Full text: Lübeckische Blätter. 1905 ; Verhandlungen der Bürgerschaft. 1905 (47)

499 tonaer schauer jinaus. nach. cachtet. jeimat, kt; in rischen solche urden, nieder Wols, nicht 'e Pe- useun; id als n ein scherei, utschen orische mög- e zur nungé- großen Frinne- 3, zii kera- haben, zen in immer Tijch bechet, 1 alte Zunft Ward Per jung denet jenze!, diest | aus nd in hietet. ellunJ uppen uppen altel chen il) V deren storrektur sind Etiketten da. Die Altenländer und Ylankeneser Trachten sind zu einer Hochzeitsgesell- schaft vereinigt; es ist ein kleines, aber farbenreiches, immer wieder anziehendes Bild, das durchaus nicht unkünstlerisch wirkt, denn die Gesichter sind Gips- güsse, von Künstlerhand nach Typen der betreffenden Landschaft geformt und dann aquarelliert. Auf diese Weise wirken die alten malerischen Trachten sk.ir “;; "rc Zuse s _.. zee bleiben, beobachten, vergleichen, in Fich verarbeiten muß. Das Museum soll ja nicht eine Fülle von Wissen mitteilen, sondern die Bevölkerung erziehen, sie sehen und beobachten lehren, ihnen Verständnis für Kultur, für Schönheit in der Natur und in den menschlichen Schöpfungen erwecken! Das wird schwer, sezt unendlich viel Wissen und Kombinationsgabe voraus, sobald die einzelnen Objekte nur aufgestellt werden, – und wenige haben diese Kombina- tionsgabe! Schleswig-Holstein ist ein Land mit höchst male- rischen Bauernstuben, die in den einzelnen Land- schaften, entsprechend den Volksstämmen, die unser Land besiedelt, beziehungsweise kolonisiert haben, verschiedenen Charakter tragen. Sie sind so eigen- artig und geben so intimen Aufschluß über Sitte und Lebensgewohnheit, über künstlerische Mitgift und malerisches Empfinden des betreffenden Stammes, daß man eben nur eine solche alte Stube zu nehmen braucht, um den Volksstamm und die Landschaft zu charakterisieren und zugleich ein anziehendes und er- ziehendes Bild zu geben. Die Stuben sind alle echt, es ist nirgends an ihnen gekünstelt oder in ihnen zusammengestellt, was nicht in der Stube selbst oder in einem Nachbarhause gewesen ist; nur wo die Farbe schadhaft geworden war, ist sie mit sorg- fältiger Berücksichtigung der alten Farben sachgemäß rekonstruiert worden. Eine solche Stube gibt ein Milieu, wie es auf keine künstliche Weise auch nur annähernd erreicht werden kann; ich wähle als Beispiel die Stube aus der Wilstermarsch. Nicht nur, daß das reichgeschnißte Holzpaneel, die Wand- fliesen, die buntbemalte Decke künstlerisch wirken, sondern vor allem erhalten nun plöglich alle Gegen- stände im Zimmer einen ganz anderen Wert, der dreiseitige Wandschrank, das Mangelholz neben dem Ofen, das Pfeifenrecé wie der Ofen selbst. Das Ofenreck, das als Schnitzwerk natürlich auch für sich wirken würde und das im Schranke mit anderen Schnitzereien zusammen dem Kunsstgelehrten einen ganz willkommenen Aufschluß über die Dauer der Barockformen in jener Marsch gibt, ist hier auf dem Ofen in seiner wirklichen Umgebung an sseinem rechten Plate, und auch dem Unkundigen gehen sofort die Augen auf über seine Bestimmung; damit wird es ihm aber bekannt, vertraut, er achtet auf seine Form, auf die Schnitzerei, vielleicht auf die architektonische Wirkung mit dem Beiliegerofen zu- sammen; er empfindet vielleicht unbewußt etwas von der harmonischen Wirkung dieser beiden zusammen- gehörigen Gegenstände, und ein Stückchen von dem künstlerischen Gefühl, das den Erbauer dieser Stube [leitete, geht auch auf ihn über. Ein Gleiches ist mit dem durchbrochenen Glasschranke über der Tür der Fall, die darin stehenden Tassen mit ihren bunten satten Farben wirken nun mit einem Male ganz anders, und wir verstehen mit einem Male die Vor- liebe des Bauern für die scheinbar grellen Farben. Aber der Beschauer lernt unbedingt noch mehr aus der Stube. Er erfährt nun plötzlich, warum die Bewohner unserer Küsten die Wandfliesen so gern verwenden, sind doch die Außenwände des Zimmers, die der Feuchtigkeit ausgesetzt sind, wie die Ofenwand, an der der Schornstein in die Höhe geht, mit Wärme aufspeichernden Fliesen bekleidet, pägtrr vs Hventrt. MOC hetzürct bs alte Handelsbeziehungen, wie auch das Wandbild über dem Ofen an den Walfischfang, dem die Wil- steraner einst nachgingen; jett aber steht der Stuhl des Bauern neben dem Blickfenster, das ihm jeder- zeit das auf der großen Diele arbeitende Gesinde und sein Vieh zu beaufsichtigen gestattet. So ergeben sich aus der Ausstellung eines solchen Zimmers doch unmittelbar eine ganze Reihe frucht- barer Anschauungen, die man sonst nie und nimmer klarmachen kann. Um s|o ergiebiger wirken diese Bilder, wenn Stuben aus verschiedenen Landschaften nebeneinander aufgestellt werden können: neben dem Wilstermarschzimmer steht das Altenländerzimmer mit seinem weißgestrichenen Empirepaneel, den bunt- farbigen Stühlen und Kissen. Über diesem das Blankeneser Zimmer, das wieder neben dem schlichten, holzgetäfelten Propsteierzimmer sofort durch die Farben auffällt ~ dieselben Farben, mit denen der Blankeneser Schiffer seine Kajüte auszumalen liebte. Auch die Sübderdithmarscher Kachelstube wie der Pesel aus der Tondernschen Marsch zeigen die Farbenlust der Bewohner. Die verschiedenen Wirtschaftsgeräte sind von nicht geringem kulturhistorischen Interesse. Sie könnten natürlich auch für sich aufgestellt werden, aber um sie dem Beschauer mundgerecht zu machen, sind sie in ihrer wirklichen Umgebung aufgestellt. Durch die Diele eines sächsischen Bauernhauses ~ wenigstens den um den Herd liegenden Teil derselben mit der Herdbank, dem Blink, dem Herde mit dem Krüg;- baum und den Sittels wird nicht nur der Raum
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