Full text: Lübeckische Blätter. 1905 ; Verhandlungen der Bürgerschaft. 1905 (47)

607 F Verhandl. d. Bürgerschaft am 4. Dezember 1905. z eitt- bitte weil blicke aus damit ungs- nicht wenn 1 der innen ß sie ß es Zache 1chen daß dann igen, und ings- chen hren das ein ihn ten, von desr den ung agt, ng, mn rag das rde 1as )as xn aft j1- ird M, 1 1 ' klar sein. Die Bevölkerung namentlich des südlichen Teiles der Vorstadt St. Lorenz wartet darauf zu sehen, wie weit die Bürgerschaftsmitglieder gewillt sind, hier Wandel zu schaffen und inwieweit es den Bewohnern ermöglicht wird, im Sommer ein kühles und reines Bad nehmen zu können. A. Pape: Ich kann mich dem Gedankengang des Herrn Dobberstein durchaus nicht anschließen. Ich bin der Meinung, daß die Bürgerschaft, wie die Sache heute liegt, durchaus verpflichtet ist, dem Ersuchen zuzustimmen. Wenn Herr Senator Evers gesagt hat, daß die Behörde das schon in Erwägung gezogen habe, können wir diesen Teil des Ersuchens fallen lassen. Dann sagen wir bloß, daß die Behörde uns baldmöglichst diese Vorlage bringe. Ich bin aber der Meinung, daß das durchaus nicht richtig ist, wenn Herr Senator Evers sagte, daß nur die Regenwässer in das Siel hineinkommen. Ich meine vorher verstanden zu haben, das beispielsweise vom Töpferwege einige Häuser angeschlossen werden sollten. Dann kommt hinzu, daß die Fabriken, die draußen liegen, wie z. B. die Fischräucherei, angeschlossen werden müssen. Daß das Wasser daher geklärt werden muß, ehe es in den Kanal hineingeleitet wird, da beim Kanal gerade die Badeanstalt liegt, ist meines Erachtens ganz selbstverständ- lih. Ich möchte Sie daher bitten, dem Ersuchen zuzustimmen. Wir fördern damit auch den weiteren Ausbau der übrigen Siele. Jett ist uns gesagt worden, man wolle die Klärungsanlage erst dann haben, wenn auch die andern Siele geschaffen wären. Wenn wir aber den Senat auffordern, die Klärungs. anlage zu schaffen, wird er jedenfalls schleunigst auch mit den übrigen Sielanlagen kommen, und dann haben wir mit Annahme des Ersuchens einen guten Zweck für die ganze Vorstadt St. Lorenz-Süd getan. . Dr. Wichmann: Wozu so viele Worte um ine Sache, die eigentlich selbstverständlich ist. Wer wollte wohl vernünftigerweise gegen die Anlage einer Klärungsanlage sein! Bei der ganzen Sache handelt ts sich nur um die Geldfrage. So billig ist eine Kläranlage nicht einzurichten, wie Sie sich wohl denken können. Wenn die Klärungsanlage heute er noch nicht gemacht werden soll, wie das auch m dem Bericht der Kommission ausgesprochen ist, liegt der Grund darin, daß man später die Anlage gleich für sämtliche Siele der ganzen südlichen Hälfte der Vorstadt zusammen ausführen will. Es oll dann ein Fangsiel, ein Verbindungssiel vom Linden- !laß durch die Moislinger Allee bis nach der Lachs. wehr und weiter geführt werden und in dieses soll die Klärungsanlage mit eingebaut werden. Heute schon diese Vorlage zu machen, wo man nicht weiß, wie sich das Lachswehrsiel gestaltet und in welcher Tiefe es zu liegen kommt, wäre wirklich, glaube ich, etwas verfrüht. Sie können überzeugt sein, daß diejenigen Mitglieder der Kommission, die die sani- tären Interesssen Lübecks mit im Auge gehabt haben, die ganze Frage sehr eifrig studiert und verfochten haben. Aber man darf nicht mit dem Kopf durch die Wand gehen wollen. Wir können unmöglich heute schon die Klärungsanlage bauen, wenn sie uns nicht unnötig teuer kommen soll. Eine Anlage heute nur für dieses Siel allein zu bauen, die wir doch nachher absolut nicht gebrauchen können, hat keinen Zweck, für später kommt sie notwendigerweise von selbst. Ich möchte aber insofern zum Frieden raten, als ich sage, es ist das Beste, was wir für jetzt er- reichen können, wenn wir einfach das Ersuchen an- nehmen, denn dann kennt die Baubehörde den Wunsch der Bevölkerung und weiß, daß die Bürgerschaft auch bereit sein wird, die Kosten zu tragen. Damit ist die Rednerliste erschöpft. Bei der nun folgenden Abstimmung wird der Antrag P. Pape angenommen. Zum vierten Senatsantrage bemerkt Lauenstein: In dem Antrag des Senates ist gesagt, daß die Ländereien von Dr. jur. Franck und dem Gärtner Lahtz anbauunfähig bleiben sollen. Es Hürzerauss dus Üerit mstattst uad hie tgfoluts Nichtbebauung angenommen hatte, daß die Grund- stüce bis auf weiteres von der Bebauung aus- zuschließen seien! Ich möchte nun die Anfrage an den Senat richten, ob die Absicht vorliegt, anbauungs- fähigen Grundstücken, die sich in der Nähe der Stadt befinden oder sich mit Sielanlagen versehenen Straßen anschließen, auf diese Weise die Bebauungsfähigkeit zu nehmen. Ich kann mir nicht denken, daß das möglich ist und daß Grundstücke, die in der Nach- barschaft der Stadt liegen und nach polizeilichen Vorschriften mit Sielleitung versehen sind, für immer von der Bebauung ausgeschlossen bleiben sollen. Ich möchte zur Orientierung bitten, daß der Herr Senats- kommisssar hierüber einige Äußerungen uns zuteil werden läßt. t! is: Heinr. Evers: Herr Lauenstein hat gefragt, ob der Senat die Absicht habe, Terrains, welche an ein Siel angeschlossen und dadurch an- bauungsfähig sind, von der Bebauung ausgeschlossen werden sollen. Die Frage kann ich mit einem Nein beantworten. Die Terrains, die hier in Frage kommen, sind augenblicklich nicht anbaufähig, weil
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