmet, wet!
sie auch die Vortrefflichkeit des von der Majoriti!
empfohlenen Platzes anerkannten, dennoch einet ah
lehnenden Standpunkt ein, den sie in der Hauptjat!
durch den ihnen zu hoch erscheinenden Ankaufspt
begründen. Das eine Mitglied empfiehlt dacttt
die Wahl des Mühlentorplatzes, das andere in eist
Linie den Platz des Zollschuppens und jollte die]
abgelehnt werden, die Wahl des Lindenplahes. .
Wir stehen vollständig auf dem Standpunkt tet
Majorität. Aus den von der Kommission dargelegr,
Gründen halten wir den Casinoplatz für gal
empfehlenswertesten, müssen uns gegen den .
schuppenplaj, und den Lindenplatz aussprech. .
würden uns nur für den Mühlentorplaß ett tui
wenn die Bürgerschaft die Ausgabe für den An
des Casinoareals ablehnen sollte. Aber wir é;
daß der Beschluß der Bürgerschaft, im Hinblic pi
die allgemeine Beliebtheit dieses Playes bt §
überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung Libr int
"t: s des Majoritätsbeschlusses der somni]
ausfällt.