Full text: Lübeckische Blätter. 1905 ; Verhandlungen der Bürgerschaft. 1905 (47)

39 5 un gling in Preußen, h unvet: rinzessin st wohl Stiche ' Kunst, Tag zu | usum nannte. er des Seine iftlichen jiet des q! < und n seine len z1u e liegen sondern edanken täujcht, ÿeneral 1d wie bildung heauf Legiti d muß können, wollen, werden Prinz e solche sseitigt ; zwal n gern c< die d kant nkäme. jestört, onnel reiheit reimt 1lichen solcht e ihn chstenn qrtius biese Güte durch einen Aufsag, worin er seine jährigen Erfahrungen zusammenfaßte und seine Ansichten über die fernere Ausbildung auseinandersezte. Hierbei bezeichnete er alles Schädliche und drang auf konse- quentes Einverständnis aller Erziehungsfaktoren. AU solchen Freimut nahm die Prinzessin froh und dankbar auf, verlangte stets offene Wahrheit und zeigte sich bei der Erziehung ihres Sohnes so recht als ein Sproß vom Weimarer Stamme, als eine Erbin vom Geiste der großen Weimarer Zeit. Prinz Friedrich Wilhelm aber blühte dabei nicht nur in geistiger Freiheit auf, sondern wuchs auch an Frische und körperlicher Gewandtheit, und sein Lehrer sah „mit Freude, wie der Prinz mit seinen Freunden Pert, Meineke, Passow u. a. durch die Straßen hinaus nach der Hasenheide wanderte, wo wir mit zahlreicher Turnjugend Barlaufen spielten. Er fängt jetzt an, sich unter seinen Gespielen wohl zu fühlen, früher war er unter ihnen so unbeholfen. Natürlich, man lud ihm immer nur drei oder vier Junker ein, und die wußten nichts anzufangen. Man betrachtet jetzt den Prinzen mit steigendem Interesse; seine Gestalt zieht immer die Blicke auf sich, man findet Festigkeit und Güte in ihm und Feine Hüge belebter. Humboldt, mit dem ich bei der Prinzeß aß, sagte mir, wie vorteilhaft sich der Prinz seit einem Jahre in seinen und anderer Augen verändert habe.“16) Curtius hatte schon beim Beginne seines neuen Amtes die Bestallung als Professor erhalten, galt als beurlaubt und konnte sich sein privates und geselliges Leben nach seiner Neigung gestalten. Er war nachmittags und abends nur wenig an das Haus gebunden, und wenn er trotzdem seine Geselligkeit vereinfachte, so hielt man ihn vielfach für unnahbar. Um so freier suchte er sich seine Leute aus, verkehrte aber im wesentlichsten mit vielen der oben genannten Familien weiter, wenn dabei auch manche dienstliche und persönliche Rücksicht geboten war. Gabs z. B. einmal Kinderkrankheit in einer befreundeten Familie, so schrieb er wohl scherzhaft: Dir zu nahen, das verbeut Fürst und Vaterland, Denn nach Spandau würd ich heut Sicher noch verbannt. Doch der Grüße leichte Scharen Hemmt ein König nie; Popanz treibt sie nicht zu Paaren, Noch Gendarmerie. Darum von dem Gott entlehn ich Leichter Verse Flug, Ist daran der Kunst nur wenig, Freunden seis genug; usw. 16) Ebenda S. 357, 358. wie er's überhaupt liebte, nach dem Muster seines Freundes Geibel in schnellen Versen sich aus- zusprechen.1)O. Ernster und durchdachter als die zahllose Fülle solcher Augenblictspoesien waren natürlich die Gelegen- heitsgedichte, die Curtius seiner „holden Gebieterin“ widmete, und so entstand auch zur Erheiterung der Prinzessin Augusta sein hübsches Gedicht „„Der Äturenpapagei, “ das Humboldt in die zweite Auflage seiner „Ansichten der Natur“ aufnahm. Schloß Babelsberg bei Potsdam, der Sommerssitz der prinz- lichen, später kaiserlichen Eltern seines Zöglings, war dem schwärmerischen Curtius überdies „der laub- bekränzte Hügel, wo Geist und Anmut herrschten,“ und zu seinen höchsten Freuden gehörte es, wenn in diesem Kreise der Edelsten still der 14. September, der Geburtstag seines Gönners Humboldt, gefeiert wurde. Eine Zeit der Neu-Romantik, unmittelbar vor der Sturmflut des Revolutionsjahres, in welcher mancherlei Poesien entstanden, die zum Teil auch in die Sammlung gedruckter Briefe aufgenommen sind, — mehr oder minder gelungene Ausflüsse seines dichterischen Gemütes. Und so blieb denn Curtius mit seinem Freunde, dem Stamm- und Geistesverwandten Emanuel Geibel auch während seiner Prinzenzeit im steten Zusammen- hange, beide noch immer den alten, gemeinsamen Idealen anhangend, ,in der Ehrfurcht vor der schönen Form und in der Hingabe an die großen Meister antiker und deutscher Poesie,“ !s) wie die Freunde ja auch schon gemeinsam „Klassische Studien“ (Uber- segzungen aus griechischen Dichtern) veröffentlicht und Curtius an Geibels „Klassischem Liederbuch“ Anteil hatte. (Fortsezung folgt.) Zur Bürgerschastsversammlung am 26. Juni. In der Sitzung der Bürgerschaft am 26. Juni führte der Senatskommissar Herr Senator Dr. Fehling auf die Darlegung meines Standpunktes zum Theaterbau aus: „Es ist aus sachlichen Gründen doch wohl nicht zu verattworten, die Schwimmhallenfrage und die Theaterfrage miteinander za verquicken. Die beiden Fragen haben in der Tat gar nichts miteinander zu tun. Die Voraussezung, von der die eben gehörte Rede ausgeht, trifft auch nicht zu. Keineswegs haben Rat und Bürgersschaft sich ablehnend gegen die Schwimmhalle nur aus finanziellen Gründen ver- [Z 11) Solcher leichten Gedichtchen, ungedruckt wie so manche Gelegenheitsgedichte und andere Verse des liederfrohen Curtius, bewahrt der Verfasser noch mehrere; sie sind an seine Mutter gerichtet Richard M. Meyer, die deutsche Literatur des neunzehnten Jahrhunderts. 1900 S. 364.
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