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storrektur sind Etiketten da. Die Altenländer und
Ylankeneser Trachten sind zu einer Hochzeitsgesell-
schaft vereinigt; es ist ein kleines, aber farbenreiches,
immer wieder anziehendes Bild, das durchaus nicht
unkünstlerisch wirkt, denn die Gesichter sind Gips-
güsse, von Künstlerhand nach Typen der betreffenden
Landschaft geformt und dann aquarelliert. Auf
diese Weise wirken die alten malerischen Trachten
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bleiben, beobachten, vergleichen, in Fich verarbeiten
muß. Das Museum soll ja nicht eine Fülle von
Wissen mitteilen, sondern die Bevölkerung erziehen,
sie sehen und beobachten lehren, ihnen Verständnis
für Kultur, für Schönheit in der Natur und in den
menschlichen Schöpfungen erwecken! Das wird schwer,
sezt unendlich viel Wissen und Kombinationsgabe
voraus, sobald die einzelnen Objekte nur aufgestellt
werden, – und wenige haben diese Kombina-
tionsgabe!
Schleswig-Holstein ist ein Land mit höchst male-
rischen Bauernstuben, die in den einzelnen Land-
schaften, entsprechend den Volksstämmen, die unser
Land besiedelt, beziehungsweise kolonisiert haben,
verschiedenen Charakter tragen. Sie sind so eigen-
artig und geben so intimen Aufschluß über Sitte
und Lebensgewohnheit, über künstlerische Mitgift und
malerisches Empfinden des betreffenden Stammes,
daß man eben nur eine solche alte Stube zu nehmen
braucht, um den Volksstamm und die Landschaft zu
charakterisieren und zugleich ein anziehendes und er-
ziehendes Bild zu geben. Die Stuben sind alle
echt, es ist nirgends an ihnen gekünstelt oder in
ihnen zusammengestellt, was nicht in der Stube selbst
oder in einem Nachbarhause gewesen ist; nur wo
die Farbe schadhaft geworden war, ist sie mit sorg-
fältiger Berücksichtigung der alten Farben sachgemäß
rekonstruiert worden. Eine solche Stube gibt ein
Milieu, wie es auf keine künstliche Weise auch nur
annähernd erreicht werden kann; ich wähle als
Beispiel die Stube aus der Wilstermarsch. Nicht
nur, daß das reichgeschnißte Holzpaneel, die Wand-
fliesen, die buntbemalte Decke künstlerisch wirken,
sondern vor allem erhalten nun plöglich alle Gegen-
stände im Zimmer einen ganz anderen Wert, der
dreiseitige Wandschrank, das Mangelholz neben dem
Ofen, das Pfeifenrecé wie der Ofen selbst. Das
Ofenreck, das als Schnitzwerk natürlich auch für sich
wirken würde und das im Schranke mit anderen
Schnitzereien zusammen dem Kunsstgelehrten einen
ganz willkommenen Aufschluß über die Dauer der
Barockformen in jener Marsch gibt, ist hier auf dem
Ofen in seiner wirklichen Umgebung an sseinem
rechten Plate, und auch dem Unkundigen gehen
sofort die Augen auf über seine Bestimmung; damit
wird es ihm aber bekannt, vertraut, er achtet auf
seine Form, auf die Schnitzerei, vielleicht auf die
architektonische Wirkung mit dem Beiliegerofen zu-
sammen; er empfindet vielleicht unbewußt etwas von
der harmonischen Wirkung dieser beiden zusammen-
gehörigen Gegenstände, und ein Stückchen von dem
künstlerischen Gefühl, das den Erbauer dieser Stube
[leitete, geht auch auf ihn über. Ein Gleiches ist
mit dem durchbrochenen Glasschranke über der Tür
der Fall, die darin stehenden Tassen mit ihren bunten
satten Farben wirken nun mit einem Male ganz
anders, und wir verstehen mit einem Male die Vor-
liebe des Bauern für die scheinbar grellen Farben.
Aber der Beschauer lernt unbedingt noch mehr
aus der Stube. Er erfährt nun plötzlich, warum
die Bewohner unserer Küsten die Wandfliesen so
gern verwenden, sind doch die Außenwände des
Zimmers, die der Feuchtigkeit ausgesetzt sind, wie
die Ofenwand, an der der Schornstein in die Höhe
geht, mit Wärme aufspeichernden Fliesen bekleidet,
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alte Handelsbeziehungen, wie auch das Wandbild
über dem Ofen an den Walfischfang, dem die Wil-
steraner einst nachgingen; jett aber steht der Stuhl
des Bauern neben dem Blickfenster, das ihm jeder-
zeit das auf der großen Diele arbeitende Gesinde
und sein Vieh zu beaufsichtigen gestattet.
So ergeben sich aus der Ausstellung eines solchen
Zimmers doch unmittelbar eine ganze Reihe frucht-
barer Anschauungen, die man sonst nie und nimmer
klarmachen kann. Um s|o ergiebiger wirken diese
Bilder, wenn Stuben aus verschiedenen Landschaften
nebeneinander aufgestellt werden können: neben dem
Wilstermarschzimmer steht das Altenländerzimmer
mit seinem weißgestrichenen Empirepaneel, den bunt-
farbigen Stühlen und Kissen. Über diesem das
Blankeneser Zimmer, das wieder neben dem schlichten,
holzgetäfelten Propsteierzimmer sofort durch die
Farben auffällt ~ dieselben Farben, mit denen der
Blankeneser Schiffer seine Kajüte auszumalen liebte.
Auch die Sübderdithmarscher Kachelstube wie der
Pesel aus der Tondernschen Marsch zeigen die
Farbenlust der Bewohner.
Die verschiedenen Wirtschaftsgeräte sind von nicht
geringem kulturhistorischen Interesse. Sie könnten
natürlich auch für sich aufgestellt werden, aber um
sie dem Beschauer mundgerecht zu machen, sind sie
in ihrer wirklichen Umgebung aufgestellt. Durch die
Diele eines sächsischen Bauernhauses ~ wenigstens
den um den Herd liegenden Teil derselben mit der
Herdbank, dem Blink, dem Herde mit dem Krüg;-
baum und den Sittels wird nicht nur der Raum