Full text: Lübeckische Blätter. 1905 ; Verhandlungen der Bürgerschaft. 1905 (47)

1 66 Herr Oberlehrer Dr. Frank hielt den angekün- digten Vortrag über ,„Gletscher und Eiszeit“ und erläuterte denselben durch eine größere Reihe von Lichtbildern. Zum Vorsteher der Herberge zur Heimat an Stelle des ausscheidenden Herrn Konjul Scharff wurde Herr Staatsanwalt Dr. Eschenburg gewählt. Zu Mitgliedern des Redaktionsausschusses wurden die Herren Pastor Lütge an Stelle des ausscheidenden Herrn Pastor Becker, Medizinalrat Dr. Riedel an Stelle des ausscheidenden Herrn Dr. med. Karuy und Herr Lehrer Heick an Stelle des ausscheidenden Herru Lehrer Lüker erwählt. Geographische Gesellschaft. Außerordentliche Versammlung am 24. März 1905. Die Gesellschaft versammelte sich mit ihren Damen und den Mitgliedern der Gemeinnügigen Gesellschaft im großen Vortragssaale des Gesellschaftshauses, um einem Vortrage des Herrn Dr. Georg Wegener aus Berlin über: „Der Panama-Kanal, seine Geschichte, sein gegenwärtiger Zustand und seine künftige Be- deutung" zuzuhören. Der Vorsitzende, Herr Prof. Dr. Lenz, eröffnete und begrüßte die Versammlung. Herr Dr. Wegener schilderte dann in großen charakteristischen Zügen die wechselvolle Geschichte des Panama. Kanals, ausgehend von dem beinahe 400 Jahre zurückliegendem erstmaligen Auftreten des Gedankens an eine Durchquerung des Kon- tinents bis zu den gewaltigen Arbeiten eines Lesseps und dem jetzigen Stand der Angelegenheit. An der Hand vorzüglicher eigener Ausnahmen ent- warf dann der Vortragende ein anschauliches Bild der Situation des Kanals, sowie von den land- schaftlichen, geologischen und klimatischen Ver- hältnissen der dortigen Gegend. Zum Schlusse seiner hochinteressanten, in prachtvoller Form vorgetragenen Ausführungen kam Herr Dr. Wegener auf die koloniale und wirtschaftliche Bedeutung des Kanals zu sprechen, der, nachdem jetzt die Vereinigten Staaten die ganze Aufgabe einmal übernommen haben, auch sicherlich in verhältnismäßig kurzer Zeit gebaut werden wird. Der Vortragende glaubte hier als Resultat seiner Forschungen der Meinung Ausdruck verleihen zu dürfen, daß in wirtschaftlicher Beziehung der Kanal für die alte Welt und speziell für Deutsch. land nur recht geringen Nuten bringen wird. Er gab eine ausführliche Begründung dafür, daß der Kanal kaum imstande sein wird, dem alten Handelsweg durch den Suez-Kanal nach Ostasien und selbst nach Australien Abbruch zu tun, und warnte vor den allzu optimistischen Hoffnungen, die einige Kolonialpolitiker bezüglich des günstigen Einflusses des Kanals auf git. Besivznsen in dex Sthjet hegen. Fs rinzi ttt. Fs et hats zirU mR te Ancerikaner für die der Kanal nicht nur den Seeweg nach der Westküste, nach Nordchina und Japan bedeutend ab. kürzt, sondern für die er auch ein gewaltiger Faktor in ihrer imperialistischen Weltpolitik sein wird. 1138. Theaterneubau auf dem Lindenplat. Am 6. März erklärte der Senat in seiner Vorlage wegen Unterstützung des Vereins der Musikfreunde, daß es nach seiner Ansicht verfrüht sei, schon jeht darüber in Erörterungen mit der Bürgerschaft ein zutreten, wie die Theaterfrage zu lösen sei. Weiter heißt es in der genannten Senatsvorlage: So er wünscht es ist, daß die Öffentlichkeit sich bereits ein gehend mit den einschlägigen Fragen beschäftigt, wo bei die Überzeugung, dem Staate dürfe die Jnitiative in dieser Angelegenheit nicht zugewiesen werdet; immer weiteren Kreisen sich mitzuteilen scheint, sv wird voraussichtlich noch einige Zeit vergehen, bis in bezug auf den Theaterneubau u. w. d. a. br ; Anträge die Bürgerschaft werden beschäftigen önnen. Vierzehn Tage später, am 20. März, verkündigtr der ständige Senatskommissar in der Bürgerschaft daß der Senat schon für die nächste Bürgerausschuh sitzung eine Vorlage bringen werde, betreffend Nel bau eines Theaters auf dem Lindenplag. Demnach war dîe damalige Ansicht des Senatt: eine falsche, und es ist nur mit Freuden zu begrüßet, daß es einer Vereinigung von Theaterfreunden, g leitet von einem durch Energie und Tatkraft auf gezeichneten Manne, gelungen ist, so schnell dei Senat zu einer seiner früheren Ansicht genau ent gegengesetzten zu bewegen. Nun scheint es indesst! auch dringend erforderlich, daß, wie es ja auch det Senat wünschte, die Öffentlichkeit sich eingehend! mit der Frage des Theaterneubaues beschäftigt Die Öffentlichkeit interessiert bei der ganzen Anz? legenheit bei weitem in erster Linie die Playtfras! und gerade in dieser Frage scheint der Senat tit! das richtige getroffen zu haben, wenn er den Linde! platz als am meisten geeignet für den Theaterttl bau vorschlägt. Zu hoffen ist, daß das Tempo u Verhandlungen in diesem Augenblick wenigstens U weit gemäßigt werde, daß auch der öffentlith Meinung Zeit gegeben wird, sich über den n mäßigsten Plaz zu äußern. Ich glaube daher, ! es wohl angebracht erscheint, jezt auch in dies Blättern, welche immer der Ort eines fit Meinungsaustausches für unsere Mitbürger wi die Plahfrage für den Theaterneubau zur Diskuÿs! zu stellen. alle bau erste in d nach Abe: dort man eine Die erfü der dant weri und scho nich Bed lieb zent die nun The Fra lieg St. aus für Fre nich und Vo! Fal Arl vor imr Vi Plc gro den sag Vo im No gel gar wo ein s | ma [ri i
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