Full text: Lübeckische Blätter. 1905 ; Verhandlungen der Bürgerschaft. 1905 (47)

I7 5 i Ge schrof nach erseits lichen ungen lichen enden, 1 Oe- herr rigen, uten," chsten, nodus nd in er er: dieser und teuer: rdient 1 nach agung Ilends juden, Hier inden Mut haben jchter j: est. rigett sdorf erutg ß zi 's ein ;iben jmetn; gung Es runde M iarell tadt, unt eines An ; det und und Feier 1n ] Lübeck - nicht in Israelsdorf ~ ein Fest ver- mstaltet, bei welchem nach altem Brauch der Mai- f mit seinem Gefolge in lustigem Zuge den Mai aus dem Schwerin holte. Dieses Fest soll im Jahre 1226 der Ratsherr Alexander von Soltwedel benutzt haben, um den dänischen Befehlshaber ab- zulenken und unterdessen die dänische Besatzung auf der Burg zu überrumpeln. So war der geschicht- liche Hintergrund, den ein ordentliches Volksfest haben muß, geschaffen und Lübeck hatte statt des einen Volksfestes deren zweie. JIn diesem Jahre soll nun dasselbe Unternehmen in noch größerem Maßstabe wieder aufgenommen werden. Der bisherige Festausschuß hat sich eine große Anzahl von Lübecker Herren angegliedert, deren Auswahl darauf hinweist, daß die Absicht dahin geht, mit Hülfe der Presse und der Vereins- [.d Merce Lr drrisster §r marsch wird wiederum einem jeden Gelegenheit geben, sich dem allgemeinen Zuge nach dem Festplatze anzuschließen. Nun ist solch ein Volksfest an und für sich gewiß eine durchaus berechtigte Einrichtung und nichts liegt uns ferner, als das Vergnügen an den Velustigungen solcher Feste zu mißbilligen oder jemandem zu verargen; das Volk bedarf ihrer, auf saure Wochen müssen frohe Feste folgen. Aber ein Übermaß von Festen ist vom volkswirtschaftlichen Standpunkte aus keineswegs unbedenklich. Bislang begnügte sich die Bevölkerung unserer Stadt mit dem im Juli zwei Tage hindurch, also in ausgiebiger Weise gefeierten Volks. und Erinnerungsfeste, das zwar viel Geld der Tasche entlockt, das aber doch, solange es vereinzelt dasteht, zweifellos als berechtigt anzuerkennen und auch wirtschaftlich nicht zu be- anstanden ist. Seit einigen Jahren kommen nun bereits für den organisierten Arbeiterstand gemein- same sommerliche Ausflüge hinzu, welche sich großer Beteiligung erfreuen und dem einzelnen Teilnehmer gewiß nicht geringe Opfer auferlegen. Wenn jetzt noch ein neues Volksfest – zu einem solchen ge- staltet sich das „Wald. und Maifest“ offensichtlich aus — sich an weite Bevölkerungskreise wendet, sie zur Teilnahme zu gewinnen, so steht bei der Ver- gnügungslust der großen Menge mit Sicherheit zu erwarten, daß die Beteiligung immer allgemeiner wird und in wenigen Jahren zwei Volksfeste bei uns eingebürgert sein werden, deren Besuch jedem als selbstverständlich gilt, mag auch die Familie noch so groß und die Vergnügungskassse längst erschöpft sein. Solch ungesunde Zustände, wo sie bereits be- stehen, zu beseitigen und die minder begüterten Volksklassen vor schweren wirtschaftlichen Schädigungen zu bewahren, wird neuerdings vielerorten in Deutsch- land die Dauer der Volksfeste auf ein vernünftiges Maß zurückgeführt. Da sollten auch bei uns die führenden Kreise sich ihrer Verantwortung bewußt bleiben und im Interesse der wirtschaftlich Schwächeren einer ungerechtfertigten Ausdehnung des Volksfest- wesens beizeiten nachdrücklich entgegentreten. 1140. Ziele und Zweck des Zeichenunterrichts an unseren höheren Schulen.*) Es soll an dieser Stelle nicht Gelegenheit genommen werden, die Ziele und den Zweck des Zeichnens an unseren Schulen bis ins kleinste zu ergründen und festzulegen, sei es nun an der Hand der regierungs- seitig getroffenen Erlasse oder auf Grund der Er- wägungen über die Förderungen wirklich hervor- ragender Künstler und Pädagogen auf dem Gebiete der künstlerischen Erziehung seit Pestalozzi und früher. Auch soll von vornherein jedes Eintreten für die an den höheren Schulen unterrichtenden geprüften Zeichenlehrer als Person an sich ausgeschlossen sein. Doch liegt es im weitesten Sinne im Interesse der guten Sache und aller Freunde der künstlerischen Erziehung, jeder irrigen Auffassung über so all- gemeine Gesichtspunkte wie Ziel und Zweck des Unterrichts, sobald sie zu Druck gebracht wird, auf das entschiedenste zu begegnen. Und das namentlich zu einer Zeit, wo diese junge, frische Pflanze noch ganz besonderer Fürsorge und Liebe bedarf. In einer Sitzung der Gewerbegesellschaft vom Ende April hat laut Bericht der Lübeckischen Anzeigen der Direktor der hiesigen Gewerbeschule Veranlassung genommen, gelegentlich einer Diskussion über das Zeichnen an seiner ihm unterstellten Anstalt sich dahin zu äußern, daß das Zeichnen, wie es jezt an den hiesigen höheren Schulen betrieben würde, dem Gewerbe nicht zum: Vorteil gereichen könne. Dar- nach scheint man bedauerlicherweise selbst in Kreisen, von denen es zu verlangen wäre, noch eine gar wunderliche Vorstellung vom geichenunterricht. an höheren Schulen zu haben. Man scheint ganz zu ver- gessen, daß dieser Unterricht, erteilt nach den für preußische Lehranstalten festgelegten Plänen, nur ein Glied in der geschlossenen Kette der Schuldisziplinen zur Erziehung der Jugend und zur harmonischen Ausbildung aller Körper- und Geisteskräfte sein kann. Im besonderen ist der Zeichenunterricht dazu bestimmt, dem Verlangen nach einer allgemeinen, auch künst- L *) Dargelegt in eingehender Weise im Programm des Katharineums, ausgegeben durch Herrn Direktor Professsor Dr. Reuter, worauf besonders hingewiesen sei.
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