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Schloezer. Alle die freundlichen Eigenschaften, die
hiesen jungen Studenten und späteren Diplomaten
hurch sein ganzes Leben begleitet haben, bis er als
Gesandter beim Vatikan vor zehn Jahren seinen
Abschied nahm, zeigten sich schon damals. Er war
„heiter, lebendig und höchst unterhaltend . . . und
herstand das Leben von seiner ernsten und seiner
heiteren Seite auszubeuten, und darum gefällt ihm
Berlin. Er ist einer der wenigen jungen Leute, die
hierher kommen, ohne jene alten Klagen über Berliner
Sand usw. abzuleiern, welche bis zum Ekel wieder-
holt werden, als ob der Mensch von Gras und
Kräutern lebte. Kurd muß es in einer Stadt wie
Berlin mehr und mehr gefallen, auch nehmen Leute
wie Ritter und andere Gelehrte großes Interessse an
ihm und seinen historischgeographischen Studien. Auf
diesem Felde begegnen wir uns auch.“ 1?)
Und als nun bald darauf der bedeutendste Wende-
punkt in Curtius' Leben eintrat, da wars Schloezer,
der als Herold den neuen Ruhm in die Heimat
verkündete.
Friedrich v. Raumer hatte im Jahre 1841 zum
Besten der Einrichtung von Volksbibliotheken populäre
Vortragsabende in der Sing-Akademie gegründet, die
anfangs von Gelehrten viel bespöttelt, ja sogar von
Savigny ein gesprochenes Pfennigmagazin genannt,
sehr bald aber berühmt wurden und vorbildlich
wirkten.13) Hier hielt Curtius nun im Februar 1844
eine Rede über die Akropolis, die einen ungeahnten
Erfolg haben sollte.
Schloezer meint zwar, daß , sein unschuldiges
Herz keine Übertreibungen oder Lügen“ kennt; aber
die Schilderung jenes Vortrags entbehrt mindestens
nicht der Schalkheit. Er schreibt seinem Schwager
Theodor Curtius, wie ganz Berlin in Aufregung
gebracht sei, schildert sarkastisch den Andrang der
Menge und der königlichen Equipagen, die kaum
durchtommen konnten – und wie in der Mitte des
Saales unter allem Lärmen und Drängen Curtius
auf einer kleinen Erhöhung dagestanden, das sonst
wüste, unordentlich um das Haupt wallende Haar
ausnahmsweise fein gekämmt, frisiert. „Das blendend
weiße Halstuch hob die edlen Züge dieses Jünglings,
in denen sich ein Gemisch von äußerer Ruhe und
innerer Aufregung zeigte. Schöne Glac6handschuhe
zu 25 Sgr., die heute ausnahmsweise rein waren . . ..,
bedeckten die zarten Fäuste; mit der einen hielt er seinen
12) Curtius, a. a. O. S. 311 ff. ö
13) y. Petersdorff, Kaiserin Augusta, Leipzig 1900, S. 17,
sagt, daß die Prinzessin von Preußen, Augusta, den ,„Wissen-
schaftlichen Verein“ mit Hilfe des Naturforschers Lichtenstein
und Friedrich v. Raumers ins Leben gerufen hat, dessen Pro-
tektorat ihr Gemahl übernahm. Die Berliner hätten ihren
Vit daran geübt und von dem Vortragsverein als , Verein
zur Hebung der höheren Volksklassen“ gesprochen.
Hut, mit der anderen ein Blättchen Papier. Unver-
wandten Blickes sah er nach der ihm gegenüber
befindlichen königlichen Loge. Plötlich ließen sich
der König und seine hohe Gemahlin nieder. Im
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Mit leiser Stimme begann er zu reden; . .. ..
wie ein Kaiser, nein, wie ein junger Gott stand der
edle Jüngling da. Tausende von Lorgnetten waren
auf ihn gerichtet, die Damen waren wie verrückt.
Die einen weideten sich am Anblicke seines Antlitzes,
während die anderen, besonders die älteren Damen,
mit größter Aufmerksamkeit dem Vortrage folgten.
Die schöne Tochter des Ministers Eichhorn, Frau v.
Ladenberg, Frau v. Schelling, sie alle waren wie
bezaubert durch den himmlischen Vortrag. Da mochte
wohl in dem Herzen mancher Jungfrau der Wunsch
rege werden, ihn, den Angebeteten, den ihrigen
nennen zu können, an seiner Seite die schönsten Tage
des Lebens hinzubringen.
Immer lebhafter wurde sein Vortrag, immer
feuriger seine Rede. Anfänglich, in der ersten Be-
fangenheit, hatte er viel nach dem Papier gesucht,
ber endlich warf er das lästige Konzept bei
Seite, und nun entfaltete sich die ganze Kraft seiner
Rede. Wie bezauberte er die ganze Bersammlung! Kein
Geflüster der sonst so schwathsüchtigen Berlinerinnen
unterbrach die Ruhe. Alles hörte und staunte. Bald
beschrieb er in den lieblichsten Formen das Fest der
Panathenäen, bald deutete er sinnreich die hohe
Bestimmung der Bauwerke griechischer Kunst, bald das
eherne Standbild der Göttin, die er in ihren schönsten
Formen uns vorführte, wie es aus der Meisterhand
des Phidias hervorgegangen war. Kurz, die toten
Steinmassen wurden durch ihn belebt, gleich einem
lebenden Bilde stand die hohe Akropolis dal
Endlich schloß er seine Rede. Jet stürmte alles
auf ihn zu, um ihm zu danken, mit ihm, dem Helden
des Tages, wenn auch nur wenige Worte zu reden.
Die Schwester des Ministers v. Thiele bat ihn, seine
Rede dem Druck zu übergeben. Die Prinzessin von
Preußen berief gleich den Professor Lachmann zu
sich, um sich nach dem interessanten jungen Manne
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Jüngling und drückten ihm warmherzig urn ers die
Hand. Eine schöne, eine poetische Stimmung beherrschte
die ganze Versammlung.
Seit mehreren Tagen wird in Berlin von nichts
anderem gesprochen, als von Curtius und der Akropolis.
In allen Gesellschaften, in allen Kreisen ist es der
Gegenstand der Unterhaltung. Einige Lithographen
haben sehr hübsche Ansichten der Akropolis heraus-
gegeben, die reißend Absay finden und womit sie eine