tragt, hier das tiefste Bedauern darüber auszudrücken,
daß nicht aus ihrer Mitte ein Schiffsführer und
ein Sohn unserer Vaterstadt gewählt ist, wie t
eit undenklichen Zeiten, solange Lübeck eine Schiff-
ahrt hat, stets der Fall gewesen ist, sondern ei
zweiter Offizier des Norddeutschen Lloyd. De
Posten hat ein fremder Herr erhalten, der den Hafen
Lübecks nie zuvor gesehen und der mit den Schiff-
fahrtsverhältnissen unserer Stadt gar nicht vertrau
st. In unsern Schwessterstädten Hamburg und
Bremen kommt es meines Wissens niemals vor, daß
solche oder ähnliche Possten anders besezt werden
als mit einheimischen Schiffsführern, die in der
Handelsmarine der betreffenden Städte gefahren
haben. Es wäre wohl zu wünschen, daß dieses
auch in Lübeck der Fall sein möchte. Darum richte
ich das Ersuchen an den Hohen Senat, daß in
Zukunft bei der Besetzung solcher und ähnlicher
Posten Söhne und Bürger unserer Vaterstadt mehr
Berücksichtigung finden, als es jetzt der Fall gewesen
ist. (Lebhaftes Bravo.,
Senator Dr. Sch ön: Es steht allerdings in
dem Ausschreiben des Polizeiamtes, das ich auch
hier habe, daß die Bewerber Erfahrung als selb-
tändiger Schiffsführer haben sollten. Solche Er-
ahrung hat aber auch der gegenwärtige Hafenmeister,
indem er bereits, wenn auch nur vertretungsweise
als Kapitän gefahren hat. Jm übrigen hat der
enat zum Hafenmeister den Mann gewählt, den
er nach seiner besten Überzeugung für den tüchtigsten
unter den Bewerbern gehalten hat, und ich hoffe
daß der jetzt gewählte Hafenmeisster seine volle
üchtigkeit auch allen durch seine Amtsführung be-
weisen wird.
Rabe: Die Handelskammer hatte gehofft, in
dieser Frage seinerzeit gehört zu werden, was leider
icht geschehen iste Wenn es auch früher nich
geschehen ist, stehen wir doch auf dem Standpunkt,
daß heute der Hafenverkehr von ganz erheblich
größerer Bedeutung ist als vor dreißig Jahren.
Die Kompetenz der Handelskammer ist mit den
pflichten des Hafenmeisters so eng verwachsen und
berührt sich täglich in den laufenden Geschäften so
intensiv, daß die Handelskammer großen Wert dar-
auf legen muß zu wissen, mit welcher Persönlichkei
nan zu rechnen hat. Die Handelskammer richtet
die Bitte an den Senat, ihr möglichst zu einer
gutachtlichen Äußerung in dieser Beziehung vorher
Gelegenheit zu geben.
Senator Dr. Sch ön: Inwieweit die Handels-.
kammer bei Wahlen mitzuwirken hat, ist ganz ge-
nau durch die Kaufmannsordnung bestimmt. Unter
520
. Bs
den dort genannten Ämtern befindet sich das bez
Hafenmeisters nicht. Daher ist auch die Handels.
kammer nicht gefragt worden..
' Thiele: Auch ich muß meine Verwunderung
darüber aussprechen, daß bei der Hafenmeisterstelle
sich kein Lübecker gefunden hat. ‘Die Ausgaben
für Handel und Schiffahrt werden immer größer.
Allein Horn hat dreißig Dampfer, und doch war
kein Lübecker dazu zu gebrauchen. Vielfach hat
man gesagt, der Hafenmeister hätte meist schriftlice
Arbeiten zu erledigen. Dann hätte man doch
einen Schreiber nehmen können. Die Hauptsache
ist aber doch, daß der Mann praktisch zu ge-
brauchen ist. Aber es geht bei dem Hafenmeisler
so wie bei dem Lagerhausinspektor, wozu eit
Fremder hergeholt wurde, und bei dem Oberförster.
Wo sJoll hier ein Unterbeamter Lust und Liebe zu
seinem Dienst behalten, wenn er sich sagen muh,
er bekommt die erste Stelle doch nicht. Ic bin
entschieden dafür, daß Lübecker, wenn sie zu
gebrauchen sind, und das ist der Fall, bevorzut
werden. Lui H
' Buchwald: Herr Kapitän Steffen hat mi
[wie auch dem größten Teile der Bevölkerung aus
der Seele gesprochen. Jh muß sagen, daß nat
meiner persönlichen Auffassung die Erklärung des
Senates hier auch nur eine verhältnismäßig schwache
gewesen ist. Bei dem Hafenmeisster liegt es doch
tatsächlich so, daß er zunächst auf Probezeit av
gestellt ist, und zwar auf ein Jahr. Und jede,
der zum Hafenmeisster gewählt ist, kann, wenn tt
nicht paßt, nachher wieder in seinen alten Bentf
eintreten. Um so mehr wäre der Senat verpflichtt
gewesen, einen Lübecker zu nehmen, denn went het
Hafenmeister auf Probezeit angestellt wird, riäliet
der Senat gar nichts bei der Sache. Es it
natürlich keine Frage, daß, wenn man die Pr
werbungsaufforderung in verschiedene auswitti]
Blätter bringt, sich hier und da wohl jemand
findet, der einem Hiesigen an guter Figur, stt
digem Auftreten und vielleicht auch an Fürspracht
überlegen iste Aber in solchen Fällen ist das
Bessere der Feind des Guten. Ein guter Hiftt
neister wäre zweifelsohne auch unter den htiesiht!
Kapitänen gefunden worden, und wenn er will!
Erwarten nicht genügte, hätte man ihn nach eiten
Jahre ja wieder entlassen können. Gewählt it
nach meiner Ansicht für diesen Posten unter
Umständen ein Lübecker werden müssen, und es itt
sich auch ein Tüchtiger gefunden. UU ..
Rabe: Auf die Personenfrage will ich -1
eingehen. Ich weiß nicht, wer sich gemeldet
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