Full text: Lübeckische Blätter. 1905 ; Verhandlungen der Bürgerschaft. 1905 (47)

ungeteilte Aufmerksamkeit rechnen. Das von Herrn Lichtwark schon oft gespielte E-dur-Intermezzo aus der e-moll-Sonate ist von so edler Erfindung, daß man es immer wieder gern hört. Mit Bachs grandiosem Choralvorspiel zu „Valet will ich dir geben“ schloß der Konzertgeber die Reihe der Vorträge wirkungsvoll ab. Als junge Kunstnovize stellte sich Frl. Charl. Meyer dem zahlreich erschienenen Publikum vor. Die schöne Stimme entfaltet ihren größten Reiz in der unteren und mittleren Lage, während die Höhe vorläufig noch zu wenig ausgeglichen klingt, um strengen Anforderungen genügen zu können. Daß die Sängerin sich in guter Schule befindet, bewies die überaus sorg- fältige Textaussprache. Franz Schuberts großzügiges „Die Allmacht Gottes“ zu bieten schien uns allerdings ein verfehltes Experiment. Derartig schwere Auf- gaben vermag eine Werdende noch nicht zu lösen. Weit besser fand sich die Sängerin mit Beethovens rührend einfachem und eindrucksvollem geistlichen Liede „Bitten“ ab, wenn auch hier Eigenes zu geben ihr noch versagt blieb. Eine vortreffliche Leistung bot Frl. Breyer (Violine) aus Eutin mit Bachs etwas stärkere Akzente noch vertragenden Sarabande in h-moll und einem Largo von Tartini. Der Ton der Künstlerin ist nicht besonders groß, aber von jener Wärme, die zu fesseln weiß. Das Tartinische Werk von ihr zu hören war uns ein hoher, durch nichts getrübter Genuß. I. Hennings. Gemeinnützige Rundschau. Kinderheime. Auf dem Berliner Rieselgute Blankenfelde ist ein Kinderheim errichtet worden, das den Zweck hat, Kinder von 2 bis 10 Jahren, deren Eltern von 5/2 Uhr früh bis 7'/2 Uhr abends außer- halb des Hauses beschäftigt sind, zu beaufsichtigen und zu pflegen. Das Kinderheim ist bereits zur lezten Ernte- zeit in Wirksamkeit getreten. Eine gleiche gemeinnützige Einrichtung wird nun auf dem Riesselgute Malchow ins Leben gerufen. . (Kummunale Praxis.) A o kale N o tit en. ~ Der Senat hat den Freiherrn W. L. von Lütgen- dorff-Leinburg am 1. September zum Professor ernannt. Herr von Lütgendorff ist den weitesten Kreisen durch die von ihm im Jahre 1890 errichtete Kunstschule und durch die seit einer Reihe von Jahren im Winter gehaltenen Vorträge über Kunst und Kunstgeschichte bekannt. Seit 1902 ist er auch Konservator der Sammlung von Gemälden, Kupferstichen und Gips- abgüssen. Sein Wirken in kunsstgewerblichen Kreisen und sein hervorragender Anteil an dem Zustandekommen der Ausstellungen des Kunstgewerbevereins in der Katharinenkirche ist ebenfalls bekannt. 50.4 [ Unter der Aufsicht des Revierförsters in Riherau sind vor einer Woche Arbeiten zur Aufdeckung eines Hünengrabes am Fuchsberg bei Duvensee in Angriff genommen worden. Eine Umfrage ergab, daß an amtlicher Stelle von diesen Arbeiten nichts bekannt ist. ~ Orgelkonzerte in St. Marien. Jn den vier noch ausstehenden Orgelkonzerten in St. Marien wird wieder in dankenswerter Weise die Vereinigung für kirchlichen Chorgesang mitwirken. Am Mittwoch den 6. September wird der Chor Palestrinas sechs stimmige Motette: „O crux ave“ und Bachs vier: stimmigen Choral: „Gib dich zufrieden“ ausführen. An Orgelsachen kommen Kompositionen von Bath, Mendelssohn, Rheinberger und Guilmant zum Vortrag. Die Konzerte beginnen pünktlich, und während der einzelnen Vorträge ist der Zutritt zum Mittelraum der Kirche nicht gestattet. ~ Kirchenkonzert im Dom zum Besten der Wiederherstellungsarbeiten. Wir machen auf dieses am 28. September zu veranstaltende Konzert, flit welches ein Unterschriftsbogen bereits in Umlauf be findlich, hiermit aufmerksam. Durch die Mitwirkung unserer Militärkapele unter Herrn Kapellmeister Clausnitzers Leitung wird u. a. eine bekauntt Tondichtung F. Schuberts, „Die Allmacht,“ in wirt samster Übertragung für Infanteriemusik von Saro zur Ausführung kommen, zum erstenmal hierorts in dieser Form. Instrumentalsoli für Waldhorn, Clarinettt, Orgel (Herr Domorganist Hermann Ley) vervoll ständigen das Programm. Als Gessangssolistin wirt Frau Aug. Victoria von der Hellen außtt andern Gesängen die hier noch nicht bekannte Arit des Engels Gabriel aus dem Oratorium „Johannes der Täufer“ von O. Kolbe vortragen. Den Shi bildet eine ebenfalls zum erstenmal gegebene Chort Sinfonie für Orchester und Orgel „Durch Nacht z Licht“ von F. Lux, deren erster Say den ‘sn „Christ lag in Todesbanden“ zum Grundthema ht während das Andante das Lied , Auferstehn, 10 i ersteh'n“ durchführt und das Ganze im Et Allegrosatze in den Lobgesang „Lobe den Herren, ' mächtigen König der Ehren“ mit erhebender Gewa ausklingt. Besuch der Volksküche im Jahre 1905. zie. ttt. zuaamen: tigt: Hut Januar . 4105 5477 9582 3319 . Februar . 3910 5194 9104 318 ; März . 4398 6205 10603 8342 469 April . 4344 5682 10026 . 334 .! Mai . . 4414 6533 10747 .. 347 z! Juni . | 3638 5244 8882. 306 ! Juli . . 3639 5269 8908 297 ? Auqust . 3999. 5443 9442 . 305 29%
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