Full text: Lübeckische Blätter. 1905 ; Verhandlungen der Bürgerschaft. 1905 (47)

tragt, hier das tiefste Bedauern darüber auszudrücken, daß nicht aus ihrer Mitte ein Schiffsführer und ein Sohn unserer Vaterstadt gewählt ist, wie t eit undenklichen Zeiten, solange Lübeck eine Schiff- ahrt hat, stets der Fall gewesen ist, sondern ei zweiter Offizier des Norddeutschen Lloyd. De Posten hat ein fremder Herr erhalten, der den Hafen Lübecks nie zuvor gesehen und der mit den Schiff- fahrtsverhältnissen unserer Stadt gar nicht vertrau st. In unsern Schwessterstädten Hamburg und Bremen kommt es meines Wissens niemals vor, daß solche oder ähnliche Possten anders besezt werden als mit einheimischen Schiffsführern, die in der Handelsmarine der betreffenden Städte gefahren haben. Es wäre wohl zu wünschen, daß dieses auch in Lübeck der Fall sein möchte. Darum richte ich das Ersuchen an den Hohen Senat, daß in Zukunft bei der Besetzung solcher und ähnlicher Posten Söhne und Bürger unserer Vaterstadt mehr Berücksichtigung finden, als es jetzt der Fall gewesen ist. (Lebhaftes Bravo., Senator Dr. Sch ön: Es steht allerdings in dem Ausschreiben des Polizeiamtes, das ich auch hier habe, daß die Bewerber Erfahrung als selb- tändiger Schiffsführer haben sollten. Solche Er- ahrung hat aber auch der gegenwärtige Hafenmeister, indem er bereits, wenn auch nur vertretungsweise als Kapitän gefahren hat. Jm übrigen hat der enat zum Hafenmeister den Mann gewählt, den er nach seiner besten Überzeugung für den tüchtigsten unter den Bewerbern gehalten hat, und ich hoffe daß der jetzt gewählte Hafenmeisster seine volle üchtigkeit auch allen durch seine Amtsführung be- weisen wird. Rabe: Die Handelskammer hatte gehofft, in dieser Frage seinerzeit gehört zu werden, was leider icht geschehen iste Wenn es auch früher nich geschehen ist, stehen wir doch auf dem Standpunkt, daß heute der Hafenverkehr von ganz erheblich größerer Bedeutung ist als vor dreißig Jahren. Die Kompetenz der Handelskammer ist mit den pflichten des Hafenmeisters so eng verwachsen und berührt sich täglich in den laufenden Geschäften so intensiv, daß die Handelskammer großen Wert dar- auf legen muß zu wissen, mit welcher Persönlichkei nan zu rechnen hat. Die Handelskammer richtet die Bitte an den Senat, ihr möglichst zu einer gutachtlichen Äußerung in dieser Beziehung vorher Gelegenheit zu geben. Senator Dr. Sch ön: Inwieweit die Handels-. kammer bei Wahlen mitzuwirken hat, ist ganz ge- nau durch die Kaufmannsordnung bestimmt. Unter 520 . Bs den dort genannten Ämtern befindet sich das bez Hafenmeisters nicht. Daher ist auch die Handels. kammer nicht gefragt worden.. ' Thiele: Auch ich muß meine Verwunderung darüber aussprechen, daß bei der Hafenmeisterstelle sich kein Lübecker gefunden hat. ‘Die Ausgaben für Handel und Schiffahrt werden immer größer. Allein Horn hat dreißig Dampfer, und doch war kein Lübecker dazu zu gebrauchen. Vielfach hat man gesagt, der Hafenmeister hätte meist schriftlice Arbeiten zu erledigen. Dann hätte man doch einen Schreiber nehmen können. Die Hauptsache ist aber doch, daß der Mann praktisch zu ge- brauchen ist. Aber es geht bei dem Hafenmeisler so wie bei dem Lagerhausinspektor, wozu eit Fremder hergeholt wurde, und bei dem Oberförster. Wo sJoll hier ein Unterbeamter Lust und Liebe zu seinem Dienst behalten, wenn er sich sagen muh, er bekommt die erste Stelle doch nicht. Ic bin entschieden dafür, daß Lübecker, wenn sie zu gebrauchen sind, und das ist der Fall, bevorzut werden. Lui H ' Buchwald: Herr Kapitän Steffen hat mi [wie auch dem größten Teile der Bevölkerung aus der Seele gesprochen. Jh muß sagen, daß nat meiner persönlichen Auffassung die Erklärung des Senates hier auch nur eine verhältnismäßig schwache gewesen ist. Bei dem Hafenmeisster liegt es doch tatsächlich so, daß er zunächst auf Probezeit av gestellt ist, und zwar auf ein Jahr. Und jede, der zum Hafenmeisster gewählt ist, kann, wenn tt nicht paßt, nachher wieder in seinen alten Bentf eintreten. Um so mehr wäre der Senat verpflichtt gewesen, einen Lübecker zu nehmen, denn went het Hafenmeister auf Probezeit angestellt wird, riäliet der Senat gar nichts bei der Sache. Es it natürlich keine Frage, daß, wenn man die Pr werbungsaufforderung in verschiedene auswitti] Blätter bringt, sich hier und da wohl jemand findet, der einem Hiesigen an guter Figur, stt digem Auftreten und vielleicht auch an Fürspracht überlegen iste Aber in solchen Fällen ist das Bessere der Feind des Guten. Ein guter Hiftt neister wäre zweifelsohne auch unter den htiesiht! Kapitänen gefunden worden, und wenn er will! Erwarten nicht genügte, hätte man ihn nach eiten Jahre ja wieder entlassen können. Gewählt it nach meiner Ansicht für diesen Posten unter Umständen ein Lübecker werden müssen, und es itt sich auch ein Tüchtiger gefunden. UU .. Rabe: Auf die Personenfrage will ich -1 eingehen. Ich weiß nicht, wer sich gemeldet ul 1 iu H ta kei ge de. Ich F1 zu hie zu odé eng grü hie! gc des dies Her tinz uns. habt jami Ben) des noch über selbe und jungi Mon Nord üsiapit t1nma sapit Etfal Vahl )em r elbst Wegen rlben snanns Vertrag Frgän Rabe ?dnu besond
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