549 ~î Verhandl. d. Bürgerschaft am 6. November 1905.
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sind keinerlei Geheimnisse hinter der Sache zu
suchen. Es ist ein absolut einfacher wirtschaftlicher
Vorgang, daß durch die Konkurrenz mehrerer Bieter
ein höherer Kaufpreis zustande gekommen ist. Ich
glaube, daß die Bürgerschaft sich im Laufe der Be-
ratung heute davon überzeugen wird, daß dieses
Angebot so günstig ist, daß man ihm unbedingt
näher treten sollte. Ich hoffe deshalb, daß Sie
heute diesem Angebot Ihre Zustimmung nicht ver-
sagen werden. Ich behalte mir vor, im Laufe der
Debatte auf weiteres noch einzugehen.
Dr. B en da (zur Geschäftsordnung) regt an,
die Beratung und Beschlußfassung über den Senats.
antrag insofern zu trennen, daß zunächst über den
Ankauf der Grundstücke und nach Erledigung dieses
Teiles des Antrages über den Wiederverkauf des
nicht zur Straßenverbreiterung entfallenden Areals
beraten und abgestimmt werde.
Der erste Teil des Senatsantrages wird hierauf
ohne Debatte angenommen.
Quitz ow: Sie haben erst die Resolution des
Haus- und Grundbesitßer- und des Detaillistenvereins
gehört. Ich möchte diesen Antrag als den meinen
mufnehmen und bitte Sie, ihn als solchen zu be-
handeln und mit über ihn zu beraten. Wir haben
den Ankauf der Grundstücke genehmigt. Wohl haben
wir sie etwas teuer gekauft, aber wir waren in der
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meiner Meinung nicht so eilig. Wie Sie aus der
Vorlage ersehen, sind einzelne Grundstücke erst am
1. Juli nächsten Jahres mietfrei und können erst
dann abgebrochen werden. Nun behalten sich die
Unternehmer vor, daß diese Grundstücke erst innerhalb
iwei Jahre fertig gebaut werden sollen, also bis
zum 1. Juli 1908. Es ist gesagt worden, daß,
wenn wir den Antrag heute nicht genehmigen, eine
Verschleppung eintrete. Nach dem, was ich eben
gesagt habe, ist das ausgeschlossen, denn ich bin fest
überzeugt, daß wir ganz schleunigst bessere Offerten
tthalten, als wir sie jegt von den Herrn Glogner
und Scheurenberg bekommen haben. Der Detaillisten-
und Haus-. und Grundbesiterverein haben gebeten,
daß auf diesen Grundstücke nicht ein, sondern drei
Hüuser gebaut werden. Sie gehen von der Ansicht
qus, daß dann die Gefahr, daß an dieser Stelle ein
Varenhaus gebaut wird, ausgeschlossen ist. Für
tin Warenhaus ist hier eine durchaus günstige Lage.
Es ist anzunehmen, daß, wenn die Verbreiterung
n dieser Stelle fertig ist, sofort das Gebot des Rechts.
Iehens in der Holsstenstraße aufgehoben wird. Es werden
Uso alle, die vom Holstentor hineinkommen, auf dieser
Seite der Straße gehen und namentlich dann, wenn
der Bahnhof fertig ist, auch alle, die hinausgehen.
Dann hat das Grundstück eine Front von 40 m.
Es wird also möglich sein, an dieser Straße ein
Warenhaus mit mindestens zehn großen Fenstern zu
bauen, und es wird dies eine große Anziehungskraft
auf das Publikum ausüben. Ich möchte noch be-
merken, daß wir uns in einer aufsteigenden Kon-
junktur befinden. In der ganzen Breitenstraße ist
nicht ein Laden zu haben mit Ausnahme des Waren-
hauses Hansa, das aus leicht begreiflichen Gründen
nicht so leicht zu vermieten sein wird. In der
Holstenstraße sind in letzter Zeit / 480 pro Quadrat-
meter bezahlt und eine Ladenmiete von / 5000.
Wenn wir diese Zahlen hören, müssen wir sagen,
daß auch das lettte Angebot der Herren Glogner und
Scheurenberg äußerst gering ist. Wenn diese Häuser
in drei Parzellen zerlegt würden, würde, glaube ich,
ein noch höherer Preis erzielt werden. Ich will
Sie noch ganz kurz auf die äußerst günstigen Ver-
kaufsbedingungen aufmerksam machen. Ich möchte
besonders auf § 2 hinweisen, wo es heißt: ,„Der
Kaufpreis wird dadurch berichtigt, daß bei der Auf-
lassung eine Kaufpreishypothek in der Höhe des
Kaufpreises auf dem Grundstücke eingetragen wird.
Die Hypothek ist mit 31/2 % verzinslich. Sie ist
seitens des Staates nicht eher als auf den 1. Juli
1908, seitens der Eigentümer jederzeit kündbar.“
Das ist auch ein Geschenk von ')) %. Wir wissen
alle, daß hinter dem einen Käufer eine Bank steht,
und ich glaube nicht, daß aus Geldmangel diese
Hypothek aufgenommen wird, sondern lediglich darum,
weil die Leute mit dem Geld mehr machen können
als 31)» &. Der Staat ist in diesem Falle der
Liebenswürdige und gibt das Geld zu 3's2 %. Ich
möchte bitten, auf alle Fälle dem Antrage zuzu-
stimmen, der Ihnen erst verlesen ist und der besagt,
daß das Angebot abgelehnt wird, selbst jetzt, wo
M 400 000 geboten werden. Ich möchte darauf
hinweisen, daß früher von Leuten, die den Herren
nahe stehen, gesagt ist, die Herren wären sehr froh,
wenn das Gebot abgelehnt würde, denn sie hätten
sich die Sache anders überlegt. Jetzt sehen wir,
daß sie in kurzer Zeit M 50 000 mehr zahlen
wollen. Das muß zu denken geben, und wir müssen
uns sagen, es ist noch mehr zu kriegen. Es wird
immer gesagt, wir wollten sparen, ich meine aber
auch, wir haben nichts zu verschenken. Ich bitte
Sie, meinem Antrage zuzustimmen.
Dr. Ziehl: Ich habe nur wenige Worte zu
sagen. Ich wollte bitten, uns zu sagen, wie lange
die Herren Scheurenberg und Genossen sich an das
neue Angebot für gebunden erachten. Darüber hat
der ständige Herr Senatskommissar nichts gesagt,
wenigstens hat auf dieser Seite niemand etwas da-
von verstanden, ob sie sich ebensolange für ge-