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ohnehin, zumal angesichts der in unsrer Zeit vielfach
herrschenden Zucht- und Pietätlosigkeit, sehr be-
achtenswert ist. „Luther eine Säule der Autorität,“
das muß befremden, wenn man ihn mit sremden
Augen als den Mann ansieht, der gerade die zu
seiner Zeit geltende Autorität von Papst und
Konzilien und Kaiser und Reich mißachtet und er-
schüttert hat. Dem entgegen hat Leopold von
Ranke den Reformator den konservativsten Mann
seiner Zeit genannt, und Luther selbst rief den
Römischen, die ihn den Vorwurf des Neuerers
machten, zu: Nicht wir sind die Neuerer, sondern
ihr seid es! In diesem Sinn schildert ihn die mit
eindringendem Fleiß und Scharfsinn verfaßte Schrift
des gelehrten Verfassers in zwei Hauptteilen:
Luther in seinem persönlichen Vorbilde und in seiner
Lehre vom Gesetz. In beiden Teilen weist der
Verfasser nach, wie Luther in seinem Auftreten
gegen die damalige Papsikirche sich auf die höhere,
für den Christen allein maßgebende Autorität des
Wortes Gottes in der heiligen Schrift und das in
diesem Wort gebundene Gewissen berief, den auf-
rührerischen und gesetzesfeindlichen Elementen einer
Zeit gegenüber aber mit dem größten Nachdruck die
auch für den Christen bestehende Verbindlichkeit der
göttlichen Gebote und der sstaatlichen Ordnung
geltend machte. HZahlreiche eingeflochtene feine
psychologische Erklärungen und pädagogisch praktische
Weisungen geben der interessanten und belehren-
den Schrift einen besonderen, ihre Lektüre und Ver-
breitung empfehlenden Wert. 1190.
Praktische Bedeutung der Verhältniswahl.
Über die praktische Bewährung der Verhältnis-
wahl entnehmen wir einem Aufsatze des Hannoverschen
Kouriers folgende Ausführungen.
Gegen das System der Verhältniswahl wird viel-
fach das Bedenken erhoben, daß es für die große
Masse der Wähler schwer verständlich sei und deshalb
trotz seiner theoretischen Vorzüge sich zur praktischen
Verwendung nicht eigne. Der Grundgedanke der
Verhältniswahl, die zu vergebenden Mandate auf die
verschiedenen in den Wahlkampf eingetretenen Parteien
im Verhältnisse der von jeder Partei aufgebrachten,
also auf die Kandidaten der Partei zusammen ent-
fallenen Stimmen zu verteilen, ist klar und durch-
sichtiz. Auch für den einzelnen Wähler ist die
Entschließung, welchen Personen er seine Stimme
zuwenden will, bei der Verhältniswahl ebenso einfach
wie bei jedem andern Wahlsystem. Jede in den
Wahlkampf eingetretene Partei, mag sie durch gemein-
same wirtschaftliche, politische oder sonstige Interessen
zusammengefaßt sein, stellt wie bei jeder andern Wahl
so auch hier ihre Kandidatenliste auf, und jeder
Wähler entscheidet sich für die Bewerber, die ihm die
geeignetsten Vertreter zu sein scheinen. Bei politischen
Wahlen, bei denen naturgemäß der Zusammenschluß
der einzelnen Parteien von vornherein ein fester ist,
sind Schwierigkeiten noch weniger zu erwarten als
bei sonstigen Wahlen. Der zwischen der Mehrheits-
wahl und der Verhältniswahl bestehende begriffliche
Unterschied ist auf das eigentliche Wahlverfahren,
insbesondere auf die Stimmabgabe überhaupt ohne
Einfluß, abgesehen vielleicht davon, daß die auch für
die Minderheiten bestehende Aussicht, entsprechend
ihrem Stärkeverhältnisse zur Geltung zu kommen, zu
einer lebhafteren Wahlbeteiligung zu führen geeignet
ist. Jener Unterschied zeigt sich erst bei der Ermitte-
lung des Wahlergebnisses, indem zunächst nicht die
Stimmenzahlen jedes einzelnen Kandidaten, sondern
die Stimmenzahlen der von den einzelnen Parteien
in der Form der aufgestellten Vorsschlagslisten gebildeten
Kandidatengruppen miteinander verglichen und danach
die zu beseßenden Site auf die einzelnen Listen
verteilt werden, um dann erst innerhalb jeder Liste
mit solchen Kandidateu besetzt zu werden, die von den
Kandidaten der betreffenden Liste die meisten Stimmen
erhalten haben. 1300.
Theater und Musik.
Stadthalle. Gastspiel von Rudolf Schildkraut.
Der Kaufmann von Venedig.
Unser bewährtes Sommerensemble in den Stadt-
hallen brachte letzten Dienstag Shakespeares Kauf-
mann von Venedig zu Gehör. Das Drama wurde
in einer Bühnenbearbeitung gespielt, die an. der
urspünglichen Fassung des Stückes wesentliche Ände-
rungen vorgenommen hatte. Die mannigfachen, von
Shakespeare bunt auf die einzelnen Akte verstreuten
Szenen im Hause der Portia waren eng zusammen-
gezogen, mehrere Szenen des dritten und vierten
Aufzuges und der ganze fünfte Aufzug waren ge-
strichen. Die Handlung schloß mit der Gerichtsszene.
So wurde das Hauptinteresse auf die Shylockhandlung
konzentriert. Außerdem wurde hierdurch der häufige
Szenenwechsel vermieden; die Handlung spielte sich in
fünf geschlossenen Aufzügen ab, nur der vierte brachte
einen einmaligen Szenenwechsel. Das reichhaltige
bunte Leben der Komödie kam troßz dieser knapp zu-
geschnittenen Form genügend zur Wirkung. Auch
waren durch die Bearbeitung wirksame Alktschlüsse
geschaffen. Einmal sogar durch eine Einlage. Im
zweiten Aufzuge nämlich kehrt nach dem Raube der
Jesfica Shylok in seine Wohnung zurück, entdeckt die
Flucht seiner Tochter und den Raub seiner Juwelen
und seines Geldes und bricht darüber zusammen.
Diese Szene findet sich in der ursprünglichen