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Entgegenkommen von seiten der Lehrerschaft hervor-
gerufen wurden, sind stets bald beseitigt.
Von den Städten mit über 100 000 Einwohnern,
zu denen Lübeck sich jeßt wohl rechnen darf, sind
zurzeit noch ohne Schulärzte: Altona, Barmen,
Stuttgart + und Lübeck. Hoffen wir, daß Senat
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verschwindet und daß unsere Vaterstadt, welche in den
lezten Jahren in bezug auf Schulbauten so muster-
gültiges geleistet hat, in der Schularztfrage nicht
länger hinter weit kleineren Städten zurücksteht.
1148:
Die Beziehungen
der evangelisch-lutherischen Landeskirche zur
römisch-katholischen Gemeinde in Lübeck.
Vortrag,
am 29. August 1905 in der Synode gehalten
von Pastor Joh. Evers.
Verehrte Anwesendel!
Brreits vor einer Reihe von Jahren wurde gelegent-
lich der Wunsch geäußert, es möchten in der Synode
nicht nur die jeweiligen kirchlichen Bedürfnisse der
evangelisch-lutherischen Kirche im Lübeckischen Staate
ihre Erledigung finden, nicht nur die Voranschläge
und Abrechnungen der Kirchenkasse zur Beschluß-
sfassung verstellt werden, sondern es möchten auch von
Zeit zu Zeit Gegenstände von allgemeiner kirchlicher
Bedeutung zur Sprache kommen. In Erfüllung
diesjes Wunsches hat bald darauf Herr Senior
D. Ranke einen Bericht erstattet über die Frage:
„Was geschieht bei uns auf dem Gebiet der inneren
Mission? " Herrn Senior D. Ranke folgend, hielten
dann am 23. Mai 1902 Herr Amtsrichter Dr. Leverkühn
einen Vortrag über: „Die Mitwirkung kirchlicher
Organe bei der Zwangserziehung“ und Herr Pastor
Haensel am 10. Juni 1904 über: ,„Die Bestrebungen
auf dem Gebiete des Kindergottesdienstes." Endlich
sprach am 21. März ds. Js. Herr Pastor Lic. Stülcken
über die Frage: „Welche Aufgaben stellt uns die
Entkirchlichung der Massen ? "
Wenn ich nun heute mit einigen Worten über
die Beziehungen der evangelisch.lutherischen Landes-
kirche zur römisch.katholischen Gemeinde in Lübeck
vor Sie trete, so hat mich einerseits zur Wahl
dieses Vortragsgegenstandes bestimmt, daß ich gelegent-
lich von berufener Seite aufgefordert wurde, gerade
über diesen Gegenstand, über unser Verhältnis zu
Rom, in der Synode zu reden. Andererseits erschien
mir als Zeitpunkt für diesen Vortrag gerade die
heutige Sitzung der Synode angemessen, weil wir in
wenigen Wochen Gelegenheit haben, aus Anlaß der
18. Generalversammlung des Evangelischen Bundes
in Hamburg zahlreiche amtliche und außeramtliche
Vertreter des evangelischen Deutschlands aus allen
Ständen und Berufskreisen und aus allen deutschen
Gauen in unseren Mauern zu begrüßen, und zwar
als Mitglieder eines Bundes, welcher satzungsgemäß
„gegenüber den inneren und äußeren Gefahren,
welche den deutschen Protestantismus bedrohen, dazu
mitwirken will, daß dem deutschen Volke die Seg-
nungen der Reformation erhalten und immer weiter
erschlossen werden.“
Vor Ausarbeitung des Vortrages habe ich mir
auch die Frage vorgelegt, ob es sich empfehle, über
die interkonfessionellen Beziehungen unserer Landes-
kirche überhaupt zu reden. Unter „interkonfessionellen“
Beziehungen versteht man, wie bekannt, die Be-
ziehungen und Wechselwirkungen zwischen den ein-
zelnen christlichen Konfessionen. Drei dieser Kon-
fessionen, drei christliche Religionsgesellschaften sind
durch den Westfälischen Frieden als staatlich gleich-
berechtigt auf deutschem Boden anerkannt, die römisch-
katholische, die evangelisch-reformierte und die evan-
gelisch-lutherische. Indessen seit jenem Frieden hat
sich in einer drittehalb Jahrhundert langen Geschichte
ein solcher Wandel der Anschauungen vollzogen, daß
die Beziehungen der Lutheraner zu den Reformierten
heute kaum noch als „interkonfessionell“ empfunden
und beurteilt werden; zumal hier in Lübeck ist die
Stellung der beiden evangelischen Schwesterkirchen
zueinander so harmonisch, wie man es nur wünschen
kann, und ihre vielfache gemeinsame Arbeit erfreulich.
Auch das Verhältnis der evangelisch-lutherischen
Landeskirche zu den sogenannten Sekten ist nicht
interkonfessionell. Denn die Sekten haben oder bilden
keine eigene Konfession. Vielleicht wäre über die
in Lübeck vorhandenen oder in Bildung begriffenen
Sekten manches Wort zur Aufklärung auch in der
Synode am Plate. Ich schiebe diese Aufgabe einem
Nachfolger zu. In den heutigen Vortrag aber gehört
sie nicht hinein. Und da Angehörige der griechisch-
katholischen Konfession in Lübeck nur in verschwindend
geringer Anzahl vorhanden sind (bei der Volks-
zählung im Jahre 1900 waren es 4), so bleiben als