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9. Jahrhs. stammende zinnerne Standlampe, die
angekauft wurde, ist mit einer Stundenskala von
Ühr abends bis 6 Uhr morgens versehen, in welcher
der Stand des Öles in dem eiförmigen gläsernen
lbehälter beim Brennen jederzeit angibt, welche
tunde der Nacht es sei. Derartige Nachtlampe
ind namentlich in Thüringen sehr verbreitet, doch
auch anderswo. Unser Exemplar ist im Antiquitäten-
andel erworben und trägt leider keinen Zinnstempel,
o daß der Herkunftsort unbestimmt bleibt. Von
Interesse ist es, daß ein aus der Löwenapotheke
ammendes, schon länger im Museum befindliches
erät, dessen Verwendung bisher sich nicht feststellen
assen wollte, jezt von Herrn Dr. phil. Th. Wetke
em Konservator unseres Handelsmuseums, als sog.
„Fürstenberger'sche Lampe“ erkannt und in der Zeit-
schrift für öffentliche Chemie abgebildet und beschrieben
orden ist. ö T
Aus der Zahl kleiner Utensilien, Nippes,
tickereien usw. (deren wir eine ganze Menge
Herrn Dr. Funk zu verdanken. haben) seien hier
ur einige aufgeführt, z. B. ein gußeisernes Räucher-
gestell aus dem ersten Drittel des 19. Jahrhs. (Nachlaß
Duncker); die schon oben bei den das Töpfergewerbe
erührenden Erwerbungen genannten Arbeiten A. W.
chulze’'s und J. D. E. Kruse’'s, namentlich aber
rei von Herrn Dr. med. Karutz überwiessene, in
anier P. Kanofka’s sehr schön ausgesschnittene
ilhouetten, welche reich belebte Landschaften darstellen,
esonders durch die reiche und freie Behandlung des
aubwerkes ausgezeichnet sind und einen öne
andschmuck zu bilden vermochten.
Auch unter den
Rauchgerätschaften
ist nur eine neu zugegangene, von Herrn Dr. Funk
geschenkte zu erwähnen, nämlich eine, wenn auch erst
der zweiten Hälfte des 19. Jahrhs. entstammende
Aschenschale mit dem Hochreliefbildnisse Luthers.
Der Abteilung
Trachten und Schmuck
wurden zwei Epaulettes von der Uniform eines
höheren lübeckischen Zollbeamten aus der zweiten
Hälfte des 19. Jahrhs. und ein von Fräulein F.
und E. von Bernstorf geschenkter Zweispit, wie er
um 1810 Mode war und von höheren lauenburgisch-
dänischen Forstheamten noch um die Mitte des ab-
gelaufenen Jahrhunderts dienstlich getragen wurde,
neu einverleibt. Als Geschenk von Fräulein Höft ist
auch ein durch zahlreiche Fischbeinreifen gesteifter,
mit feinem Leinenstoff überzogener Frauenhut aus
der Zeit von 1795 mit Dank zu nennen, auch ein
wohl erst dem Anfange des 19. Iahrhs. zuzuschreiben-
i : T
der aus Knochenstäben mit Papier hergestellter Falt
fächer, auf dem, in Handkolorierung ausgeführt, ein
vor einer Lautenspielerin kniender. Liebhaber ihr daz
Notenblatt hält, während ein trommelnder Knabe ur
Musikinstrumente unter Blumengehängen zur Staffazr
dienen. Den Fächer schenkte Frau Raup. Ktleiner
Schmucksachen befanden sich auch unter den va
Herrn Dr. Funk überwiesenen Gegenständen.
Zu der Abteilung
Familienleben
kam durch Geschenk von Herrn H. Luckmann iir
seidenes Hochzeitband zur Grabau-Giesenhagen’sche
Hochzeitfeier 1788 hinzu, sowie ein Abdruck ai
Papier des zur Hochzeit des späteren Schlachtermeisteti
G. H. Duncker mit Mathilde Niese 1843 gedruckten
Hochzeitbandes. Von ungenannter Seite erhielten wir
eine Anzahl teils mit kolorierten Kupferstichen aus
gestatteter, teils ganz eigenhändig geschriebener Pather
briefe aus den Jahren 1779, 1781, 1784, 1818
und 1821, von Herrn Dr. Funk sechs verschiedet
Freundschafts- und Geburtstagswünsche mit verdedtet
bezw. versteckten Scherzdarstellungen aus dem Anfang
des 19. Jahrhs., ferner vier gestickte und ti
aquarelliertes Stammbuchblatt mit Altar und Bluner
darstellungen aus derselben Zeit.
Die zur Abteilung
Geselliges Leben und Spiele
gehörige Gruppe der Konzert- und Gesellschaftslotil
erfuhr eine Bereicherung dadurch, daß das Kaijerliht
Postamt hieselbst den Weinschankkranz vom Hause d!
ehemaligen Krämerkompagnie dem Museum übernit
nebst den schon unter der Abteilung Architekt!
erwähnten Gegenständen. Herrn Walter Reinl
wird der interessante Grundriß des 1857 abgebrochet"
Ebbe’schen Konzerthauses und Stadttheaters it he!
Beckergrube (jekt Nr. 10 12) verdankt. zu
kolorierte Kupferstiche, „Ansicht der Hansestadt vib
gegen Mittag, “ bezw. „gegen Mitternacht," (Augsbt!]
bey Jos. Carmine) vom Ende des 18. Jahrh. i
Geschenk von Herrn Dr. Struck, und weitert
Guckkastenbilder mit Ansichten europäischer Städte 11
wurden von der Sammlung von Gemälden ustv. ;
wiesen. Die meisten dieser Kupferstiche sind in .
verfertigt und gehören der zweiten Hälfte
18. Jahrhs. an.
Leider ist die Abteilung
Heilkunde und Apothekerwesen
auch im verflossenen Jahre wieder ohne Vermehrt
geblieben, doch ist zu hoffen, daß eine spätt ,
ergebende Möglichkeit, ein apothekenartig ausgest. j
eigenes Zimmer einzurichten, dann auch u.
neuen Quwendungen auf diesem Gebiete werdet