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Lehrer sieht, die sich der Frage gegenüber gleich-
gültig verhalten, sondern sogar solche, die von der
Operation abraten, da vielleicht irgend eine falsch
verstandene oder falsch bezogene Erscheinung an
einem operierten Kinde sie voreingenommen hat.
(Schluß folgt.)
Vivos voeco.
Die Oberschulbehörde will in den Volksschulen
ein Schiller-Gedenkbuch verteilen lassen. Jeder wird
diese Art der Schiller-Ehrung mit Freude begrüßen.
Es ist auch gut, daß die Behörden eine eigentliche
Feier nicht in die Hand nehmen, sondern den Schulen
und Vereinen überlassen. Doch auch in einer gemein-
samen Form könnte bei uns dem Andenken Schillers
ein schöner Ausdruck gegeben werden. Möge man am
Morgen des 9. Mai, vielleicht in einer Stunde, wo
der Verkehrslärm noch nicht aufgewacht ist, mit sämt-
lichen Glocken unserer Kirchen den Schillertag einläuten,
ihm zum Gedächtnis, der die Glocke und ihren wunderbaren
Zauber im unsterblichen Liede verherrlicht hat. Die
beredten Zungen unserer schönen Glocken, die wir so selten
hören, werden es allen Herzen kund tun, daß ein Tag
von besonderer Bedeutung angebrochen ist. 1050.
Jahresbericht des Lehrerseminars.
Zum ersten Male erscheint unter den von unsern
höheren Schulen herausgegebenen Jahresberichten auch
der des Lehrevseminars. Er ist vom Seminardirektor
Dr. Möbusz erstattet und bringt in seinem ersten
Teile eine übersichtliche und ausführliche Darlegung
des jetzigen Standes unseres Lehrerbildungswesens
unter steter Vergleichung und Heranziehung der Ver-
hältnisse, wie sie vor der Verstaatlichung des Seminars
bestanden. Das neue Heim, der neue Lehrkörper, die
neue Arbeit, besonders die Einführung der Seminaristen
in die Lehrtätigkeit werden eingehend geschildert. An
diesen ein gut Teil Schulgeschichte enthaltenden Ab-
schnitt schließt sich als zweiter der Lehrbericht, der sich
für die Klassen I, II] und III a (Michaeliskurse) auf
die Zeit von Michaelis 1903 bis Michaelis 1904, für
die Klasse III b (Osterkursus) auf die Zeit von Ostern
1904 bis Ostern 1905 ersstrect. Er soll und kann,
wie der Berichterstatter einleitend bemerkt, noch kein
Bild darüber geben, was das Seminar in seiner
neuen Gestaltung leisten kann, sondern nur, was es
unter dem Zwange der Übergangsverhältnisse geleistet
hat. Denn der neue Lehrplan, der preußische, geht
in seinen Bestimmungen weit über die Anforderungen
hinaus, die der bisherige slellte. ~ Der dritte Ab-
schnitt enthält statistische Angaben über den Besuch
des Seminars (zurzeit sißzen in Klasse 1 25, in
11 28 und in III 27 Seminaristen) und über
Staatsangehörigkeit, Wohnungsverhältnisse und Vor-
bildung der Seminaristen, sowie ein Namensverzeichnis
der lettteren. Hieran schließt sich die Chronik, die
über die Einweihung des Seminars, persönliche Ver-
hältnisse der Lehrer und Schüler, Feiern usw. be-
richte. Besonders bemerkenswert sind in diesem Ab-
schnitt die Angaben über die (12) Seminar - Unter.
haltungsabende, die beiden öffentlichen Konzerte und
die von dem Direktor veranstaltete Schülerfahrt ins
Riesengebirge (Michaelisferien 1904). Auch die Auf-
führung der Geschenke und sonstigen Zuwendungen ist
diesem Teile des Jahresberichts angegliedert. In seinen
lezten Teile bringt er den Bericht über die erste
Entlassungsprüfung, die im neuen Seminar abgehalten
worden isl, und das Verzeichnis der Seminaristen,
die die erste Lehrerprüfung bestanden haben.
1042.
Deutsche Kolonialgesell[schaft, Abteilung Lübeck.
Herr Privatdozent Dr. Passarge aus Berlin sprach
am Montag den 27. März im großen Saale der
Gemeinnützigen Gesellschaft über Deutsch-Südwesstafrika
und den Herero-Aufstand. Herr Dr. P. ist einer der
besten Kenner der Verhältnisse in dieser Kolonie und
anerkannt der Hervorragendste unter den wissenschaft-
lichen Erforschern der Kalahari. Aus seinen Aué-
führungen, die seitens der den Saal bis auf den
lezten Plat füllenden Zuhörerschaft von Anfang his
zu Ende mit gespanntester Aufmerksamkeit entgeget-
genommen wurden, klang die feste und freudige Z
versicht, daß die großen Opfer, die das Deutsche Reich
zur Niederwerfung des Aufstandes bringen muß, durch
aus nicht an eine wertlose Kolonie verschwendet seien;
auf Grund gewissenhaftester, wissenschaftlicher Forschun
stellt Dr. P. für später einen großen wirtschaftlichen
Aufschwung der Kolonie in bestimmte Aussicht; Viel
zucht und Minenabbau versprächen ungemein lohnende
Erträge.
Dem Vortrag folgte ein zahlreich besuchter Herrel'
abend, der dem Redner noch Gelegenheit gab, sich ühet
manche Fragen zu äußern, deren Erörterung für einel
öffentlichen Vortrag nicht geeignet erschiee.
Deutscher Abend.
Am vergangenen Mittwoch fand der siebente yrd
letzte Deutsche Abend statt. Der Leiter desselben, de
Vorsitzende des Allgemeinen Deutschen Schulvereitö
Herr Professor Schumann, eröffnete den Abend mit einer
Rückblick auf die Ereignisse seit dem letzten Deutsche!
Abend. In fesselnder Weise gedachte er des Kampfré
der deutschen Studenten gegen den Ultramontaniemtt
der noch immer unsicheren Zustände in Deutsch-Sid
westafrika, des Rücktritts Lord Millners, der Rei]!
unseres Kaisers nach Marokko, die gezeigt habe, doß
die deutsche Politik nicht mehr gewillt sei sich über
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